Bauhaus, Schocken, Sturtzkopf

31.08.2020, 08:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Veranstaltungen zum »Jahr der Industriekultur« im smac

Zwei Vorträge und einen Themenabend trägt das smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz – zum Jahr der Industriekultur, das 2020 unter anderem mit der großen dezentralen Landesausstellung »BOOM.« gefeiert wird, bei:
Der Historiker und Kaufhaus Schocken-Experte Dr. Jürgen Nitsche referiert am 3. und am 17. September über die neuen, innovativen Wege, die die Brüder Simon und Salman Schocken mit ihrem Warenhauskonzern Anfang des 20. Jahrhunderts beschritten.
Am 10. September ist ein Vortragsabend dem bisher unbeachteten Bauhaus-Architekten Bernhard Sturtzkopf gewidmet. Der ehemalige Mitarbeiter von Walter Gropius war ab 1928 für den Schocken-Warenhauskonzern tätig und realisierte drei Kaufhäuser in Sachsen.

Eintritt jeweils 3 €, VVK im smac
Ort Vortragssaal des smac. Die Sitzplätze sind begrenzt.
Für Hörgeschädigte ist eine Induktionsschleife im Vortragssaal verlegt.

DETAILS

DONNERSTAG, 03.09.2020, 18 UHR
Die Brüder Schocken – Weit voraus oder Unternehmer ihrer Zeit?
Simon und Salman Schocken gehörten zu den jüdischen Kaufleuten, denen es im Gefolge der Hochindustrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts gelang, »Konzerngründer« zu werden. Aus kleinen Anfängen entstand innerhalb weniger Jahre der fünftgrößte Warenhauskonzern in Deutschland. Doch nur die Schocken Kommanditgesellschaft auf Aktien mit 19 Niederlassungen und zahlreichen Anschlussgeschäften hatte ihre Wurzeln in Sachsen.
Die Brüder hinterließen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens Spuren. Der Referent Dr. Jürgen Nitsche geht in seinem Vortrag mit dem Publikum auf Spurensuche.

DONNERSTAG, 10.092020, 18 UHR
Der Architekt Bernhard Sturtzkopf, das Bauhaus und das Chemnitzer Schocken
Bernhard Sturtzkopf hatte 1922 an Kursen des konstruktivistischen Künstlers Theo van Doesburg in Weimar teilgenommen, war dann Mitarbeiter von Walter Gropius und dabei an den Bauten des Bauhauses Dessau beteiligt. Anschließend übernahm er die Künstlerische Leitung der Bauabteilung des Schockenkonzerns und war beim Kaufhaus Schocken in Chemnitz für die Bauausführung zuständig. Nach 1932 war er selbstständiger Architekt in Zwickau und schließlich Direktor des Entwurfsbüros für Hochbau in Zwickau. Dort hat er das einzige Punkthochhaus Zwickaus entworfen.
Dieser bisher übersehene Architekt der Moderne ist Thema dieses Abends.

FILM (2019, 9 Min.)
Der Bauhausstil
Markenzeichen des Schocken-Warenhauskonzerns
Regie: Bernd Sikora und Niklas Froese

KURZVORTRAG
Bernhard Sturtzkopf
Vom Bauhaus zur Nachkriegsmoderne
Referent: Ludwig Geßner

KURZVORTRAG
Vom Schocken zum smac
Wie macht man aus einer modernen Kaufhaus-Ikone ein Archäologiemuseum?
Referent: Dr. Jens Beutmann

KURZVORTRAG
Walter Gropius + Bernhard Sturtzkopf
Der Weltberühmte und der Namenlose
Referent: Bernd Sikora

DONNERSTAG, 17.09.2020, 18 UHR
Massenkonsum und Sozialmoral
Der Aufstieg des Schocken-Konzerns – eine sächsische Erfolgsgeschichte
Simon und Salman Schocken gehörten im Wilhelminischen Deutschland zu den jüdischen Kaufleuten, denen es als Folge der Hochindustrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts gelang, »Konzerngründer« zu werden. War ihr Vater fast noch ein »Ghettohändler«, so wurden die Brüder schillernde »Wirtschaftsführer«, um ein Bild des jüdischen Wirtschaftsredakteurs Kurt Zielenziger aufzugreifen. In den Folgejahren nahmen sich ganze Familienverbände dem Ausbau der Warenhauskonzerne an: Karstadt, Tietz, Wertheim, Joske, Knopf, Ury und auch Schocken. Doch nur der Schocken-Konzern mit 19 Niederlassungen in ganz Deutschland hatte seine Wurzeln in Sachsen. Von Zwickau aus eroberten die Brüder die Welt des Handels.
Eine Stunde vor Vortragsbeginn findet eine 60-minütige, kostenfreie Führung zur Geschichte des Kaufhaus Schocken statt. Sie zahlen nur den Eintritt in die Dauerausstellung.

Mit besten Grüßen,

Jutta Boehme

PRESSEKONTAKT
Jutta Boehme
tel: 0371. 911 999 65
mail:presse@smac.sachsen.de

ADRESSE | KONTAKT
smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Stefan-Heym-Platz 1
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tel: 0371. 911 999 0
web: www.smac.sachsen.de


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