Wachstumsmarkt Kanada: Sächsische Delegation aus Wirtschaft und Forschung besucht den „Ahornstaat“

03.09.2018, 11:22 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Martin Dulig: „Sachsen muss sich künftig viel stärker auf internationale Kooperationen und Plattformen einstellen“

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig wird vom 9. bis 15. September Kanada besuchen. Die vom sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) und der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) organisierte Reise verfolgt das Ziel, die Kontakte zwischen Sachsen und den wirtschaftlich starken und innovativen kanadischen Provinzen Ontario und Québec weiter auszubauen. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus dem Freistaat erhalten Impulse, wie sie dort Tritt fassen und geeignete Kooperationspartner finden können. Im Mittelpunkt der geplanten Gespräche, Workshops, Fachveranstaltungen und Besichtigungen stehen wichtige Themen wie Smart City, Smart Energy, Smart Mobility und Life Sciences. Gleichzeitig wird das Thema Freihandel sich durch alle Gespräche ziehen.

„Europa braucht faire Bedingungen für den transatlantischen Handel. Das zwischen Kanada und der EU getroffene Handelsabkommen CETA stellt dafür die richtigen Weichen“, sagt Dulig und betont, dass die Veränderungen in der Welt auch an Sachsen nicht vorbeigehen: „Wir müssen uns künftig viel stärker auf internationale Kooperationen und Plattformen einstellen. CETA ist eine Chance auf intensivere Handelsbeziehungen. Wir wollen in Kanada über Import- und Exportpotenziale sprechen und vor allem die Wirtschaft und Forschung näher zusammenbringen. Die beteiligten Branchennetzwerke und Fraunhofer-Institute agieren dabei als Bindeglieder.“

Auf dem Programm stehen Termine in den Wirtschaftszentren Montreal, Toronto, Hamilton und Kitchener/Waterloo. Minister Dulig besucht dort u.a. die in Sachsen tätigen kanadischen Investoren Bombardier, Linamar, Magna und Peer Group und führt politische Gespräche. Außerdem nimmt er an einer Fachveranstaltung zum Thema Smart Energy/Smart City teil, besichtigt das BEAM-Forschungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft und trifft sich mit Vertretern des indianischen Stammes der „Mississaugas of the New Credit First Nation“.

Ein zentraler Inhalt der Reise wird die Elektromobilität sein. „Gerade bei diesem Thema spielt Sachsen weltweit auf Augenhöhe mit. Hier sehe ich viele Anknüpfungspunkte mit kanadischen Partnern, etwa beim Thema Brennstoffzelle“, sagt Martin Dulig. Kanada weist einen hohen Anteil erneuerbarer Energien auf und treibt die Elektrifizierung des Verkehrs voran – etwa die Provinz Québec, mit der Sachsen eine langjährige privilegierte Partnerschaft verbindet. Québec war ein Partner im sächsisch-bayerischen Netzwerk „Elektromobilität verbindet“.

Die etwa 25-köpfige sächsische Delegation setzt sich u.a. zusammen aus Vertretern von SMWA und WFS, Netzwerken (Automobil-Cluster AMZ, Energy Saxony, Innovations-Cluster HZwo), Fraunhofer-Instituten (ENAS, IKTS, IZI), der Westsächsischen Hochschule Zwickau sowie Unternehmen der Energie-, Fahrzeug- und Werkzeugbranche.

Hintergrund: Wirtschaftsbeziehungen Sachsen – Kanada

Für sächsische Unternehmen ist Nordamerika nach China der zweitwichtigste Handelspartner. Die wirtschaftlichen Beziehungen konzentrieren sich bislang hauptsächlich auf die USA. Vor dem Hintergrund der aktuellen Handelspolitik der USA einerseits und dem Abschluss des Freihandelsabkommens CETA andererseits rückt zunehmend Kanada in das Blickfeld.

Kanada hat die Talsohle der Rohstoffkrise durchschritten und legt den Fokus auf Investitionen, welche die Konjunktur weiter beleben sollen. Die Ausgaben konzentrieren sich auf die Infrastruktur sowie auf Forschung- und Entwicklungsaktivitäten in Zukunftsindustrien wie Informations- und Kommunikationstechnik, Digitalwirtschaft, Internet der Dinge, Clean Tech und Smart Cities. Ziel ist es, das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) dauerhaft über die Zwei-Prozent-Marke zu heben. Die wirtschaftlich bedeutendste Provinz ist Ontario. Sie erzielt 39 Prozent des BIP.

Der Handel zwischen Sachsen und Kanada ist noch ausbaufähig: 2017 lag der „Ahornstaat“ unter Sachsens Exportpartnern auf Platz 20 (Import: Platz 38). Seit 2002 hat sich der Wert sächsischer Ausfuhren nach Kanada immerhin bereits vervierfacht (449,2 Millionen Euro im Jahr 2017).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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