Dr. Eva-Maria Stange ruft zur Bewerbung um den Titel Immaterielles Kulturerbe auf

29.03.2019, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am 1. April 2019 startet neue Bewerbungsrunde – Kunstministerin ließ heute in Wolkenstein die Falken fliegen

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange hat heute in Wolkenstein dazu aufgerufen, sich ab 1. April 2019 bei der vierten Bewerbungsrunde für das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes zu beteiligen.

Dr. Eva-Maria Stange: „Sachsen ist reich an lebendigen kulturellen Traditionen. Diese Vielfalt gilt es auch für nächste Generationen zu erhalten, denn kulturelle Herstellungs- und Ausdrucksformen stiften bei den Menschen in der Region ein hohes Maß an Zusammengehörigkeitsgefühl. Ich wünsche mir daher, dass es viele Bewerbungen für die neue Runde um den Titel Immaterielles Kulturerbe gibt, denn dies schafft auch Aufmerksamkeit für die in den Vereinen gelebte Kultur.“

Bei einer Veranstaltung auf Schloss Wolkenstein gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt, Wolfram Liebing, hatten der hier ansässige Falkner, Michael Löbel, und der Landesvorsitzende Sachsen des Deutschen Falkenorden e.V., Leonhard Kindermann, die Falknerei vorgestellt. Falknerei ist ein Beispiel für eine jahrtausendealte Kulturform und lebendige Tradition immateriellen Kulturerbes auch im Freistaat Sachsen. Sie wurde als transnationaler Eintrag auf der internationalen Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen und verbindet Deutschland mit 17 anderen Ländern, darunter Tschechien, Frankreich, Marokko und die Mongolei.

Leonhard Kindermann: „Die Falknerei basiert auf einer einzigartigen Mensch-Tier-Beziehung, welche in ihren Grundzügen vor über 4.000 Jahren entstand und bis heute von Generation zu Generation weitergegeben wurde und dadurch erhalten blieb. Mit Anerkennung der deutschen Falknerei als immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO am 01.12.2016 erfahren auch Falknerinnen und Falkner in Sachsen eine bedeutungsvolle Wertschätzung für ihr Engagement im Greifvogelschutz und der Bewahrung dieser uralten Kulturform.“

Andere, für Sachsen wichtige Kulturformen wie beispielsweise der Vogtländische Musikinstrumentenbau, die Bergparaden, die Genossenschaftsidee, die sächsischen Knabenchöre, aber auch die Pflege der Chormusik in deutschen Amateurchören oder gesellschaftliche Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben, wurden in das bundesweite Verzeichnis aufgenommen. „Traditionen und kulturelle Werte sind wichtig für die Menschen vor Ort in einer Region – aber gleichzeitig zeigen sie auch unsere Verbundenheit mit anderen Menschen überall auf dieser Erde. So ist die Idee der Genossenschaft nicht nur in Sachsen ein gelebtes Kulturgut, sondern weltweit von Bedeutung. Und das Bandoneon aus dem Erzgebirge ist mit dem argentinischen Tango verbunden“, so Kunstministerin Dr. Stange.

Das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes zeigt exemplarisch, welche lebendigen kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland praktiziert und weitergegeben werden. Es würdigt kreative und inklusive immaterielle Kulturformen und deren reichen Schatz an Erfahrungswissen. Sachsen führt darüber hinaus wie einige andere Bundesländer ein Landesverzeichnis.

Bewerbungen können bis 30.10.2019 beim Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingereicht werden. Jedes Bundesland trifft zunächst eine Vorauswahl aus den eingegangen Vorschlägen und kann bis zu vier Vorschläge an die Kultusministerkonferenz übermitteln. Danach gehen diese Vorschläge an das unabhängige Expertengremium der Deutschen UNESCO-Kommission.

https://www.kulturland.sachsen.de/landesliste-des-immateriellen-kulturerbes-3999.html
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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