Tag 3: Sachsen in Südafrika: Durban und Leipzig – zwei Logistik-Zentren bekunden Interesse aneinander
07.04.2017, 16:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Nach zwei Tagen in Johannesburg und Pretoria ging es heute für die 26-köpfige Delegation um Wirtschaftsminister Martin Dulig weiter nach Durban, der nach Johannesburg und Kapstadt drittgrößten Stadt Südafrikas (rund 2,5 Millionen Einwohner), gelegen am Indischen Ozean. Im Vergleich zu Kapstadt und Johannesburg, gilt Durban sowohl bei Touristen als auch Unternehmern noch als Geheimtipp.
Der dortige Flughafen, der 2010 pünktlich zur Fußball-WM eröffnete „King Shaka International Airport“, gehört mit jährlich knapp fünf Millionen Passagieren und 16.000 Tonnen Fracht zu den zehn verkehrsreichten Flughäfen Afrikas. Eigentümer ist die Airports Company South Africa (ACSA), mit der die Mittelhochdeutsche Flughafen AG (MFAG) im Februar 2015 eine Partnerschaftsvereinbarung geschlossen hat (siehe PM gestern). Die ACSA betreut neun Flughäfen mit einem Gesamtpassagieraufkommen von 19,38 Millionen Reisenden im Jahr. Allein auf dem Airport in Durban können bis zu 100.000 Tonnen Fracht umgeschlagen werden.
Weiter ging es zum „Dube Trade Port“. Dies ist eine besondere Wirtschaftszone, deren Zielstellung die Entwicklung einer intermodalen Air-Logistic-Plattform ist. So kombiniert er einen internationalen Flughafen, ein Cargoterminal, Lager-, Verkaufs- und Bürogebäude und spezielle Gebäude für termperaturempfindliche Luftfracht. Der Dube Trade Port gilt damit als Paradebeispiel dafür, wie es gelingen kann, eine ganze Wirtschaftsregion um einen entwickeln kann inklusive eines internationalen Markenauftritts.
Den Sachsen machte Chef-Operator Kaya Ngqaka ein klares Angebot: 15 Prozent Rabatt auf den Normalpreis in den kommenden zehn Jahren. Der Trade Port zeichnet sich vor allem durch seine Lage zum größten Hafen Afrikas und viele inner-afrikanische Verbindungen aus. Sowohl Minister Dulig aus auch Markus Kopp, Vorstand der Mitteldeutschen Flughafen Gesellschaft, zeigten sich interessiert und warben ihrerseits für eine Zusammenarbeit mit dem Flughafen Leipzig.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Es ist beeindruckend, was für eine Infrastruktur – maßgeblich finanziert durch den südafrikanische Staat – hier in kürzester Zeit entstanden. Nach europäischem Recht wäre das natürlich nicht ganz so einfach möglich. Dennoch ist Durban für uns sehr interessant. Auch wir haben beim Trade Port für Sachsen geworben, vor allem für das DHL-Drehkreuz in Leipzig, welches auch für die Südafrikaner sehr attraktiv ist.“ Zum einen ist Leipzig an alle wichtigen europäischen Flughäfen angebunden, zum anderen sind die Gebühren in Leipzig deutlich günstiger als an anderen Drehkreuzen wie Dubai oder Singapur.
Zeitgleich zum politischen Programm trafen sich die sächsischen Unternehmer mit interessierten Firmen oder bestehenden Vertragspartnern zu einem B2B-Gespräch. Im Anschluss präsentierte sich die Region KwaZulu-Natal und warb dabei um Investitionen und Ansiedlungen.
Hintergrund:
Vom 5. – 12. April reist Wirtschaftsminister Martin Dulig mit einer Delegation aus Politik- und Unternehmensvertretern nach Südafrika und Mosambik. Schwerpunkt der Reise ist die Förderung von Absatz- und Kooperationsaktivitäten sächsischer Unternehmen und die Vertiefung bereits bestehender Kontakte in Mosambik und Südafrika in den Bereichen Bergbau, Rohstoffgewinnung und -verarbeitung sowie Energie- und Umwelttechnik und Maschinenbau. Stationen sind die Städte Johannesburg, Durban und Pretoria in Südafrika sowie Maputo in Mosambik. Neben Firmenbesuchen sind auch Gespräche mit offiziellen Vertretern, Netzwerkpartnern und Partneruniversitäten geplant.
Südafrika bietet als zweitgrößte Volkswirtschaft Afrikas (nach Nigeria) einen großen Absatzmarkt. Mit einer relativ guten Infrastruktur und politischer Stabilität ist Südafrika ein guter Ausgangspunkt für den Markteintritt in andere afrikanische Länder. Deutschland ist Südafrikas zweitwichtigstes Lieferland und es gibt bereits mehr als 500 Niederlassungen deutscher Unternehmer vor Ort. Damit besteht bereits ein Netzwerk, das auch sächsischen Unternehmen den Markteintritt vereinfacht.
In der Außenhandelsstatistik des Freistaates belegt Südafrika bei der Ausfuhr von Waren Platz 21 (von insgesamt ca. 200 Ländern in der Statistik). Die Summe der Ausfuhren beläuft sich auf ca. 400 Millionen Euro. Bedeutendste Ausfuhrgüter sind Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus mit einem Anteil von 55 Prozent der Gesamtausfuhren nach Südafrika, gefolgt von den Erzeugnissen des Maschinenbaus (11 Prozent) sowie elektrotechnischen Erzeugnissen (9 Prozent).
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