Neubau Justizvollzugsanstalt in Zwickau – Abschluss Planungsphase
31.05.2017, 11:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Am 24. Mai 2017 tagte die Baukommission für das Gemeinschaftsprojekt der beiden Freistaaten Sachsen und Thüringen am Ort des Geschehens in Zwickau. Die Baukommission gab die Empfehlung an die zuständigen Ressorts der beiden Bundesländer, die Planung mit Gesamtbaukosten in Höhe von 171,5 Millionen Euro haushaltsseitig zu genehmigen. Dies ist einer der wesentlichen Verfahrensschritte, bevor die Phasen der Ausführungsplanung und Umsetzung beginnen können.
Die zurückliegende Planungszeit hat von allen Beteiligten nochmals höchstes Engagement abgefordert. So waren intensive Abstimmungen der Planer mit den zukünftigen Nutzern erforderlich, um deren Anliegen und die Funktionen der Haftanstalt bedarfsgerecht abbilden zu können.
Dem Neubau der Justizvollzugsanstalt Zwickau liegt das planerische Konzept von Funktionsbändern zugrunde. Damit soll der Anstalt eine klare und damit wirtschaftliche Gliederung gegeben werden, welche auch im Betrieb bestmögliche Bedingungen für den Strafvollzug bietet. Das erste Band unmittelbar hinter der nördlichen Mauer beinhaltet Arbeitsbetriebe und eine Gärtnerei. Im mittleren Teil der Haftanstalt wechseln sich die einzelnen Hafthäuser mit Freistundenbereichen und Grünflächen ab, die zusammen den eigentlichen Haftbereich bilden. Südlich wird dieser von einem „grünen“ Band flankiert, welches zoniert, unterschiedliche Aufenthalts- und Erschließungsfunktionen übernimmt. Die Grünflächen hier und in den Haftbereichen werden später von den Inhaftierten selbst gepflegt. Den südlichen Abschluss der Justizvollzugsanstalt bildet ein multifunktionales Band. Neben Sporteinrichtungen sollen hier unter anderem Schul- und Kirchenräume, ein kleiner Laden, eine Kantine, die Verwaltung und nicht zuletzt der Besucherbereich untergebracht werden.
Indes sind vor Ort die Maßnahmen zur Baufeldfreimachung in vollem Gange. Aufgrund im Vorfeld nicht erkennbarer Gründungssituationen der Bestandsgebäude, die teilweise bis in 5 m Tiefe reichten, entstanden bei dieser Teilmaßnahme Mehraufwendungen über die bereits nach der letzten Kommission berichtet wurde. Die dabei entstandenen zusätzlichen Kosten lassen sich im Fazit jedoch im Rahmen des Gesamtbudgets abbilden, sodass die planerisch untersetzten Gesamtbaukosten in Höhe von 171,5 Millionen Euro weiter Bestand haben. Positiver Effekt: mit der Entfernung dieser Fundamente wird vorgesorgt, um beim späteren Neubau störungsfrei agieren zu können. Dies schafft ein erheblich besseres Maß an Kostensicherheit für die folgenden Bauleistungen.
Bis zum eigentlichen Errichten der Gebäude werden neben der Baufeldfreimachung auch bereits weitere vorgezogene Leistungen geplant und realisiert. Hierzu gehören hauptsächlich Erschließungsleistungen, die auch dazu dienen, später zügig mit den Hochbaumaßnahmen beginnen zu können.
Mit dem Baubeginn der Mauer und der verschiedenen Gebäude der neuen Haftanstalt wird Mitte 2018 kalkuliert. Die Vollinbetriebnahme der Justizvollzugsanstalt wird wie bisher im Jahr 2020 erwartet.
Anlage: Visualisierungen „Grüne Mitte“ und Hafthaus
Quellenangabe für Visualisierungen: Frick Krüger Nusser Plan2 GmbH