Sachsens Hochtechnologien schaffen qualifizierte Arbeitsplätze

02.03.2017, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

• Positive Bilanz von Sachsens Wirtschaftsförderung – Sächsische Kernbranchen sorgen für Ansiedlungen und Erweiterungen
• Unternehmen investieren mit Augenmaß – Entwicklungen in Europa, China und USA wirken sich auf Investitionsfreude der Wirtschaft aus
• Insgesamt weniger neue, davon aber viele hochwertige Arbeitsplätze
• Außenwirtschaftsaktivitäten sorgen für Vernetzung und Internationalisierung der sächsischen Wirtschaft – Absatzmarkt Russland wird im Blick behalten
• Projektwerkstätten unterstützen den Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft

Sachsens Unternehmen in der Kernbranche Mobilität (Automobil/Luft- und Raumfahrt/Logistik) sind Zugpferde und Aushängeschilder für die Standortentwicklung. Allein zehn der insgesamt 25 Unternehmen, die sich im vergangenen Jahr mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) im Freistaat neu angesiedelt bzw. ihren Standort ausgebaut haben, stammen aus dieser Branche. Die Attraktivität des Freistaates Sachsen als Wirtschaftsstandort zeigte sich auch im Jahr 2016. Abermals gab es eine leichte Steigerung bei der Zahl der neuen Ansiedlungen und Firmenerweiterungen – die damit auf die Gesamtzahl von 324 im Zeitraum 2000 bis 2016 steigen. Das Gesamtinvestitionsvolumen lag in diesem Zeitraum bei über 6 Milliarden Euro.

Die landeseigene Wirtschaftsfördergesellschaft war seit ihrer Gründung 1991 und damit auch im Jahr 2016 ein starker und zuverlässiger Partner für investitionswillige Unternehmer. Mit einer Mischung aus intensiver Akquise und individueller Betreuung von Investoren und Unternehmern von der Erstanfrage bis zum erfolgreichen Projektabschluss blickt die WFS hinsichtlich der Anzahl der betreuten Projekte auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016.

„Die WFS ist gemeinsam mit der Sächsischen Aufbaubank unser wichtigstes Instrument bei der Investorenakquise. Wir setzen konsequent darauf, sowohl gezielt in unseren Kernbranchen als auch branchen- und technologieoffen weltweit um Investoren zu werben. Zunehmend fällt dabei den Clustern und Netzwerken eine immer bedeutendere Rolle zu. Gleichzeitig sehen wir im Wachstum unserer sächsischen Unternehmen weiterhin gute Chancen. Die WFS ist außerdem gemeinsam mit den Partnern der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) unser Hauptakteur zur Unterstützung sächsischer Unternehmen in Fragen der Außenwirtschaft“, sagt Martin Dulig, Wirtschaftsminister und WFS-Aufsichtsratsvorsitzender. „Sowohl im Iran, in China, Polen oder Russland konnte ich selbst erleben, wie wichtig es ist, dass gerade auch die Politik als Türöffner für unsere Unternehmen im Ausland agiert. Vor einigen Tagen konnte ich mich beim Besuch der internationalen Nanotechnologiemesse Nanotech 2017 in Tokio auf unserem dortigen ‚Sachsen-live‘-Gemeinschaftsstand sowie bei Investorengesprächen von der Leistungsfähigkeit der WFS überzeugen.“ Zwei japanische Unternehmen haben dort konkrete Investitionen angekündigt. Der bereits in Sachsen tätige Sensortechnik-Spezialist Nagano Keiki sowie der japanische Automobilzulieferer Nabtesco Automotive Corp., der 2016 mit Unterstützung der WFS bei Firmen in Chemnitz und Zschopau eingestiegen ist, haben weitere Investitionen an ihren Standorten in Sachsen angekündigt. Bis 2025 sollen allein bei der Nabtesco ITG GmbH 150 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Mehr Projekte – deutlich geringeres Investitionsvolumen

Die Anzahl der erfolgreichen Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte der WFS bewegt sich auch 2016 auf einem stabilen Niveau: Seit 2012 bleibt die Zahl neuer Anfragen und erfolgreicher Projekte auf etwa gleicher Höhe. Allerdings spiegelt das Gesamtinvestitionsvolumen der 25 Neuansiedlungen bzw. Unternehmenserweiterungen im Jahr 2016 in Sachsen einen deutschlandweiten Trend wider: Es wurde investiert – jedoch vorsichtiger und in kleinerem Umfang. So entfällt auf die 25 Projekte eine Summe von 124,3 Millionen Euro, das entspricht einem Durchschnitt von knapp 5 Millionen Euro je Projekt. Im Jahr 2015 lag das Investitionsvolumen noch bei 223 Millionen Euro für 24 Projekte und damit bei durchschnittlich 9,3 Millionen Euro je Projekt.

