Sächsischer Gründerinnenpreis: So viele Bewerbungen wie noch nie

27.12.2016, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Bewerbungs- und Juryphase für den Sächsischen Gründerinnenpreis 2017 ist erfolgreich abgeschlossen worden. 47 sächsische Gründerinnen hatten ihre Unterlagen eingereicht, so viele wie noch nie. Jetzt legt die Jury eine Shortlist mit den Gründerinnen vor, unter denen der Preis schließlich vergeben wird.

„Es freut mich außerordentlich, dass 47 sächsische Gründerinnen für den Preis vorgeschlagen wurden oder sich selbst beworben haben. Die Kandidatinnen kommen aus den verschiedensten Branchen. Das zeigt, dass wir in Sachsen ein großes Potential an starken Frauen haben, die mutig und kreativ ihre eigene Geschäftsidee umsetzen“, sagt Sachsens Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping.

Der Sächsische Gründerinnenpreis wird bereits zum 17.Mal verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Bewerbungsverfahren weiter geöffnet. So konnten sich die Kandidatinnen für 2017 erstmals auch selbst bewerben. Beibehalten wurde zudem auch das Vorschlagsrecht verschiedener Institutionen, wie Industrie- und Handelskammern oder Banken und Unternehmen.

Am 20. Januar 2017, 14 Uhr wird der Preis im Rahmen der Messe „Karriere Start“ im Erlweinsaal der Messe Dresden verliehen.

Die Anmeldung zur Veranstaltung ist bis zum 13. Januar unter gruenderinnenpreis@sms.sachsen.de möglich.

Shortlist Gründerinnenpreis 2017

Frau Anja Gena – Dresden
G& G Events- Stadtspiel (Ver-)führung

Lust, Städte auf eine individuelle und spannende Art kennenzulernen? Durch Frau Genas „G&G Events-Stadtspiel (Ver-)führung“ wird dies möglich gemacht. Der Kunde kauft eine Box mit Rätselkarten, welche wie eine Schnitzeljagd nacheinander gelöst werden müssen. Durch das Beantworten der Fragen gelangt der Kunde von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Eine solche individuelle Stadtführung ist für die ganze Familie, als auch für Tage mit Freunden oder Kollegen geeignet und dauert zwischen zwei und sechs Stunden.

Inzwischen gibt es mehr als 29 verschiedene Schnitzeljagden in sechs Städten. Die Rätselboxen können sowohl in Frau Genas eigenem Laden in Dresden, als auch in ihrem Onlineshop gekauft werden.

Frau Nadine Schmieder-Galfe – Dresden
ZELLMECHANIK DRESDEN GmbH

Wie die wissenschaftliche Geschäftsführerin Frau Schmieder-Galfe von „ZELLMECHANIK Dresden GmbH“ erklärt, ist Sepsis, eine komplexe systemische Entzündungsreaktion des Organismus hervorgerufen durch eine kleine bakterielle Infektion, bis heute die dritthäufigste Todesursache. Doch dies könnte sich ändern, denn „ZELLMECHANIK“ hat etwas gefunden, mit dem Sepsis kuriert werden kann. Das als Spin-Off der TU Dresden von fünf Gesellschaftern gestartete Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt weltweit ein Forschungsgerät zur Messung der mechanischen Eigenschaften („Steifheit“) biologischer Zellen. Alle fünf Gesellschafter sind in Voll- bzw. Teilzeit aktive Mitarbeiter des Unternehmens. Unterstützt wird das Team dabei von Professor Jochen Guck, einem weltweiten Meinungsführer im Bereich Zellmechanik und Professor am BIOTEC der TU Dresden, aus dem das Unternehmen im Juli 2015 ausgegründet wurde.

Für 2017 erhofft sich das Team, sich nicht nur wie bisher auf dem Forschungsmarkt, sondern auch stärker auf dem Medizintechnikmarkt einbringen zu können.

Frau Christina Kleinau – Leipzig
TiMMi Transport

Wie wäre es, wenn es nicht nur Mitfahrgelegenheiten für Menschen, sondern auch für Pakete und Einkäufe gibt? Dies fragte sich auch Frau Kleinau und gründete zusammen mit ihrem Team „TiMMi Transport“ – die Mitnahmezentrale für Einkäufe und Pakete. Über eine selbstentwickelte Internetplattform können Menschen, die in einer Stadt sowieso unterwegs sind, mit Transportaufträgen in ihrer Nähe verbunden werden. Empfänger und Transporteur einer Lieferung werden direkt vernetzt, sodass der Empfänger bzw. Auftraggeber die genaue Zeit und den genauen Ort der Lieferung selber bestimmen kann und nie eine Lieferung verpasst. Sie oder er spart sich den zeitaufwendigen Versand mit traditionellen Versandunternehmen und kann oft selbst auf eine Verpackung verzichten. Die Plattform kann von Privatpersonen genutzt werden, um Erledigungen abzugeben, wie Kleidung zur Reinigung bringen oder eine ersteigerte Kleinanzeige nach Hause liefern zu lassen. Somit werden drei Zielgruppen, Auftraggeber, Transporteure und lokale Geschäfte, miteinander verbunden und Profit für alle erreicht.

