Internationalisierung und Freihandel bieten Wachstumschancen - Unterstützung für sächsische Unternehmen
30.03.2017, 12:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Vor der Sächsischen Außenwirtschaftswoche (3. bis 7. April 2017) traf sich Wirtschaftsminister Martin Dulig heute zum Spitzengespräch mit den in der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) vertretenen Kammern und Verbänden in der Firma Mauerspecht GmbH in Coswig.
Angesichts der aktuellen handelspolitischen Herausforderungen - wie der EU-Austritt Großbritanniens und der US-amerikanische Neoprotektionismus – waren sich die Teilnehmer einig, gemeinsam die sächsischen Unternehmen noch stärker auf dem Weg ins Ausland zu unterstützen.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Gerade jetzt müssen wir deutlich machen; Freihandel, der über Verträge klare Spielregeln umfasst, verspricht Wachstum, schafft und sichert Arbeitsplätze und ist gut für Sachsen. Wir werden daher auch weiterhin intensiv unsere Kontakte pflegen, wie wir das auch mit Russland schon seit Jahren tun, und unsere Unternehmen weiter zum Auslandsgeschäft ermuntern. Internationalisierung ist wirtschaftliche Realität und Freihandelsabkommen bieten die Chance, diese aktiv zu gestalten.“
Die anstehende Außenwirtschaftswoche unterstützt daher Unternehmen mit gezielten Informationen zu strategischen und praktischen Fragen des Auslandsgeschäfts bei neun Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Sachsen. Die Auftaktveranstaltung „Wie international ist unsere Zukunft?“ auf Einladung von Staatsminister Dulig beginnt am 3. April 2017, 17.00 Uhr in der community4you Arena Chemnitz.
Dazu Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Von A wie Absicherung über R wie Rechtsfragen bis Z wie Zollabwicklung – beim Schritt ins internationale Geschäft gilt es Vieles zu bedenken. Die Veranstaltungen der Sächsischen Außenwirtschaftswoche geben Export-Einsteigern, aber auch international bereits aktiven Unternehmen Orientierung und Anregungen, u. a. hinsichtlich neuer Zielmärkte.“
Um noch nicht im Ausland aktive Unternehmen gemeinsam verstärkt anzusprechen, haben die AWIS-Partner vor einem Jahr eine Internationalisierungsoffensive vereinbart. Inzwischen gibt es bereits erste Erfahrungen: „Weltoffenheit und Internationalität sind das Fundament für die unternehmerische Tätigkeit und deren Erfolg. Exporttätigkeit ist auch für kleine und mittelständische Unternehmen eine lohnende Herausforderung, zu Hause bleiben ist keine Option. Wichtig ist es, diejenigen zu gewinnen, die mit innovativen Produkten und Dienstleistungen den Weg ins Ausland noch nicht für sich entdeckt haben, ihnen mit Unterstützung exporterfahrener Unternehmen zu zeigen, dass Export Spaß macht und sich auszahlt“, erläutert Dr. h. c. Franz Voigt, Präsident der Industrie- und Handelskammer Chemnitz.
Die Mauerspecht GmbH gilt als Best-Practice Beispiel für den Exporteinstieg eines Familienunternehmens im sächsischen Handwerk. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Volker Galinsky berichtet: „Durch die Tätigkeit im Ausland konnten wir unsere kostenintensive Technik und unser geschultes, erfahrenes Personal effizienter einsetzen und unseren Leistungsumfang vergrößern. Dabei sind wir mittlerweile nicht nur auf dem regionalen Markt Ansprechpartner für spezielle Aufgaben, die mit herkömmlicher Technik nicht zu bewältigen sind. Unsere Entwicklungs- und Projektierungsabteilung erarbeitet Lösungen im eigenen Haus, welches die Teams dann vor Ort mit hoher Qualität und Quantität umsetzen können.“
Das 1996 gegründete Handwerksunternehmen im Landkreis Meißen ist seit 2009 auch auf internationalen Märkten aktiv. Der Familienbetrieb beschäftigt 18 Mitarbeiter und ist bestrebt, seine Exportaktivitäten sukzessive zu erweitern. Das Unternehmen ist ein Spezialdienstleister für mobile Höchstdruck-Wasserstrahltechnik in den Bereichen Rohr- und Kanalreinigung sowie Höchstdruck-Wasserstrahlschneiden in explosionsgefährdeten Bereichen sowie Schneiden von Sandwich-Baustoffen.
Hintergrund Außenwirtschaftswoche:
Die Außenwirtschaftswoche wird von der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen AWIS veranstaltet, die die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der Staatsregierung, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern sowie von Wirtschaftsverbänden bündelt. Um die Bedeutung der Internationalisierung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen darzustellen und für das internationale Geschäft zu werben, richten die AWIS-Partner einmal im Jahr die Sächsische Außenwirtschaftswoche aus
Internationalisierungsoffensive:
Ein gemeinsames Anliegen der AWIS-Partner ist die Unterstützung von sächsischen Unternehmen auf dem Weg ins Auslandsgeschäft das besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Perspektiven für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit bietet. Daher haben die Partner vor einem Jahr die Internationalisierungsoffensive Sachsen (IOSax) ins Leben gerufen, die gezielt noch nicht im Ausland aktive Unternehmen anspricht. Seit Dezember 2016 koordiniert die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) das Projekt Internationalisierungsoffensive im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SWMA). Die aktive Ansprache von Unternehmen erfolgt durch Exportscouts der sächsischen Industrie- und Handelskammern sowie Handwerkskammern.
Sächsische Außenhandelszahlen 2016:
– die sächsischen Unternehmen exportierten Waren im Wert von rund 37 Milliarden Euro
– rd. 43 Prozent der Ausfuhren der neuen Flächenländer kamen aus Sachsen
– wichtigste Ausfuhrländer Sachsens waren China (15 Prozent), die USA (9,7 Prozent) und das Vereinigte Königreich (6 Prozent)
– wichtigste Einfuhrländer waren die Tschechische Republik (20 Prozent), Polen (8,6 Prozent) und China (6,2 Prozent)
– bedeutendste Ausfuhrgüter waren die Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus mit einem Anteil von 46 Prozent, Erzeugnisse des Maschinenbaus (10,5 Prozent) und elektrotechnische Erzeugnisse (10,3 Prozent)