Die Gründe für die niedrigeren Investitionssummen setzt WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel in den globalen Zusammenhang: „Deutschlands Wirtschaft ist international stark verflochten. Unsichere politische Rahmenbedingungen waren und sind Faktoren, die sich trotz guter Binnennachfrage auf die Investitionsfreudigkeit der sächsischen, deutschen und europäischen Wirtschaft in 2016 ausgewirkt haben.“ Peter Nothnagel sieht mit Blick auf die Investitionssumme 2016 in Sachsen die Konjunkturprognose des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin vom Frühjahr 2016 bestätigt. Das DIW Berlin sprach darin von einem „eingetrübten weltwirtschaftlichen Umfeld“. Der Wirtschaftsstandort Sachsen sei jedoch nach wie vor attraktiv für sächsische, deutsche und auch internationale Investoren, so Nothnagel. „Wenn sich, wie gerade geschehen, globale Player wie Globalfoundries dazu entschließen, rund 1,5 Milliarden Euro in Sachsen zu investieren, dann spricht das für die Zukunftsfähigkeit und die hervorragende wirtschaftliche Struktur des Freistaates in Verbindung mit dem Bekenntnis zum Technologiestandort Sachsen.“

Das Potenzial des Wirtschaftsstandortes zeigt sich zudem in der anhaltend hohen Zahl von Investorenanfragen. Im Jahr 2016 gab es davon 85. Insgesamt konnten durch die WFS 154 individuelle Standortangebote unterbreitet werden. „Unsere Kunden stehen täglich vor enormen wirtschaftlichen Herausforderungen. Wir als WFS wollen ihnen mit Rat und Tat und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln Unterstützung bieten. Diese kundenorientierte, individuelle und effiziente Betreuung hat sich in den vergangenen 25 Jahren stetig weiterentwickelt. Bei in- wie ausländischen Investoren und Unternehmern haben Sachsen und die WFS als Ansprechpartner einen guten Namen“, erklärt Peter Nothnagel. So hatten 9 der 25 im Jahr 2016 akquirierten Projekte einen internationalen Hintergrund. Die WFS betreute Interessenten u. a. aus der Schweiz, Japan, Belgien, der Ukraine, der Türkei und den USA.
Die USA sind das Land, aus dem (nach Deutschland mit 144 Projekten) allein in den vergangenen zehn Jahren die meisten Investoren erfolgreicher WFS-Projekte stammen. Zwischen 2006 und 2016 haben 17 US-amerikanische Unternehmen im Freistaat investiert, gefolgt von Japan und der Schweiz mit jeweils 11 Projekten. Danach folgen Österreich (7 Projekte), Kanada und Großbritannien (jeweils 5 Projekte).

Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Wichtig für die Akquise im Ausland ist immer der persönliche Kontakt vor Ort. Wir müssen und wollen mit der Politik und unseren Partnerunternehmern auch in deren Heimatländern im Gespräch bleiben, um Vertrauen werben und die Vorteile und Stärken Sachsens präsentieren. Während meiner Japanreise beispielweise bestätigte sich, dass die in Sachsen tätigen japanischen Investoren wirklich bei uns angekommen sind. Sie sind stolz darauf, in Sachsen tätig zu sein und sie fühlen sich fast selbst als Sachsen. Wir rechnen klar damit, dass diese Unternehmen weiter im Freistaat investieren werden.“

