Bildungsstudie: Sachsen hat bestes Bildungssystem

15.08.2018, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Zum dreizehnten Mal in Folge ist Sachsen auf Platz 1 der 16 Bundesländer und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren sogar leicht verbessert. Das geht aus dem Bildungsmonitor 2018 hervor. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von zwölf Handlungsfeldern und 93 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer.

Sachsen schneidet in den meisten der zwölf untersuchten Handlungsfelder sehr gut ab. Besondere Stärken weist Sachsen bei der Förderinfrastruktur (Platz 1), der Schulqualität (Platz 1) und der Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 1) auf. Schwächen zeigt Sachsen dagegen bei dem erstmals erfassten Bereich Digitalisierung. Kritisiert wird auch die unausgewogene Altersstruktur der Lehrer.

Kultusminister Christian Piwarz zeigte sich sehr erfreut über den Spitzenplatz. „Dieser erneute Erfolg wäre ohne die sehr gute Arbeit der Lehrerinnen und Lehrern nicht denkbar gewesen. Aber die aufgezeigten Schwächen im Bereich Digitalisierung sind berechtigt. Da müssen wir besser werden“, sagte der Kultusminister. Sachsen sei in der Medienbildung zwar konzeptionell gut vorbereitet. Defizite gäbe es jedoch in der digitalen Infrastruktur, so Piwarz. „Umso wichtiger ist es, dass der Bund den Digitalpakt endlich Realität werden lässt und eine zielführende, schlanke und unkomplizierte Förderstruktur aufsetzt. Wir brauchen einen digitalen Schub an Sachsens Schulen“, so der Kultusminister.

Ausgewählte Ergebnisse für die Schulen aus dem Bildungsmonitor 2018

Förderinfrastruktur (1. Platz): Um eine bessere soziale Teilhabe am Bildungssystem zu erreichen, bedarf es einer hochwertigen Infrastruktur zur individuellen Förderung der Kinder, heißt es in der Studie. Sachsen weise dabei hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten laut Bildungsmonitor in Sachsen 85,5 Prozent der Grundschüler im Jahr 2015 eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 40,8 Prozent). Dies sei die dritthöchste Quote aller Bundesländer. Deutlich überdurchschnittlich sei mit 71,7 Prozent auch der Anteil der Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I ausgefallen (Bundesdurchschnitt: 43,4 Prozent). Darüber hinaus seien im Jahr 2016 von den Drei- bis Sechsjährigen 81,8 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut worden (Durchschnitt: 45,3 Prozent). Im Jahr 2017 hätten außerdem 10,8 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 6,9 Prozent).

Bildungsarmut (1. Platz): Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt, heißt es in der Bildungsstudie weiter. Bei der IQB-Bildungsstudie aus dem Jahr 2015 sei in Sachsen im Lesen eine relativ geringe Risikogruppe festgestellt worden. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in der 9. Klassenstufe, der nur über sehr geringe Kompetenzen im Lesen verfüge, sei in Sachsen besonders gering. Auch bei den Viertklässlern fielen die Risikogruppen im Jahr 2016 im Lesen und in Mathematik relativ gering aus. Im Lesen erreichte Sachsen den besten Wert aller Bundesländer und in Mathematik nach Bayern den zweitbesten Wert. Verbesserungspotenzial bestehe jedoch bei der Quote der Schüler ohne Hauptschulabschluss. Diese lag im Jahr 2016 bei 8,3 Prozent, während sie im Bundesdurchschnitt 5,7 Prozent betrug. Beim Anteil der erfolgreichen Absolventen an den Abgängern aus dem Berufsvorbereitungsjahr erreiche Sachsen dagegen den besten Wert aller Bundesländer (Sachsen 86,8 Prozent; Bundesdurchschnitt 48,1 Prozent).

Schulqualität (Platz 1): Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den jüngsten IQB Schulleistungstests in Mathematik und Naturwissenschaften sowie im Lesen erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität, heißt es im Bildungsmonitor 2018.

Digitalisierung
Unterdurchschnittlich schneidet Sachsen beim erstmals untersuchten Bereich Digitalisierung ab. Verbesserungsbedarf gibt es laut Bildungsmonitor bei der IT-Ausstattung an Schulen, den Medienkompetenzen der Lehrkräfte und der Nutzung digitaler Medien.

Weitere Ergebnisse auf der Website www.insm-bildungsmonitor.de


Kontakt

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