Kultusminister Piwarz besucht Deutsche Schulen in Prag, spricht mit dem tschechischen Schulminister und deutschen Botschafter

27.06.2019, 09:48 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kultusminister Christian Piwarz reist heute (27. Juni) mit Vertretern des Sächsischen Landtages zum Erfahrungsaustausch nach Prag. Das erste Treffen erfolgt mit dem Schulminister der Tschechischen Republik, Robert Plaga. Hier spielen unter anderem die Themen Lehrergewinnung und Qualifizierung von Seiteneinsteigern, Digitalisierung und Medienbildung an Schule sowie die Fremdsprachenausbildung eine Rolle. „Wir wollen in Prag unsere gute Zusammenarbeit und den regen Austausch zwischen beiden Bildungsministerien bekräftigen. Durch die gemeinsamen Herausforderungen bei der Lehrergewinnung und -fortbildung sowie der Digitalisierung in den Klassenräumen ist es hilfreich, voneinander zu lernen und zu profitieren“, so Piwarz zum Ziel der Reise.

Eine große Rolle wird auch die duale Berufsausbildung spielen. Hier besteht von Seiten des Tschechischen Schulministeriums und der tschechischen Wirtschaft großes Interesse daran, das duale System der Berufsausbildung in Tschechien einzuführen. „Unser sächsisches Bildungssystem hat über die Grenzen hinaus einen guten Ruf. Die Absolventen der Oberschulen und der dualen Berufsausbildung sind unsere Praxiselite. Sie sind bei der nationalen und internationalen Wirtschaft sehr gefragt“, stellte Piwarz klar.

Anschließend wird die Delegation das Sächsische Verbindungsbüro besuchen und mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag, Christoph Israng, ins Gespräch kommen. Auch Schulbesuche stehen auf der Agenda des Ministers und der Abgeordneten. Zunächst wird die Deutsche Schule in Prag und anschließend das Thomas-Mann-Gymnasium besucht. Hier wird sich der Minister über den Lehreraustausch und über Kooperationen bei der Lehrerfortbildung sowie über die Digitalisierung und Medienbildung informieren.

Tschechisch in Sachsen:

Immer mehr Schüler lernen an Sachsens Schulen Tschechisch. So hat sich die Zahl der Schüler seit 2006 fast verdoppelt. Insgesamt lernen 3.116 Schüler an 30 Schulen Tschechisch als Fremdsprache. Weitere 144 Schüler lernen Tschechisch in einer Fremdsprachen-AG an zwölf Schulen. Die Gymnasien in Dresden-Tolkewitz und Sebnitz haben Tschechisch als zweite Fremdsprache eingeführt. Außerdem bestehen 89 Schulpartnerschaften zwischen Sachsen und der Tschechischen Republik. Zur Förderung der tschechischen Sprache an sächsischen Schulen werden jährlich mehrere Fremdsprachenassistenten eingesetzt. Dies sind in der Regel tschechische Studierende, die ein Lehramt anstreben.

Seit November 1998 besteht eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik zur Einrichtung eines binational-bilingualen deutsch-tschechischen Bildungsganges am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pirna. In diesem Bildungsgang lernen sächsische und tschechische Schüler gemeinsam und erwerben mit dem Bestehen der Abiturprüfungen sowohl die sächsische als auch die tschechische Hochschulreife. Gestartet war das Projekt mit 40 Schülern des ersten Jahrgangs. Aktuell besuchen 198 (von 842) Schüler den binationalen Bildungsgang. Neben 72 sächsischen Lehrern werden die Schüler von 21 tschechischen Lehrern unterrichtet. Durch das deutsch-tschechische Abitur können die Absolventen später grenzüberschreitend im jeweiligen Nachbarland studieren und arbeiten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Pressesprecher Dirk Reelfs
Telefon: +49 351 564 65100
Telefax: +49 351 564 65019
E-Mail: presse@smk.sachsen.de
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