Schaffung neuer Arbeitsplätze

Das niedrigere neue Investitionsvolumen wirkte sich im Jahr 2016 auch auf die Zahl der neu geschaffenen und erhaltenen Arbeitsplätze aus. Durch die 25 Neuansiedlungen, Firmenerweiterungen bzw. Übernahmen wurden 357 neue Arbeitsplätze geschaffen, 158 Arbeitsplätze konnten erhalten werden. Diese Zahlen treffen jedoch auf die seit 1991 niedrigste Arbeitslosenquote in Sachsen von durchschnittlich 7,5 Prozent im Jahr 2016. In Verbindung mit der fortschreitenden Konsolidierung in der Industrie und oftmals noch nicht eindeutig abschätzbaren Folgen durch die Digitalisierung können hierin zwei weitere mögliche Ursachen liegen, warum sich Investoren und Unternehmer 2016 mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze zurückgehalten haben. „Wichtig ist, dass die neu geschaffenen Jobs vor allem hochwertige Arbeitsplätze sind, wie aus der gestiegenen Investitionssumme pro neuem Arbeitsplatz hervorgeht“, sagt WFS-Chef Nothnagel.

Beim Thema neu geschaffene Arbeitsplätze lohnt sich ein Blick über den Jahrestellerrand hinaus. Denn die Nachhaltigkeit erfolgreicher Investitionen zeigt sich auch anhand der Arbeitsplatzentwicklung. Eine Untersuchung der WFS von 331 Ansiedlungs-/Erweiterungsprojekten für den Zeitraum 1998 bis August 2016 hat ergeben, dass aus den insgesamt geplanten reichlich 31.000 neuen Arbeitsplätzen mittlerweile fast 41.000 Arbeitsplätze geworden sind – ein Plus von 9.900 wurde ermittelt.

Ansiedlungen und Erweiterungen: Hochtechnologiebranchen ziehen die meisten Investoren an

Verteilt auf Sachsens Kernbranchen lag bei den erfolgreich umgesetzten Projekten die Mobilität (Automobil/Luft- und Raumfahrt/Logistik) mit zehn Projekten (und 81 neu geschaffenen Arbeitsplätzen) an erster Stelle, gefolgt von der Life-Science-Branche (130 neue Arbeitsplätze) sowie der Umwelt- und Energietechnik (13 neue Arbeitsplätze) mit jeweils vier Projekten. Jeweils drei Projekte, und damit jeweils eines mehr als 2015, entfallen auf die Branchenschwerpunkte Mikroelektronik/IKT (100 neue Arbeitsplätze) und den Maschinen- und Anlagenbau (22 neue Arbeitsplätze).

Neuansiedlungen: Mit vorhandenem Potenzial und Netzwerken punkten

Wichtiger Faktor für eine Ansiedlung sind auch bestehende Strukturen und Netzwerke vor Ort, insbesondere, wenn sich das Unternehmen dem Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) widmen möchte. „Ein gutes Beispiel dafür sind Projekte im zukunftsweisenden Bereich additiv-generative Fertigung (3-D-Druck). Hier finden Start-ups in Sachsen ein etabliertes Netzwerk, bestehend aus Forschungseinrichtungen, Industrie, KMU und den erfahrenen Wirtschaftsförderern der WFS, der lokalen Wirtschaftsförderungen und der Kammern vor“, erklärt Peter Nothnagel. So gibt es mit dem Konsortium AGENT-3D eine strategische Allianz für Forschung, Innovation und Wachstum im Bereich der additiv-generativen Fertigung. Ergänzt wird dieses durch das am 7. Februar 2017 eröffnete Zentrum für Additive Fertigung Dresden (AMCD) des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden. Auch bei den Projekten der WFS sind Start-ups, wie beispielsweise die AM Metals GmbH aus Freiberg mit ihren Projekten in Halsbrücke, auf diesem Gebiet hoffnungsvolle Akteure für die Zukunft.

Erweiterungen: Vertrauen in die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Sachsen

