Ausschreibung zum „Sächsischen Industriekulturpreis“ 2017 läuft - Bewerbungen bis 31. Mai möglich
01.03.2017, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sachsens Kunstministerium lobt gemeinsam mit der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. v. (VSW) und der Johann-Andreas-Schubert-Stiftung im Jahr 2017 zum dritten Mal den „Sächsischen Industriekulturpreis“ aus. Die Auszeichnung soll beispielhafte, von der sächsischen Wirtschaft ausgehende Initiativen belohnen, die die Industriekultur in Sachsen fördern, stärken und voranbringen. Um den Preis können sich juristische und natürliche Personen bewerben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, über seine Vergabe entscheidet eine Fachjury.
„Sachsens reiches industriekulturelles Erbe ist das Fundament, auf dem der moderne und innovative Mittelstand in unserem Land aufbaut. Das berechtigte Selbstbewusstsein sächsischer Industrie speist sich auch aus der Erkenntnis, dass sächsischer Erfindungsreichtum, Fleiß und Unternehmergeist das Land einmal an die Spitze europäischer Industrieregionen gebracht haben. Erforschen, Sichern, Entwickeln und Vermitteln von Kenntnissen über die heimische Industrie in Vergangenheit und Gegenwart sind Kernaufgaben sächsischer Industriekultur. Ich ermutige jeden, der sich diesen Aufgaben ganz oder zum Teil mit konkreten Aktivitäten gewidmet hat, sich um den Preis zu bewerben“, erklärt Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria Stange.
VSW-Präsident Dr. Jörg Brückner erläutert: „Der Preis soll nicht nur das große industrielle Erbe Sachsens würdigen, sondern auch zeigen, dass sich traditionsreiche Industriekultur gut in unsere Zeit integrieren lässt. Wir wollen ganz konkrete Projekte und ihre Initiatoren und Betreiber in den Fokus rücken, die Industriekulturgüter nicht nur erhalten, sondern wieder nutzen – ob kulturell, touristisch oder wirtschaftlich und sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Diese stärkere öffentliche Präsenz von Industriekultur soll auch dazu beitragen, die Akzeptanz für den technologischen Fortschritt in der Bevölkerung zu verbessern. Schließlich spielt die Industrie in Sachsen nach wie vor die Schlüsselrolle, wenn es um Zukunftsperspektiven und künftigen Wohlstand geht.“
Ausgezeichnet werden Aktivitäten, die dazu dienen, industriebedingte technische, wirtschaftliche, bauliche, gesellschaftliche, soziale oder künstlerische Gegebenheiten
- in Vergangenheit und Gegenwart zu erforschen,
- durch Dokumentation und Erschließung ihrer materiellen und immateriellen Hinterlassenschaften zu sichern,
- als Grundlage für Zukunftsmodelle weiterzuentwickeln und/oder
- anschaulich und unterhaltsam zu vermitteln.
Beispiele können sein: Museale Aufbereitung von Unternehmensgeschichten; Projekte zum Aufbau und zur laufenden Pflege von Unternehmensarchiven; Imagefilme, die komplexe unternehmerische Abläufe und das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Unternehmensteilen anschaulich, unterhaltsam und für die Nachwelt verständlich darstellen; Entwicklung neuer Werkstoffe oder Verfahren auf Grundlage historischer Herstellungsmethoden; Erhalt und vorbildliche Nutzung historischer Industriebauten für die heutige Fertigung.
Bewerbungen sind bis zum 31. Mai 2017 schriftlich erbeten an das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Sächsischer Industriekulturpreis, Wigardstraße 17, 01097 Dresden. Ein Bewerbungsformular steht unter www.kulturland.sachsen.de/download/BewerbungIndustriekulturpreis_2017.pdf zur Verfügung.
Der Sächsische Industriekulturpreis wurde bereits zwei Mal vergeben. 2013 erhielt ihn die Giesecke & Devrient GmbH Leipzig mit ihrer eigenen gemeinnützigen Stiftung für Förderung und Betrieb des Museums für Druckkunst Leipzig. 2015 hatte der Unternehmer Dr. Johann Spensberger, Vorsitzender des Vereins des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau, den Preis erhalten. Er war für sein unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement für das Deutsche Stuhlbaumuseum Rabenau und die traditionsreiche sächsische Möbelindustrie ausgezeichnet worden.