Nicht nachlassen bei Prävention und Aufklärung
16.08.2017, 14:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
HIV/AIDS-Jahresbericht 2016 für den Freistaat Sachsen vorgelegt
Die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen lag im Jahr 2016 deutschlandweit, wie auch in Sachsen, weiterhin auf hohem Niveau. Sie blieb jedoch im Jahr 2016 unter den Werten der beiden vorausgegangenen Berichtsjahre. Das geht aus dem HIV/AIDS-Jahresbericht 2016 für den Freistaat Sachsen vor.
Danach wurden im Jahr 2016 aus Sachsen 145 HIV-Erstdiagnosen (2015: 190) an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Dies entspricht einer Inzidenz (gemeldete Erstdiagnosen pro 100.000 Einwohner) von 3,6. Im Jahr 2015 musste von einer Inzidenz von 4,7 ausgegangen werden. Gemäß RKI lag die Zahl der HIV-Erstdiagnosen im Berichtsjahr 2016 in Deutschland bei 3.415, im Jahr 2015 waren es 3.694 Fälle. Dies entspricht einer Inzidenz von 4,2; in 2015 lag diese bei 4,5. Damit liegt Sachsen mit seinen Neudiagnosen wieder unter dem bundesweiten Durchschnitt.
„Noch immer gibt es viele neu diagnostizierte HIV-Infektionen in Sachsen. Das zeigt: wir dürfen nicht nachlassen bei Prävention und Aufklärung. Auch wenn HIV und Aids kein Todesurteil mehr ist, die Krankheit muss weiter im öffentlichen Bewußtsein bleiben. Auch die aktuellen Zahlen belegen: wir dürfen nicht nachlassen beim Kampf gegen Aids. Wir müssen weiter aufklären und unsere Anstrengungen im Bereich Prävention, Diagnostik und Therapie weiter fortsetzen“, betont Staatsministerin Barbara Klepsch.
„Das Sozialministerium unterstützt daher auch weiterhin die vier sächsischen AIDS-Hilfen mit 375.000 € für die psychosozialen Beratungsstellen und ihre Projekte. Dazu kommen noch 55.000 € für Präventionsprojekte der Gesundheitsämter“, so Klepsch.
Die Gesamt-Inzidenz von HIV-Erstdiagnosen war im Berichtsjahr bei Männern mit 6,3 pro 100.000 um das Siebenfache höher als die Frauen ermittelte Neudiagnosen-Inzidenz von 0,9 pro 100.000. Unter den Infizierten lag in Sachsen der Anteil von Männern, die Sex mit Männern haben, 2016 bei 60,7 %, was dem Mittel der letzten Jahre entspricht. Für 2016 zeigt dagegen in Sachsen die Zahl der HIV-Erstdiagnosen durch heterosexuelle Kontakte im Vergleich zum Vorjahr eine leicht steigende Tendenz. HIV-Erstdiagnosen mit diesem Infektionsrisiko werden im Freistaat im Berichtsjahr mit 16,6 % (2015: 14,7 %) angegeben.