Erweiterungsvorhaben etablierter Unternehmen sind überregional wichtige Signale und Aushängeschilder für einen Wirtschaftsstandort und sein zukünftiges Potenzial. „Innerhalb einer Branche wird genau geschaut, wo Mitstreiter und Partner investieren. Das kann zu einer Sogwirkung führen, so dass sich weitere Unternehmen aus dem gleichen Bereich ansiedeln“, weiß WFS-Chef Nothnagel. Daher ist die Betreuung und Unterstützung von in Sachsen ansässigen Unternehmen bei deren Weiterentwicklung ein weiterer großer Arbeitsschwerpunkt der WFS. Im Jahr 2016 wurden 12 der 25 aktuellen Erfolgsprojekte von und mit sächsischen Unternehmen realisiert. Dies umfasst auch den Bereich der Übernahme. „Auch eine Übernahme bietet die Chance für Wachstum, Weiterentwicklung und Innovationen sowie eine Vernetzung in neue Märkte“, so Peter Nothnagel. Mit Unterstützung der WFS konnte zum Beispiel das Coswiger Unternehmen HTS Hoch Technologie Systeme GmbH einen Partner und Käufer aus der Schweiz finden. HTS wurde 1996 gegründet und ist spezialisiert auf Entwicklungs- und Ingenieurdienstleistungen sowie auf die Herstellung kundenspezifischer Produkte für die Luft- und Raumfahrt. Für beide Unternehmen stellt die Übernahme eine Win-Win-Situation dar. „Die WFS ist immer ein guter Sparringspartner und hat das gemeinsame Vorhaben von RUAG und HTS, den Standort Dresden weiterzuentwickeln, wesentlich unterstützt“, erklärt der HTS-Mitgründer Dr. Wolfgang Göhler. „Mit einem starken internationalen Partner und Eigentümer geben wir dem Unternehmen eine langfristige Perspektive am Standort in Sachsen“, so Göhler weiter.

Erschließung neuer und Pflege bestehender Märkte

„Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Gewinnung von Investoren und die Unterstützung sächsischer Unternehmen sind unsere Unternehmerreisen“, sagt WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel. Dabei geht es sowohl um die Erschließung neuer Märkte als auch um den Ausbau bereits vorhandener. So war die WFS im vergangenen Jahr erstmals im Iran (mit dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft – SMUL – und dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr – SMWA) und in der Mongolei. Weitere Reisen führten Sachsens Vertreter u. a. auf die Wachstumsmärkte Asiens, z. B. nach Südkorea und Singapur (mit dem sächsischen Ministerpräsidenten – MP) und nach China (mit SMWA), sowie beispielsweise nach Mexiko und Kuba (mit MP und SMWA) und nach Brasilien und Chile (mit SMUL). Staatsminister Thomas Schmidt, der diese Reise geleitet hat, konnte bereits im Januar 2017 in Berlin die Gespräche erfolgreich fortsetzen. Gleichzeitig wurden die bereits seit Längerem erfolgreichen Aktivitäten in den Märkten Russlands und Mittel- und Osteuropas fortgeführt.
Profitiert davon haben im vergangenen Jahr 232 Unternehmen, die – oft gemeinsam mit Vertretern der sächsischen Staatsregierung – an insgesamt 15 Unternehmerreisen teilnahmen. Dabei waren 173 Unternehmen erstmals im Zielland der jeweiligen Reise aktiv.

An der Unternehmerreise unter Leitung des sächsischen Ministerpräsidenten Tillich nach Mexiko hat auch die Support Q GmbH aus Görlitz teilgenommen. Der Spezialist für Effizienzsteigerung von Prozessen und die Implementierung von Qualitätsmanagement-Systemen mit Fokus auf die Automobil- und Eisenbahnindustrie nutzte intensiv die Möglichkeiten und wurde beim Markteinstieg in Mexiko unterstützt. „Im Ergebnis der Reise haben wir uns entschlossen, dort im Januar 2017 eine eigene Landesgesellschaft zu gründen. Die von der WFS organisierte Reise war die Initialzündung“, so erläutert Geschäftsführer Jakob Kania. Vor allem die Sachkunde der WFS vor Ort, das Netzwerk und die Kontakte der WFS, aber auch die politische Begleitung der Reise haben als Türöffner sehr gut funktioniert und so den Markteinstieg in Mexiko überhaupt erst ermöglicht.

Ein besonderes Augenmerk der WFS lag auch 2016 auf Russland. Trotz der EU-Sanktionen und der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt die Russische Föderation gerade für sächsische Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau ein wichtiger Wirtschaftspartner und Absatzmarkt. Um langjährige gute Wirtschaftskontakte zu halten und zu pflegen, organisierte die WFS Ende Mai 2016 erneut einen „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand auf der Messe „Metalloobrabotka“ in Moskau mit zwölf sächsischen Ausstellern. Zudem führten drei Unternehmerreisen, darunter eine unter Leitung von Ministerpräsident Tillich und eine unter Leitung von Wirtschaftsminister Dulig, in die Russische Föderation.

