Schweiz-Reise - Tag 2: Hightech, Forschung und künstliche Intelligenz - Ist die Zeit der Digitalisierung schon wieder vorbei?

21.03.2018, 15:11 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Nach dem erfolgreichen Auftakt mit zwei festen Zusagen für Investitionen in Sachsen hat Wirtschaftsminister Martin Dulig am heutigen Mittwoch seine Schweiz-Reise fortgesetzt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Themen Hochtechnologie, Forschung, Innovation und Tourismus.

Am Morgen besuchte Martin Dulig das Raumfahrtunternehmen RUAG Space in Zürich - der führende Anbieter von Produkten für die Raumfahrtindustrie in Europa, mit zunehmender Präsenz in den USA. In Sachsen ist RUAG Eigentümer der Firma HTS Hoch Technologie Systeme GmbH (36 Mitarbeiter) in Coswig bei Dresden.

RUAG ist in den Branchen Raumfahrt, Luftfahrt und Medizintechnik tätig, fertigt u. a. Bauteile für Raketenhüllen und Satelliten. Deren Herstellung erlebte Martin Dulig auf einem Rundgang durch Reinräume, Forschungslabore und Produktionsstätten. Einer der Hauptauftraggeber ist die Europäische Weltraumagentur ESA. Urs Breitmeier, CEO der RUAG Group (8.700 Mitarbeiter weltweit): „Der Standort Coswig ist für uns sehr wichtig und bringt gute Ergebnisse für unsere Gruppe. Wir haben bei Ihnen Großes vor, was wir aber erst im Laufe des Jahres bekanntgeben werden“, kündigte er vor Wirtschaftsminister Dulig vielversprechend an. Bekannt ist: Ab 1. Juli soll die Coswiger HTS offiziell in RUAG Space Germany umbenannt werden.

Minister Dulig: „Der internationale Wissensaustausch ist für die Entwicklung erfolgreicher Raumfahrttechnologien unerlässlich und bringt Vorteile für alle beteiligten Wirtschaftsstandorte. Ich freue mich, dass der größte unabhängige Raumfahrtzulieferer in Europa seinen Standort in Sachsen stärken will. Erst im vergangenen Jahr habe ich mir die Firma in Coswig angeschaut und war wirklich begeistert von der hohen Qualität der Arbeit.“

Im Anschluss informierte sich Minister Dulig über die Arbeit des „IBM Research Laboratory“ und dessen mögliche Kooperationen mit sächsischen Forschungseinrichtungen. Der Hightech-Konzern IBM hat in Zürich eines von insgesamt zwölf dieser Zukunftslabore eingerichtet. Die Mitarbeiter beschäftigen sich mit künftigen Technologien, identifizieren neue Absatzmärkte und pflegen den Kontakt zu Forschung und Industrie.

Alesandro Curioni, Vice President Europe IBM, erklärte, woran am Zürichsee derzeit geforscht wird: künstliche Intelligenz. Und verblüffte: „Digitalisierung ist alt und überholt. Da ging es um 0 und 1. Wir hier bei IBM forschen an der Zukunft – an Systemen, die mit Widerständen in Quantencomputern arbeiten und so mit unstrukturierten Daten umgehen können, also tatsächlich mit künstlicher Intelligenz oder wie wir es sagen, mit wissensbasierten Systemen. Die Zeit von 0 und 1 ist bald vorbei.“

Martin Dulig: „Ich bin beeindruckt, was ich bei IBM gesehen und erlebt habe. Wir sind hier, um zu schauen, wohin sich die Welt entwickeln wird, wir wollen eine Blick in die Zukunft werden und Erfahrungen sammeln. Sachsen hat eine großartige Forschungslandschaft und fähige Firmen, die wir hier gern mit vorstellen und für die wir Kontakte vermitteln bzw. aufbauen wollen.“

Weitere Stationen des Tages waren am Nachmittag der Bereich Informatik der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der Internetkonzern Google. Der amerikanische Medien-, Hightech- und Internetriese betreibt in Zürich seinen größten Entwicklungsstandort außerhalb der USA. Eine aktuelle Erweiterungsstufe sieht dort bis zu 5.000 Arbeitsplätze vor. Das Forschungsteam von Google Europe beschäftigt sich in Zürich insbesondere mit dem Thema „maschinelles Lernen“ und arbeitet eng mit der renommierten ETH zusammen.

Am Abend spricht Martin Dulig als Tourismusminister in Zürich mit Vertretern der Schweizer Tourismusbranche und wird für Reisen nach Sachsen werben. Das Abendessen wird von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen organisiert und vom Dresdner Spitzenkoch Mario Pattis zubereitet.

„Uns ist wichtig, dass Sachsen in der Schweiz Präsenz zeigt und bei den Menschen positiv im Gedächtnis bleibt. Im vergangenen Jahr hat sich die Gästezahl auf hohem Niveau stabilisiert, der Markt kann nicht unendlich wachsen. Trotzdem werben wir hier auch um neue Zielgruppen, die eben nicht nur Semperoper, Zwinger, Thomaskirche oder die Sächsische Schweiz sehen wollen“, so Martin Dulig. „Wir stoßen hier in der Schweiz auf ganz großes Interesse. Ob Unternehmer oder Touristiker, wir werden auf ganz konkrete Projekte, Programme oder Möglichkeiten angesprochen.“

Ausblick

Zum Abschluss seiner Schweiz-Reise wird sich Minister Dulig am Donnerstag bei einem politischen Termin im Switzerland Innovation Park Zürich mit Regierungsrätin Carmen Walker Späh zu den Themen Innovationsförderung, Cluster-Strategien und grenzüberschreitende Kooperationen austauschen. Vor dem Heimflug trifft Martin Dulig mit Thomas Klühr, CEO der Fluggesellschaft Swiss International Air Lines, zu einem Gespräch zusammen. Swiss verbindet die Schweizer Wirtschaftsmetropole Zürich mit beiden sächsischen Flughäfen in Dresden und Leipzig.

Hintergrund

Martin Dulig besucht vom 20. bis 22. März die Schweiz. Begleitet wird er von Vertretern der Wirtschaftsförderung Sachsen, der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen und der Mitteldeutschen Flughafen AG. Auf dem dreitägigen Reiseprogramm stehen Gesprächstermine mit Vertretern aus Wirtschaft, Tourismus, Politik, Forschung und Entwicklung.


Weiterführende Links

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang