1000 Jahre Friedenschluss zu Bautzen - Sächsischer Auftakt zum Europäischen Kulturerbejahr 2018

30.01.2018, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Bedeutung historischer Friedensschlüsse in Europa mit Leben erfüllen“

Mit einer Festveranstaltung der Stadt Bautzen gemeinsam mit dem soziokulturellen Zentrum Steinhaus wird heute feierlich der Auftakt zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 im Freistaat Sachsen begangen. Anlass ist der Beginn eines vom Bund geförderten Dialogprojekts zum 1000. Jubiläum des Friedensschlusses zu Bautzen. Im Dreiländereck Bundesrepublik Deutschland/ Republik Polen/ Tschechische Republik widmet sich ein Netzwerk aus (Kultur-)Institutionen, lokalen und regionalen Verwaltungen sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren in rund 20 Einzelprojekten und Veranstaltungen dem Thema Frieden in einer Spannbreite von Wissenschaft, Kunst, Bürgerdialog und Jugendbeteiligungsprojekten. Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Der Frieden zu Bautzen vom 30. Januar 1018 und die mit ihm verbundenen Erinnerungsorte begründen ähnlich wie andere europäische Friedensschlüsse in hohem Maße unsere Identität in der Mitte Europas. Die Europäische Union ist das Ergebnis eines langen, oft schmerzlichen und kriegerischen Wegs Europas zu sich selbst. Dennoch spüren wir eine schleichende Bedrohung des mehr als 70 Jahre währenden Friedens auf diesem Kontinent. Daher freue ich mich, dass hier im Dreiländereck die symbolische Bedeutung des historischen europäischen Friedensschlusses zu Bautzen diskutiert und mit Leben erfüllt wird.“
Der Friedensschluss zwischen dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Heinrich II. und dem polnischen Regenten Bolesław I. Chrobry beendete 15 Jahre kriegerischer Auseinandersetzungen und begründete erstmals die Oberlausitz in ihrer regionalen Ausformung wie sie bis heute Bestand hat. Die kulturell vielfältige und mehrsprachige Euroregion Neiße/Nysa ist als Grenz- und Begegnungsraum mit ihrer wechselhaften Geschichte ein idealer Rahmen, um bauliche und immaterielle Erinnerungsorte erlebbar zu machen.
Das Europäische Kulturerbejahr 2018 steht unter der Programmatik „Sharing Heritage“. Europäer teilen ein materielles und immaterielles Kulturerbe, das die europäische Identität begründet und ihre Wertebasis festigt. Ziel ist es, das Bewusstsein für dieses Erbe zu wecken, die Bereitschaft zur Wahrung zu fördern, gemeinsame Wurzeln zu entdecken und einen neuen Blick auf die Umgebung zu werfen.
Neben dem Dialogprojekt „Eintausend Jahre Friede zu Bautzen“ fördert der Bund in Sachsen noch folgende „Sharing Heritage“- Projekte: in Görlitz die Ausstellung „Hallenhäuser an der Via Regia“, die virtuelle Ausstellung „So nah – so fern. Beziehung zwischen Sachsen und Böhmen“ im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (SMAC) und die Notenspur Leipzig e.V. , „Europäische Notenspuren, Europa in Leipzig – von Leipzig nach Europa“. Die Notenspur Leipzig erhält am 13. Juni 2018 zudem das Europäische Kulturerbe-Siegel.
Die Mitwirkung am Kulturerbejahr ist für alle öffentlichen und privaten Träger, Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes möglich. D.h. also für Museen, Gedenkstätten, Archive, Bibliotheken bzw. Verwaltungen, Eigner, Träger, Vereine, Fachgesellschaften, Förderkreise, aber auch für die Zivilgesellschaft, für bürgerschaftliches Engagement und für jede und jeden, die das Anliegen unterstützen oder mehr über die europäische Dimension unseres kulturellen Erbes erfahren möchten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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