29. »Tag der Sachsen« 2020 in Aue-Bad Schlema wird verschoben

09.04.2020, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gemeinsame Pressemitteilung

Dresden/Aue-Bad Schlema (9. April 2020) – Sachsens größtes Vereins- und Verbandsfest wird wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden.

Dies haben der Präsident des Kuratoriums »Tag der Sachsen«, Dr. Matthias Rößler und der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema, Heinrich Kohl, heute bekanntgegeben. Das Volksfest wird in einem späteren Jahr in der Erzgebirgsstadt nachgeholt. Der Wunsch der Stadt Aue-Bad Schlema, das Fest zu verschieben, wurde durch die Mitglieder des Kuratoriums »Tag der Sachsen« in einem Beschluss bestätigt. Im Vorfeld erfolgte zudem eine enge Abstimmung mit dem Freistaat Sachsen.

Nach den ursprünglichen Planungen sollte der 29. »Tag der Sachsen« in diesem Jahr vom 4. bis 6. September in der Erzgebirgsstadt gefeiert werden. Ein neuer Termin steht bislang noch nicht fest. Die endgültige Entscheidung dazu trifft das Kuratorium »Tag der Sachsen« als ideeller Träger des Festes. Es beschließt über die jährliche Vergabe von Sachsens größtem Vereins- und Heimatfest an die ausrichtenden Städte. Somit wird es in der nächsten Mitgliederversammlung auch über einen neuen Termin für das Volksfest in Aue-Bad Schlema entscheiden. Die nächste Mitgliederversammlung ist aktuell im Juni geplant.

Der Präsident des Kuratoriums, Dr. Matthias Rößler, bezeichnet die Entscheidung als schmerzhaft: »Die Vorbereitung auf das größte Vereins- und Heimatfest des Freistaates Sachsen erstreckt sich über mehr als zwei Jahre und bezieht einen großen Kreis an Beteiligten ein; daher sind bereits sehr viele Stunden an Arbeit in die Planungen und Organisation geflossen. Auch die steigende Vorfreude und die gespannte Erwartung auf das Fest zum ersten Septemberwochenende war bei den Mitwirkenden deutlich zu spüren. Ich bedanke mich bei allen Vereinen, Verbänden, Ehrenamtlichen und Unterstützern für ihr bisher gezeigtes Engagement und bei denen, die dem »Tag der Sachsen« und der Stadt Aue-Bad Schlema in den vergangenen, schwierigen Wochen beigestanden haben. Momentan gilt es, zuallererst die Herausforderungen der Pandemie gemeinsam mit allen Beteiligten zu bewältigen. Danach wird das miteinander Feiern umso schöner sein!«

Oberbürgermeister Heinrich Kohl: »Als im August 2018 bekannt wurde, dass die damalige Große Kreisstadt Aue die Ausrichterstadt des »Tag der Sachsen« 2020 sein würde, empfanden wir es als große Ehre und Herausforderung zugleich, das größte Vereins- und Volksfest des Freistaates veranstalten zu dürfen. Am 9. September 2019 haben die Mitglieder des Auer Radsportvereins den Staffelstab aus Riesa nach Aue-Bad Schlema gefahren. Seit mehr als eineinhalb Jahren beschäftigen sich Mitarbeiter der Stadt, zahlreiche Institutionen, Vereine, städtische Gremien, Veranstalter und Firmen mit dieser herausragenden Aufgabe. In unzähligen Stunden wurde die Ausrichtung des »Tag der Sachsen« geplant und alle Beteiligten haben sich über das normale Maß hinaus engagiert. Wir alle waren uns sicher, dass unter dem Motto »Herzlich willkommen im Schacht.« die nunmehr Große Kreisstadt Aue-Bad Schlema ein geschätzter Gastgeber dieses Großevents sein würde.
Die von keinem vorhersehbare und zeitlich nicht abschätzbare Sonderlage durch das Corona-Virus (SARS CoV-2) stellt uns nun vor große Probleme. Da die Virologen deutlich gesagt haben, auf welche Weise das Gesundheitssystem vor Überforderung geschützt werden kann, nämlich durch Verzögerung der Infektionswelle bis in den Sommer hinein, war schnell klar, dass eine Volksfest mit ca. 250.000 erwarteten Besuchern jeden Alters schon aus objektiven Gründen nicht schon im September 2020 stattfinden kann.
In den letzten Tagen erreichten uns zudem Nachrichten mehrerer »Tag der Sachsen«-Partner mit dem Hinweis, dass eine Weiterarbeit an Konzepten derzeit nur bedingt möglich ist bzw. komplett eingestellt werden muss. Dies betrifft u.a. sämtliche Konzepte zur Verkehrsplanung, zur Ver- und Entsorgung, das Sicherheitskonzept sowie das Sanitätskonzept, da die verantwortlichen Bereiche zum Großteil der kritischen Infrastruktur zuzurechnen sind und in der derzeit vorherrschenden Lage ihrem Kerngeschäft nachgehen müssen. Nicht abzuschätzen ist zudem, welche Auswirkungen die Pandemie auf die wirtschaftliche Situation für einen Teil der beteiligten Drittanbieter, Firmen und Subunternehmer der Region bis zum Sommer haben wird.
Auch wenn der »Tag der Sachsen« 2020 nicht stattfinden kann, wird er lediglich ausgesetzt bzw. verschoben. Unsere erreichten Arbeitsstände und die gewonnenen Erfahrungen können wir für das Gelingen eines späteren Festes einsetzen."

