Justizminister Gemkow führt neuen Leiter der Justizvollzugsanstalt Dresden in sein Amt ein
23.10.2017, 12:29 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die größte sächsische Justizvollzugsanstalt mit insgesamt 805 Haftplätzen hat heute eine neue Führungsspitze bekommen. Justizminister Sebastian Gemkow führte Jörn Goeckenjan in sein neues Amt als Leiter der Justizvollzugsanstalt Dresden ein. Er folgt Ulrich Schwarzer nach, der nach 37 Jahren Tätigkeit in verschiedenen Justizvollzugsanstalten in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde.
Justizminister Sebastian Gemkow: „Der sächsische Justizvollzug steht derzeit vor großen Herausforderungen. Übervolle Haftanstalten mit einem hohen Ausländeranteil und die Zunahme von Suchtproblematiken bei den Gefangenen prägen zunehmend das Bild vom sächsischen Justizvollzug und auch den Haftalltag in der Justizvollzugsanstalt Dresden. Bei alldem Sicherheit, Ordnung und Arbeit mit den Gefangenen sicherzustellen, ist die Aufgabe eines Anstaltsleiters. Ich bin mir sicher, dass Jörn Goeckenjan als neuer Anstaltsleiter diesen Herausforderungen gewachsen ist und die Anstaltsleitung bei ihm in guten Händen liegt.“
Anstaltsleiter Jörn Goeckenjan: „Ich freue mich über die freundliche Offenheit, mit der ich in der Justizvollzugsanstalt Dresden aufgenommen wurde. Mit der großen Einsatzbereitschaft, die ich hier erlebe, werden wir uns gemeinsam den anstehenden Herausforderungen stellen. Dabei ist mir die gute Zusammenarbeit mit den Gerichten und Staatsanwaltschaften, der Polizei und kommunalen Behörden sehr wichtig.“
Jörn Goeckenjan begann nach dem Jurastudium und den Juristischen Examina 1996 seine berufliche Karriere im sächsischen Justizvollzug. Zunächst war er in der Justizvollzugsanstalt Chemnitz und bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz tätig. Nach einer einjährigen Abordnung an die Justizvollzugsanstalt Bautzen wurde er im April 2000 an die Justizvollzugsanstalt Waldheim versetzt, wo er ein Jahr später zum Leiter bestellt wurde und damit einer der jüngsten Anstaltsleiter Sachsens war. Im Zeitraum von 2005 bis 2008 war er Leiter der Justizvollzugsanstalt Chemnitz. Im November 2008 erfolgte für sieben Jahre ein Wechsel an das Sächsische Staatsministerium der Justiz als Referatsleiter in der Abteilung Justizvollzug. Dort war er unter anderem für den Haushalt im Justizvollzug und die medizinische Versorgung der Gefangenen verantwortlich. Ab dem 1. Januar 2016 wurde Jörn Goeckenjan für 18 Monate an das Sächsische Staatsministerium für Kultus abgeordnet, wo er als Leiter des Personalreferates tätig war. Seit 1. Juli 2017 ist er zum kommissarischen Leiter der Justizvollzugsanstalt Dresden bestellt. Zum 18. September 2017 wurde Jörn Goeckenjan zum Direktor der Justizvollzugsanstalt Dresden ernannt.
Ulrich Schwarzer begann seine berufliche Laufbahn in Baden-Württemberg. Zu Beginn war er als stellvertretender Anstaltsleiter in der Justizvollzugsanstalt Ulm tätig. In den nächsten Jahren folgten Stationen in den Justizvollzugsanstalten Stuttgart, Ludwigsburg, nochmals Ulm und Heilbronn. Nach einer kurzen Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart übernahm Ulrich Schwarzer 1987 für insgesamt etwa fünf Jahre den Aufgabenbereich des stellvertretenden Leiters der Justizvollzugsanstalt Ravensburg. Im Herbst 1991 wurde er für ein Jahr mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Leiters der Justizvollzugsanstalt Chemnitz betraut. Im Zuge der Bestellung zum Leiter der Justizvollzugsanstalt Chemnitz im Juni 1993 wurde er in den Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz versetzt. Kurz vor der Jahrtausendwende kam hierzu die zusätzliche Betrauung mit der kommissarischen Leitung der Justizvollzugsanstalt Stollberg. Im Februar 2005 wurde Ulrich Schwarzer die Leitung der Justizvollzugsanstalt Dresden übertragen. Im September 2017 wurde er in den Ruhestand versetzt.