»Jeder Raucher verliert durchschnittlich 10 Jahre Lebenszeit!«
30.05.2017, 11:42 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Weltnichtrauchertag am 31. Mai will zum Umdenken anregen
»Jeder Raucher verliert durchschnittlich 10 Jahre Lebenszeit. Durch das langjährige Rauchen werden die körperlichen Alterungsprozesse beschleunigt und schwere Folgeerkrankungen ausgelöst. Wer jedoch frühzeitig mit dem Rauchen aufhört, kann sein Leben verlängern«, erklärte die Sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch.
Das diesjährige von der Deutschen Krebshilfe und dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. ausgegebene Motto des Nichtrauchertages »Rauchen kostet. Nichtrauchen kostet nichts!« verdeutlicht die Bandbreite der Kosten und Folgen des Rauchens.
- In Deutschland sterben jährlich etwa 121.000 Menschen infolge des Rauchens. Dies macht 13,5 Prozent aller Todesfälle in Deutschland aus.
- 80 % der deutschen Lungenkrebstoten waren Raucher.
- Für die deutsche Gesellschaft entstehen durch das Rauchen jährlich rund 80 Milliarden Euro Kosten: etwa ein Drittel der Kosten gehen zu Lasten des Gesundheitssystems (direkte Kosten) und zwei Drittel der Kosten durch Produktionsausfälle und Frühverrentung zu Lasten der Volkswirtschaft (indirekte Kosten).
- Mit den Tabaksteuereinnahmen können lediglich 15,4 % der o. g. entstandenen Kosten gedeckt werden.
- Die individuellen Ausgaben für Raucher durch den Kauf von Tabakprodukten belaufen sich beim täglichen Verbrauch von einer Zigarettenpackung jährlich auf zirka 1.800 Euro.
- Kinder sind durch das Passivrauchen besonders gefährdet.
- Tabakanbau verursacht in den Anbauländern durch Überdüngung, Rodung, Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden große Probleme.
Aufgrund der hohen Sterblichkeit ist Lungenkrebs nach wie vor eine der schlimmsten gesundheitlichen Folgen des Rauchens. In Sachsen erkrankten daran im Jahr 2014 ungefähr 2.490 Menschen. Das zeigen aktuelle Auswertungen des Gemeinsamen Krebsregisters (GKR). Dabei treten mit jährlich 1.790 Fällen die meisten Erkrankungen bei Männern auf. Das entspricht 12 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Männern und 6 Prozent bei Frauen.
Lungenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen mit schlechter Prognose. Die ersten fünf Jahre nach einer Diagnose überleben nur 16 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen. Im Jahr 2014 starben 540 Frauen und 1.520 Männer in Sachsen an Lungenkrebs. Damit bleibt Lungenkrebs bei Männern weiterhin die häufigste und bei Frauen die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache.
Erwachsene Raucher sollten sich eigenverantwortlich mit den gesundheitlichen Folgen des Rauchens auseinandersetzen und Hilfe in Anspruch nehmen - zum Beispiel in Form von Raucherberatung oder Verhaltenstherapie. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass dadurch die Erfolgschancen für eine Entwöhnung vom Tabakkonsum steigen.
In Raucherentwöhnungskursen lernen Raucher und Raucherinnen, ihre Motivation zu rauchen zu hinterfragen und Situationen, in denen sie bisher geraucht haben, rauchfrei zu erleben. Die Kurse werden von den meisten Krankenkassen unterstützt. Etwa 60 % der sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen bieten Rauchentwöhnungsangebote an. Darüber hinaus halten weitere Einrichtungen wie zum Beispiel die Raucherambulanzen der Technischen Universität Chemnitz und der Technischen Universität Dresden, Krankenkassen und niedergelassene Ärzte entsprechende Angebote vor. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet unter www.rauchfrei-info.de ein Programm zum Ausstieg aus dem Rauchen an.
Nähere Informationen zu diesen sowie weiteren Angeboten sind unter www.slsev.de/uploads/media/Raucherentwoehnung.pdf abrufbar.