Prag-Besuch von Martin Dulig: Sachsen und Tschechien rücken näher zusammen

14.06.2019, 15:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Verkehrsminister kündigt in Prag Machbarkeitsstudien für regionale Bahnstrecken an

Heute besuchte der stellvertretende Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig, die tschechische Hauptstadt Prag. Neben einem Besuch in einem Forschungszentrum standen vor allem politische Termine auf der Tagesordnung - unter anderem ein Besuch des tschechischen Verkehrsministers Vladimir Kremlik.

In Husinec - an der Moldau-Schleife vor den Toren Prags - startete der Besuch am Morgen. Im HYTEP, dem tschechischen Wasserstoff-Technologie Forschungszentrum, informierte sich Martin Dulig über den Stand der Forschung und Anwendung beim Thema Wasserstoff. In Tschechien spielt Wasserstoff bei der Mobilitätswende eine große Rolle. So ist unter anderem eine eigene Wasserstoff-Busflotte in Ostrava geplant. Auch die Technologie, Fernbusse künftig mit Wasserstoff fahren lassen zu können, wird zurzeit im HYTEP entwickelt. Interessant für SiliconEnergy: Geschäftsführer Lukas Rohleder unterzeichnete im Beisein des Ministers einen Vertrag zur Zusammenarbeit zwischen dem Forschungszentrum und dem sächsischen Cluster.

Wirtschaftsminister Dulig: „Ich freue mich, dass man in Tschechien ebenfalls an Wasserstofflösungen und nicht nur an der E-Mobilität arbeitet. Wir müssen technologieoffen an das Thema Mobilitätswende herangehen. Neben reinen Batterielösungen wird auch Wasserstoff - vor allem im Logistikbereich - in Zukunft eine große Rolle spielen. Sachsen und Tschechien können in diesem Bereich gut zusammenarbeiten.“ So wird auf deutscher Seite bereits über einen Wasserstoff-Modellzug von Görlitz über Zittau nach Liberec nachgedacht, auf tschechischer Seite steht eine Wasserstoff-Busverbindung von Prag über Dresden nach Berlin auf der Vorhabensliste.

Auch das Thema Strukturwandel spielte in dem Gespräch eine Rolle. Denn drei betroffene tschechische Braunkohleregionen suchen, ähnlich wie die Reviere in Mitteldeutschland und der Lausitz, neue Perspektiven.

Nach Gesprächen mit Unternehmern - organisiert durch die DTIHK - traf Minister Dulig am Nachmittag mit dem tschechischen Verkehrsminister Vladimir Kremlik zusammen. Es war das erste Kennenlernen der beiden Amtskollegen nach dem Wechsel an der Spitze des Ministeriums in Prag. „Mir ist es wichtig die guten Kontakte, gemeinsamen Projekte und Initiativen, die wir gemeinsam mit Dan Tok angeschoben haben, fortzusetzen und auszubauen“, so Dulig vor dem Gespräch.

Während des einstündigen Treffens blieb es nicht bei diplomatischen Höflichkeiten: Beide Minister sprachen konkret über drei regionale Bahnstrecken zwischen der Tschechischen Republik und Sachsen - wie die aktuellen Planungsstände sind, wo man sich gegenseitig unterstützen kann und wo es noch Gesprächsbedarf gibt. Unter anderem kündigte Martin Dulig zwei Machbarkeitsstudien für die Nahverkehrsstrecken von Freiberg nach Most und von Seifhennersdorf nach Rumburk an, wofür jetzt das Geld im SMWA bereitgestellt wurde. Für die Strecke Plauen - Cheb ist die Studie bereits erfolgt.

Zur Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden-Prag sagte Verkehrsminister Kremlik: „Es ist ein großartiges, gemeinsames europäisches Projekt, welches für uns die höchste Priorität hat. Ich möchte die hervorragende Zusammenarbeit unserer beiden Länder hervorheben und alles bislang daran beteiligten Mitarbeitern danken.“ Minister Dulig wies darauf hin, schon während der Planungsphase die Einrichtung einer Rollenden Landstraße mitzudenken: „Die geplante Strecke wird gerade für den Güterverkehr eine große Rolle spielen. Wir wollen mehr Güter auf die Schiene bekommen. Daher müssen wir gleich multimodale Lösungen mitplanen. Denn es ist doch viel besser, wenn LKW-Fahrer ihre Ruhezeiten auf der Schiene verbringen, als unsere Parkplätze zuzustellen. Zumal die Bedeutung der Trasse weiter zunehmen wird: Denn die geplante Verbindung ist nicht nur eine zwischen Dresden und Prag, sondern auch im europäischen Kontext zu sehen - sie verbindet die Häfen im Norden mit denen im Süden unseres Kontinents.“

Beide Minister vereinbarten ein baldiges Wiedersehen, um die gemeinsamen Projekte weiter voranzutreiben.


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