Minister Dulig fordert vom Bund: Jetzt Mittelstand entlasten – Abschreibungsregelungen entbürokratisieren

01.03.2017, 11:55 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Der Bund hat im vergangenen Jahr laut Bundesfinanzministerium 6,2 Milliarden Euro mehr Steuern eingenommen als geplant. „Statt dieses Geld in die Rüstung zu stecken oder wiederholt über Steuersenkungen zu diskutieren, sollten mit den Mehreinnahmen endlich bürokratische Regelungen für den Mittelstand abgebaut werden“, so Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).

Seit mehr als 50 Jahren wurde die Grenze für die Sofortabschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgüter (GWG) nicht verändert. „Ab 2018 sollte diese Grenze von bisher 410 Euro auf mindestens 800 Euro angehoben – also quasi verdoppelt – werden“, fordert Wirtschaftsminister Dulig.
Insbesondere kleinere Mittelständler und Handwerker ohne Buchführungspflichten würden von einer Anhebung der GWG-Schwelle profitieren, da sie von bürokratischen Aufzeichnungspflichten entlastet werden. „Es ist für unsere Unternehmen, vor allem unsere Handwerker, wichtig, dass sie so wenig Bürokratie und Aufwand wie nur möglich haben.“

Geringwertige Wirtschaftsgüter sind beispielsweise Kleinmöbel, Telefone, Werkzeuge oder auch Kaffeemaschinen. Diese können bisher bei einem Anschaffungswert zwischen 150,01 und 410,00 Euro sofort im Jahr der Anschaffung oder Herstellung zu 100 Prozent abgeschrieben werden. Dank eines höheren Schwellwertes vereinfacht sich die Aufzeichnung für das Finanzamt, denn es reicht dann ein formloses Verzeichnis. Außerdem fallen mehr Güter durch die Anhebung des Schwellenwertes unter die Sofort-Abschreibung – eine Berechnung der Nutzungsdauer sowie weitere Angaben entfallen. Zudem werden die Unternehmen schließlich durch den Wegfall der Poolabschreibung (bei einem Wert der Güter bis zum neuen Schwellenwert) entlastet.

Martin Dulig: „Ich fordere eine zügige Umsetzung vom Bund. Das von der SPD-Fraktion in erster Lesung bereits in den Bundestag eingebrachte Bürokratieentlastungsgesetz wäre die schnellste und praktikabelste Variante, um auch die Schwellenwerte schnell anzuheben. Damit entlasten wir unsere Unternehmen und Handwerker um durchschnittlich 60 Millionen Euro jährlich und sorgen auch dafür, dass Investitionen in Deutschland weiter gestärkt werden“, so Dulig.


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