Ideenwettbewerb zur Förderung des Strukturwandels startet
12.02.2019, 13:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
„Sächsische Mitmach-Fonds“ geplant – Freistaat stellt insgesamt 6,4 Millionen Euro bereit
Dresden (12. Februar 2019) – Start für einen großen Ideenwettbewerb: Zur Förderung des Strukturwandels in den Braunkohlerevieren richtet der Freistaat „Sächsische Mitmach-Fonds“ ein. Damit werden in diesem und dem kommenden Jahr in den Regionen Ideenwettbewerbe initiiert, aus denen dann konkrete und identitätsstiftende Projekte entstehen sollen.
„Wir brauchen neben Investitionen in Infrastruktur und der Schaffung von Arbeitsplätzen von Anfang an den Mut und die Bereitschaft der Menschen vor Ort, den Wandel aktiv mitzugestalten. Die Bürger, Vereine und Institutionen vor Ort wissen am besten, was die Regionen brauchen und wie die Mittel wirksam eingesetzt werden können. Deshalb starten wir einen Ideenwettbewerb und freuen uns auf viele interessante Projekte und Vorschläge, die die Regionen voranbringen“, erklärte Staatskanzleichef Oliver Schenk heute in Dresden.
Die „Sächsischen Mitmach-Fonds" gliedern sich in einen „Mitmach-Fonds Lausitzer Revier" in Höhe von 1,5 Millionen Euro und in einen „Mitmach-Fonds Mitteldeutsches Revier" in Höhe von 1,5 Millionen Euro jeweils für die Jahre 2019 und 2020. Der „Mitmach-Fonds Lausitzer Revier“ wird ergänzt um ein Budget für Initiativen der sorbischen Volksgruppe in Höhe von 200.000 Euro jeweils für die Jahre 2019 und 2020.
Der Ideenwettbewerb richtet sich an Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände, Kammern, Stiftungen, soziale Träger, Schulen sowie kommunale und wissenschaftliche Einrichtungen.
In beiden Regionen wird der Ideenwettbewerb in drei Kategorien durchgeführt:
1. ,,ReWIR-Preis": Engagement der Bürger in den Regionen, Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteure,
2. ,,Unsere Kinder und Jugendlichen, die zukünftigen Gestalter der Reviere": ,,Zukunft MINT-Preis" zur Förderung von Initiativen, die das Interesse für Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik steigern, den Gedanken der Energieregion unterstützen sowie auch musische und soziale Fähigkeiten fördern sowie
3. ,,Mobilitätspreis" zur Förderung innovativer Ansätze und Erprobung von zukunftsweisenden Mobilitätskonzepten, die künftige Herausforderungen von Erreichbarkeit der Region und Attraktivität als Ort zum Leben und Arbeiten aufgreifen.
Jeweils eine Jury aus Vertretern von Bürgerinnen und Bürgern, Landkreisen, Kommunen, Hochschulen, Schulen, Kultur, Wirtschaft, Gewerkschaften sowie der Staatsregierung wählt auszeichnungswürdige Wettbewerbsbeiträge aus.
Bei der Bewertung fließen verschiedene Punkte ein: Dazu zählen die Erhöhung der Attraktivität der vom Strukturwandel betroffenen Region oder Kommune, die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, die Stärkung des Gemeinschaftssinns in der betreffenden Region, der Modellcharakter für andere Orte oder Regionen, die praktische Umsetzbarkeit sowie die Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe, wie zum Beispiel Kinder, Schüler, Jugendliche, Studierende, Familien, Berufstätige oder Senioren.
Darüber hinaus wird je Revier und Jahr ein Publikumspreis ausgeschrieben. Dazu wählt die Jury aus den eingegangenen Wettbewerbsbeiträgen besonders geeignete Vorschläge aus und stellt diese der Öffentlichkeit über ein Online-Voting bereit.
Für das Lausitzer Revier wird der Wettbewerb in einer zusätzlichen Kategorie durchgeführt, die die speziellen Herausforderungen des Strukturwandels für die sorbische Volksgruppe im Blick hat: „Łužica/Lausitz – žiwa dwurěčnosć/ lebendige Zweisprachigkeit“.
Dabei sollen Ansätze prämiert werden, die die Anwendung der sorbischen Sprache und die Stärkung der sorbischen Identität fördern und dazu beitragen, die sorbischsprachige Gemeinschaft zu stärken. Die Jury besteht aus vier Vertretern der Sorben (benannt durch die Domowina – Bund Lausitzer Sorben), einem Vertreter des Rates für sorbische Angelegenheiten, einem Vertreter des Stiftungsrates der Stiftung für das sorbische Volk und einem Vertreter der Staatsregierung.
Die Umsetzung des Ideenwettbewerbes erfolgt über Projektträger. Für den „Mitmach-Fonds Lausitzer Revier“ ist dies die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL), für den „Mitmach-Fond Mitteldeutsches Revier“ die Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH (EMMD).
Die Einreichung der Ideen soll vorrangig über Onlineformulare auf den Internetseiten der Projektträger erfolgen. Die Formulare werden auch auf einer Landingpage unter www.mitmachfonds-sachsen.de zum Download bereit stehen und können offline ausgefüllt und per Post gesendet werden.
Der Wettbewerbsaufruf soll am 15. März 2019 erfolgen. Die Bewerbungsfrist endet am 15. April 2019. Die Preisträger werden im Mai 2019 bekannt gegeben.