Die Mehrheit der Lieferungen, die über die TiMMi Plattform vermittelt werden, sind Lieferungen innerhalb der Stadt, dies soll sich aber 2017 ändern und das System deutschlandweit weiterentwickelt werden. TiMMi gibt die Liefergebühr direkt an den Transporteur weiter, eine geringe Marge verbleibt bei TiMMi. Die automatisierte Softwareplattform für die Auftragsvermittlung macht es möglich, den ‚Schwarm‘ als Lieferanten zu aktivieren und somit ein mächtiges, skalierbares Logistiksystem für innerstädtische Lieferungen zu erschaffen – ohne kostspielige Investitionen in physische Infrastruktur und Fahrzeuge.

Frau Carina Röllig – Leipzig
Webdata Solutions GmbH

Frau Röllig richtet ihren Blick in die Zukunft. Zusammen mit ihren zwei Kolleginnen gründete sie das Unternehmen „Webdata Solutions GmbH“, welches Daten in Informationen verwandelt. Ihre Software „blackbee“ durchsucht täglich hunderte Webshops und Portale nach angebotenen Produkten, Preisen und Marken und sammelt dabei täglich Millionen von frei verfügbaren Daten im Internet - weltweit und branchenunabhängig. Die Software strukturiert und bereitet diese Daten so auf, dass Händler und Markenhersteller die gelieferten Informationen direkt für Marktanalysen nutzen können, um den Markt im Blick zu behalten und ihrer Konkurrenz durch Preisoptimierung und Trenderkennung immer einen Schritt voraus zu sein. So trägt das Unternehmen dazu bei, dass E-Commerce zu einem transparenten Markt wird.
Die Software „blackbee“ ist eine Marke der „Webdata Solutions GmbH“ und wurde in über acht Jahren universitärer Forschung an der Universität Leipzig entwickelt.

Frau Sandy Lehmann – Bad Lausick
Elektro Lehmann

„Wir machen weiter“, beschloss Sandy Lehmann, als ihr Vater und Inhaber von „Elektro Lehmann“ im Jahr 2012 plötzlich verstarb. Mit der Übernahme des Einzelunternehmens stellte sie sich einer großen Herausforderung, die zu dem Zeitpunkt kaum zu schaffen schien. Doch viele strukturelle Änderungen, Coachings und rechtliche und finanzielle Kalkulationen später hat sie es geschafft. Das Unternehmen „Elektro Lehmann“, welches die Erbringung von Handwerksleistungen im Bereich Elektrotechnik (alle Fachrichtungen z.B. Gebäudetechnik, MSR, Notstrom, mobile Stromversorgung usw.) und damit im Zusammenhang stehende Leistungen (z.B. Logistik, 24/7- Bereitschaft u.a.) anbietet, bleibt bestehen. Doch nicht nur das – durch neue Investitionen, den Neubau einer Montagehalle und Weiterbildungen von bestehenden sowie der Ausbildung von neuen Mitarbeitern, schaut das Unternehmen weiter nach vorne und stellt sich den Aufgaben der Zukunft.

Frau Heike Domaratius – Mühlau
Gemino Maschinenbau GmbH

Frau Domaratius-Mühlau ist mit dem elterlichen Unternehmen Gemino Maschinenbau GmbhH aufgewachsen und hat schon in ihrer Kindheit einen Großteil ihrer freien Zeit in der Firma verbracht. Nach der Pensionierung der Eltern ist sie nun Geschäftsführerin von „Gemino Maschinenbau GmbH“ und führte große Umstrukturierungen der Leitungs- und Verwaltungsebene durch.
Das Unternehmen ist ein Dienstleister im gesamten Spektrum der Zerspanung und fertigt nach Kundenwunsch maschinenbautypische Teile, vorrangig aus Eisen- und Nichteisenmetall sowie Guss, an. Kunden sind hauptsächlich im Bereich des allgemeinen und Sondermaschinenbaus, des Anlagenbaus, aber auch in der Antriebs- und Getriebetechnik zu finden.
Auch Frau Domaratius-Mühlau muss sich als Geschäftsführerin vielen neuen Herausforderungen stellen: die Geräte müssen technologisch immer wieder an die neuesten Standards angepasst werden, für genug Mitarbeiterzuwachs muss gesorgt werden. Und auch persönlich gilt es, die Balance zwischen Unternehmensführerin und Mutter zu meistern.

Frau Ulrike Schröder-Schubert – Schwarzenberg
Orthopädie-Schuhtechnik Schwarzenberg GmbH

Eigentlich wollte Frau Schröder-Schubert das Gesundheitsunternehmen „Orthopädie-Schuhtechnik GmbH“ ihres Vaters nie übernehmen. Doch als ein Interessent die Firma kaufen und in etwas komplett anderes umwandeln wollte, konnte Frau Schröder-Schubert dies nicht übers Herz bringen und übernahm 2011 das Unternehmen doch.

Als inhabergeführtes, mittelständiges Gesundheitsunternehmen im Handwerk liegen der Orthopädie-Schuhtechnik GmbH die Füße der Kunden am Herzen. Mit vielfältigen aufeinander aufbauenden Angeboten, beginnend beim Bequem Schuh Center, der Schuh Lounge über Podologie, Rückenschule und Ergotherapie werden Kunden in allen Belangen rund um ihren Fuß betreut. Durch das neueste Angebot von exquisitem Maßschuhdesign fokussiert sich das Unternehmen auch auf zunehmende Nachfragen der Kunden.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration

Pressesprecherin Alexandra Kruse
Telefon: +49 351 564 54910
Telefax: +49 351 564 54909
E-Mail: pressegi@sms.sachsen.de
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