Wirtschaftsminister Martin Dulig besucht sächsische und kanadische Start-Ups in der Region Ontario
14.09.2018, 09:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der erste Termin des vierten Tages führte die Delegation an die McMaster Universität in Hamilton in der Provinz Ontario. Dr. Karen Mossman, Vizepräsidentin des Forschungsbereiches, begrüßte die sächsischen Gäste und stellte das insbesondere für sächsische Unternehmer interessante Fraunhofer Projektzentrum für Medizintechnik und moderne Fertigungstechnologie (FPC BEAM) vor. Das Zentrum wurde im Oktober 2014 in Kooperation mit der in Hamilton ansässigen McMaster University errichtet. Ziel ist, deutsche und insbesondere sächsische Unternehmen dabei zu unterstützen, den kanadischen Markt zu erschließen und kanadische Kooperationspartner zu finden. Sie können nicht nur Büroräume nutzen, sondern auch Labore und deren Ausstattung.
Aktuelle Forschungsgebiete liegen insbesondere im Bereich der Entwicklung moderner zellbasierender Therapeutika sowie neuartiger diagnostischer Verfahren (patientennahe, sog. point-of-care Diagnostik) und Biomaterialien.
Auch den Start-Up-Inkubator „The Forge“ besuchte Martin Dulig. Bereits 40 Unternehmen haben sich aus der McMaster-Universität ausgegründet. Martin Dulig: „Der Ansatz der Universität ist spannend. Sie hat ein spezielles Studienfach Technologie-Innovation aufgelegt, welches stark nachgefragt wird. Generell bin ich sehr beeindruckt über die Möglichkeiten, die sich auch für sächsische Unternehmen hier bieten, die sich in Kanada ansiedeln wollen.“
Anschließend eröffnete Wirtschaftsminister Martin Dulig den Smart Mobility Workshop für den gemeinsamen Austausch über Technologien zur Automatisierung des Verkehrs, neue Mobilitätskonzeptionen in Großstädten und im ländlichen Raum sowie zu Kommunikationslösungen und Datenhandling im Straßenverkehr der Zukunft. Sächsische Vertreter der Kompetenzstelle Effiziente Mobilität Sachsen bei der Sächsischen Energieagentur (SAENA) begleiteten diesen Termin und informierten über die Aktivitäten zum Thema Intelligente Verkehrssysteme in Sachsen.
Dulig: „Insbesondere in diesem Bereich sehe ich ein großes Kooperationspotential zwischen Sachsen und Ontario. Innovation braucht immer auch den internationalen Austausch, darum setzen wir auf die Kooperation mit Partnern weltweit.“
Ein weiterer Termin führte die offizielle Delegation zur Peer Group, ein globales Unternehmen mit 110 Beschäftigten mit Hauptsitz in Kitchener/ Ontario und Europazentrale in Dresden mit 30 Beschäftigten. Sie bietet das größte Portfolio an Softwareprodukten und -dienstleistungen für die Fertigungsautomatisierung für Hersteller und Hersteller von Großserien in der Halbleiter-, Photovoltaik- und Elektronikindustrie. Mit über 100.000 ausgelieferten Lizenzen ist sie der führende Anbieter von Fabrikautomatisierungssoftware für Smart Manufacturing und Industrie 4.0.
„Wenn man bedenkt, dass jeder Microchip, der in diesem Jahr weltweit ausgeliefert wird, nur durch die Software der Peergroup funktioniert, kann man erahnen, was für ein innovatives und wichtiges Unternehmen wir in Sachsen haben. Im Gespräch haben wir ausgelotet, welche Formen der Zusammenarbeit es künftig noch geben kann.“
Der letzte Termin des Tages führte zur Bergmann North America Inc. Das noch junge Unternehmen wurde im Juni dieses Jahres gegründet und beschäftigt aktuell vier Mitarbeiter. Als Tochterunternehmen der VIADUCT Technologies GmbH liegen die Wurzeln im sächsischen Wechselburg. Geschäftsführer Lars Bergmann informierte über laufende und künftige Projekte. Zum traditionsreichen Familien-Unternehmen der Bergmann Gruppe zählen außerdem noch die Bergmann Umwelttechnik GmbH und die Bergmann Beton Abwassertechnik GmbH in Penig. Die Bergmann Gruppe ist bereits seit 2005 in Kanada aktiv. Seitdem wurden ca. 800 Kleinkläranlagen sowie ca. 120 größere Anlagen im gesamten Land installiert. Geografischer Schwerpunkt ist die Provinz Ontario.
„Die Bergmann-Group ist inzwischen fast weltweit aktiv. Ich bin wirklich beeindruckt, wie Lars Bergmann und seine Mannschaft Qualität und Innovation aus Sachsen in die gesamte Welt exportiert.“
Hintergrund:
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig besucht vom 9. bis 15. September Kanada. Die vom sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) und der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) organisierte Reise verfolgt das Ziel, die Kontakte zwischen Sachsen und den wirtschaftlich starken und innovativen kanadischen Provinzen Ontario und Québec weiter auszubauen. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke aus dem Freistaat erhalten Impulse, wie sie dort Tritt fassen und geeignete Kooperationspartner finden können.
Über die Reise berichten wir kontinuierlich auf unserer Website http://www.smwa.sachsen.de/3874.htm. Medienvertreter können Fotos für Veröffentlichungen über die SMWA-Pressestelle kostenfrei erhalten. Fotos und Informationen finden Sie auch auf unserer Facebook-Seite (https://www.facebook.com/smwa.sachsen) und unserem Twitter-Account (http://www.twitter.com/SMWA_SN).