Die Organisation von Firmenbeteiligungen an internationalen Messen („Sachsen-live“-Stände im Auftrag des SMWA und „Sachsen genießen“-Stände im Auftrag des SMUL) gehört ebenfalls zu den außenwirtschaftlichen Angeboten, die die WFS für Sachsens Unternehmen und Forschungseinrichtungen vorhält. Im vergangenen Jahr organisierte die WFS insgesamt 13 „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstände auf internationalen Branchenmessen in Ländern wie Frankreich, der Schweiz, den USA, Iran, Dubai/Vereinigte Arabische Emirate, Russland und Japan. Daran nahmen insgesamt 170 Unternehmen und FuE-Einrichtungen teil – 81 davon zum ersten Mal im Zielland. Erstmals vertreten mit einem „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand war die WFS auf der Frankfurter Buchmesse und auf den Messen Pollutec (Lyon) und SWISSBAU (Basel).
Außerdem wurden neun „Sachsen genießen“-Gemeinschaftsstände auf Messen der Ernährungswirtschaft u. a. in Berlin, Köln, Hamburg und Amsterdam organisiert. Dabei waren 89 Aussteller aktiv, davon 40 erstmalig auf der jeweiligen Messe.

Praxis trifft Forschung: Projektwerkstätten als Initiator von Innovationen

Stärke und Erfolgsgeheimnis der sächsischen Wirtschaft liegen auch in ihrer großen Kooperationsbereitschaft mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Die WFS unterstützt den Technologietransfer über Kooperationen und möchte gezielt passende Partner zusammenbringen. Zu diesem Zweck organisierte die WFS Projektwerkstätten in verschiedenen Branchen, sowohl mit eigenen Mitteln als auch die simul+ Projektwerkstätten im Auftrag des SMUL.
In den Projektwerkstätten werden innovative Themen mit hohem Wertschöpfungspotenzial und Praxisrelevanz in den Mittelpunkt gerückt und konkrete Schritte für die Umsetzung diskutiert. Die WFS führte z. B. eine Projektwerkstatt im Bereich Digitalisierung von Fertigungsprozessen zusammen mit VEMASinnovativ durch. Ziel war, eine gemeinsame Entwicklung von Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion anzustoßen – herausgekommen ist ein Projekt mit einem Volumen von 1,9 Millionen Euro, an dem sechs sächsische KMU, ein assoziierter Partner und eine Forschungseinrichtung beteiligt sind.
Einen besonderen Erfolg konnte Sachsen im Leichtbau verbuchen: Die Forschungen und Entwicklungen zum textilverstärkten Bauen – Textilbeton – erhielten 2016 den Deutschen Zukunftspreis. Die WFS hat gemeinsam mit dem Unternehmensnetzwerk texton e. V. im Rahmen von Projektwerkstätten seit 2013 kontinuierlich daran gearbeitet, diese energiesparende und zukunftsweisende Technologie zur Anwendung zu bringen.

Die Gesamtbilanz der Projektwerkstätten kann sich sehen lassen. Seit 2011 gab es insgesamt 31 Projektwerkstätten (2016: 9) mit 1.863 Teilnehmern (davon 496 in 2016). Aus diesen Werkstätten sind insgesamt 190 Projektideen/Projektanträge hervorgegangen, 34 davon im Jahr 2016.

Ausblick 2017: Exporteinsteiger im Fokus – Breites Angebot außenwirtschaftlicher Projekte für sächsische Unternehmen

Das Programm für die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der WFS im Jahr 2017 ist wieder sehr umfangreich. Regionale Schwerpunkte bilden die Länder Mittel- und Osteuropas (MOE), Russland, Asien, die Golfregion sowie Amerika. Die nächsten Unternehmerreisen führen die WFS Ende März nach Indonesien und nach Russland (St. Petersburg). Weitere Zielmärkte für Delegations- und Unternehmerreisen sind u. a. Südafrika und Mosambik (mit SMWA im April), China (mit SMUL im Mai sowie mit der Staatskanzlei und dem SMWA im November), die VAE (mit dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz – SMS – im Mai), Rumänien (mit Staatskanzlei im Juni), Nordamerika (im Juni), Russland (Altai-Krai im Juli sowie Uljanovsk im Oktober) sowie Mexiko (im September).

