Bildungsstudie: Sachsen hat bestes Bildungssystem

17.08.2017, 11:31 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsen hat das beste Bildungssystem in Deutschland. Zum zwölften Mal in Folge ging der Freistaat als Sieger aus dem Bildungsmonitor hervor. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von zwölf Handlungsfeldern und 93 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer.

Kultusministerin Brunhild Kurth zeigte sich erfreut über den erneuten Spitzenplatz. „Die Studie belegt, dass Sachsen nicht nur über eines der leistungsfähigsten, sondern auch sozial gerechtesten Schulsysteme in Deutschland verfügt. In Zeiten eines tiefgreifenden Generationswechsels in den Lehrerzimmern ist dieser Erfolg nicht selbstverständlich und nicht zuletzt auch der sehr guten Arbeit der Lehrerinnen und Lehrern zu verdanken“, sagte die Kultusministerin.

Sachsen schneidet in den meisten der zwölf untersuchten Handlungsfeldern sehr gut ab. Besondere Stärken weist Sachsen bei der Förderinfrastruktur (Platz 1), der Schulqualität (Platz 1) und der Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 1) auf. Defizite gibt es für Sachsen bei der vergleichbar hohen Zahl von Schülern ohne Hauptschulabschluss. Kritisiert wird auch die unausgewogene Altersstruktur der Lehrer. Nur in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sei die Altersstruktur der Lehrer schlechter.

Ausgewählte Ergebnisse für die Schulen aus dem Bildungsmonitor 2017

Förderinfrastruktur (1. Platz): Um eine bessere soziale Teilhabe am Bildungssystem zu erreichen, bedarf es einer hochwertigen Infrastruktur zur individuellen Förderung der Kinder, heißt es in der Studie. Sachsen weise dabei hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten laut Bildungsmonitor in Sachsen 85,6 Prozent der Grundschüler im Jahr 2015 eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 34,4 Prozent). Dies sei die zweithöchste Quote aller Bundesländer. Deutlich überdurchschnittlich sei mit 68,9 Prozent auch der Anteil der Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I ausgefallen (Bundesdurchschnitt: 41,5 Prozent). Darüber hinaus seien im Jahr 2016 von den Drei- bis Sechsjährigen 80,9 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut worden (Durchschnitt: 44,5 Prozent). Im Jahr 2016 hätten außerdem 10,4 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (drittbester Wert; Bundesdurchschnitt: 6,4 Prozent).

Bildungsarmut (1. Platz): Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt, heißt es in der Bildungsstudie weiter. Bei der IQB-Bildungsstudie im Lesen aus dem Jahr 2015 sei in Sachsen eine relativ geringe Risikogruppe festgestellt worden. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in der 9. Klassenstufe, der nur über sehr geringe Kompetenzen im Lesen verfüge, sei in Sachsen besonders gering. Verbesserungspotenzial bestehe jedoch bei der Quote der Schüler ohne Hauptschulabschluss. Diese lag im Jahr 2016 bei 8,2 Prozent, während sie im Bundesdurchschnitt 5,6 Prozent betrug. Beim Anteil der erfolgreichen Absolventen an den Abgängern aus dem Berufsvorbereitungsjahr erreiche Sachsen dagegen den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Sachsen 79,3 Prozent; Bundesdurchschnitt 57,9 Prozent.

Schulqualität (Platz 1): Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den jüngsten IQB Schulleistungstests in Mathematik und Naturwissenschaften sowie im Lesen erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität, heißt es im Bildungsmonitor 2017.

Inputeffizienz (9. Platz): Verbesserungsbedarf sehen die Autoren der Studie bei der Inputeffizienz. Die Altersstruktur der Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen sei unausgewogen. Sachsen weise hier die vierthöchste Heterogenität auf. Auch bei der Altersstruktur an den beruflichen Schulen bestehe Verbesserungsbedarf.

Weitere Ergebnisse auf der Website www.insm-bildungsmonitor.de


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