Oliver Schenk, Chef der Sächsischen Staatskanzlei, bedauert die Verschiebung des Festes, befürwortet aber die nun getroffene frühzeitige Entscheidung: »Dass Sachsens größtes Vereins- und Heimatfest dieses Jahr nicht stattfinden kann, ist bitter. In seiner 29-jährigen Geschichte ist das bislang erst einmal vorgekommen, nämlich bei der Jahrhundertflut 2002. Ich kann gut nachvollziehen, dass viele Mitwirkende enttäuscht und auch traurig darüber sind. Für die Entscheidung bitte ich aber um Verständnis. Die Corona-Krise erfordert auf allen Ebenen große Anstrengungen. Die Folgen werden auch bei uns noch länger zu spüren sein. In so einer Situation müssen wir mit Weitsicht handeln. Die frühzeitige Entscheidung ist richtig. Für alle Beteiligten herrscht jetzt Planbarkeit und wir können alle Kräfte in die Maßnahmen gegen die Pandemie stecken.« Zu den bereits entstandenen Kosten erklärte der Chef der Staatskanzlei, dass man gemeinsam mit der Stadt Aue-Bad Schlema eine partnerschaftliche Lösung finden werde. »Der Freistaat wird die Stadt Aue-Bad Schlema nicht alleine lassen. Besondere Situationen erfordern besondere Lösungen.« Über die genaue Höhe der Kosten kann erst nach Vorliegen aller Abrechnungen Auskunft gegeben werden.

Wie geht es weiter? Der Projektleiter des »Tages der Sachsen« in Aue-Bad Schlema, Steffen Möckel und sein Team gehen jetzt gemeinsam mit allen Beteiligten die nächsten organisatorischen Schritte an. In den nächsten Tagen geht es nun darum, alle über die Verschiebung zu informieren, Fragen zu beantworten und die Arbeitsstände zu sichern. Dazu wird sich das Projektbüro »Tag der Sachsen« mit allen Beteiligten austauschen.

Bei Fragen können sich die Bürgerinnen und Bürger und alle Beteiligten an das Projektbüro des »Tages der Sachsen« in Aue-Bad Schlema wenden:

Projektbüro »Tag der Sachsen« 2020:
Joliot-Curie-Str. 13
08301 Bad Schlema
Tel.: (+49) 03772 380 439
E-Mail: tds2020@kurort-schlema.de
www.tagdersachsen2020.de

Hinweise zu allgemeinen Fragen, die sich nun für viele Mitwirkende wegen der Verschiebung ergeben, werden in den kommenden Tagen in einer FAQ-Liste auf der Internetseite www.tagdersachsen2020.de zur Verfügung stehen und fortlaufend ergänzt.

Hintergrund
Der »Tag der Sachsen« ist Sachsens größtes Vereins- und Verbandsfest. Es wird seit 1992 jedes Jahr von einer anderen Stadt ausgerichtet. Der ideelle Träger des Festes ist das Kuratorium »Tag der Sachsen«. Es konstituierte sich am 22. Februar 1992 in Dresden und begleitete seither jährlich Sachsens größtes Volks- und Heimatfest. Zum Kuratorium gehören Vertreter/innen von 79 Vereinen und Verbänden sowie der Freistaat Sachsen. Dr. Matthias Rößler, der Präsident des Sächsischen Landtages, ist Präsident des Kuratoriums.

Weitere Informationen:
http://www.tagdersachsen2020.de
http://www.tds.sachsen.de


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
E-Mail: presse@sk.sachsen.de
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