Der nächste „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand wird Mitte März in Paris auf der Messe „JEC World Composites Show“ stehen. Im Mai ist erneut eine Beteiligung an der Maschinenbaumesse „Metalloobrabotka“ in Moskau geplant. Zur Festigung der 2016 geknüpften Wirtschaftskontakte im Iran wird es im Oktober einen „Sachsen-live“-Gemeinschaftsstand auf der Messe „TIIE“ in Teheran geben. Für die Ernährungswirtschaft steht als nächstes Mitte März die Gemeinschaftsbeteiligung auf der Fachmesse „INTERNORGA“ in Hamburg auf dem Programm.

Ein breites Angebot außenwirtschaftlicher Veranstaltungen bietet die Sächsische Außenwirtschaftswoche vom 3. bis 7. April. Die WFS organisiert hier u. a. eine MOE-Fachtagung mit dem Fokus „Markteintritt und -erweiterung in Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien“ sowie im Auftrag des SMUL eine simul+ Projektwerkstatt. Bereits zum Messedoppel Z/intec Anfang März 2017 in Leipzig lädt die WFS Unternehmen zum Internationalen Kooperationsforum Russland/GUS (7. März), zum Kooperationsforum Türkei (8. März) sowie zum Dreiländertreffen Sachsen-Polen-Tschechien (9. März) ein.

Veranstaltungen wie die Außenwirtschaftswoche dienen auch zur gezielten Vermittlung der Thematik „Exporteinstieg“. Im Rahmen der neuen Internationalisierungsoffensive der AWIS fokussiert die WFS explizit Exporteinsteiger. Ziel ist es, mehr Unternehmen für das Auslandsgeschäft zu gewinnen und damit die Internationalisierung der sächsischen Wirtschaft zu erhöhen. Die Ansprache und Beratung der Unternehmen erfolgt durch Exportscouts der sächsischen Kammern. Die WFS koordiniert das Projekt im Auftrag des SMWA und übernimmt u. a. die Öffentlichkeitsarbeit.

Zum Thema „Internationalisierung“ passt auch das neue EU-Projekt „InnoCoopPolSax“, welches zwischen 2017 und 2019 unter der Leitung der WFS und in Zusammenarbeit mit dem Technologie- und Gründerzentrum Bautzen GmbH sowie der Riesengebirgsagentur für Regionale Entwicklung KARR S.A. aus Jelenia Góra umgesetzt wird. Das Projekt soll grenzüberschreitende und innovationsfördernde Kooperationen im polnisch-sächsischen Grenzraum unterstützen, um so die Wirtschafts- und Innovationskraft in der Region zu stärken und Potenziale der Zusammenarbeit zu heben.

Weitere Besuche ausländischer Wirtschaftsdelegationen in Sachsen im Rahmen des Branchenbezogenen Absatzförderinstrumentes (BBA) befinden sich in Vorbereitung. Als nächstes kommt eine Delegation aus Weißrussland aus der Branche Maschinen- und Anlagenbau vom 7. bis 10. März nach Sachsen, um Kooperationsansätze im Bereich Präzisionsanlagen und Werkzeugmaschinen auszuloten. Zum Kooperationsforum Türkei auf der Z/intec in Leipzig reist eine türkische Wirtschaftsdelegation an. Das BBA führt die WFS seit 2015 im Auftrag des SMWA durch.

Bildmaterial und digitale Pressemappe
(ab 15:00 für Medienvertreter zur freien Verwendung):

http://datas.weichertmehner.com/wfsbilanz.zip

Foto-Nachweis:

Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH/Frank Grätz

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Peter Homilius, Leiter der Abteilung Strategie, Branchen, Marketing bei der WFS, Telefon: +49-351-2138 200, E-Mail: Peter.Homilius@wfs.saxony.de

WeichertMehner Unternehmensberatung für Kommunikation GmbH & Co. KG, Ulf Mehner / Anke Richter, Telefon: +49-351-50140 200, E-Mail: wirtschaftsfoerderung-sachsen@weichertmehner.com


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