Staatsministerin Barbara Klepsch übergibt Fördermittelbescheid von rund 1,4 Millionen Euro für Gedenkstätte Frauenzuchthaus Hoheneck

14.10.2020, 13:18 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Presseeinladung zur Fördermittelübergabe

Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus sowie Vorsitzende des Stiftungsrates der Sächsischen Gedenkstättenstiftung Barbara Klepsch übergibt am Freitag (16. Oktober 2020) einen Fördermittelbescheid in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro an den Oberbürgermeister der Stadt Stollberg Marcel Schmidt. Mit den Fördermitteln wird die Gedenkstätte Frauenzuchthaus Hoheneck errichtet. Die Gelder stammen von der Staatsministerin für Kultur und Medien des Bundes sowie vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.

Hoheneck war als größtes Frauengefängnis der DDR bekannt. Man schätzt die Zahl der politischen Gefangenen der Frauenhaftanstalt auf etwa 8000. Arbeitszwang unter unwürdigen Bedingungen, Isolations- und Dunkelhaft waren Teil des Repressionsapparates der DDR, der die Haftbedingungen prägte.

»Die Gedenkstätte ist von großer Bedeutung, damit nie vergessen wird, welches Unrecht und welche Gewalt im Gefängnis Hoheneck an Menschen begangen wurden. Gedenkstätten dieser Art leisten einen außerordentlich wichtigen Beitrag, um die Geschehnisse unter dem NS-Regime und unter der kommunistischen Diktatur aufzuarbeiten und auch den jüngeren Menschen zu vermitteln«, sagt die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus sowie Vorsitzende des Stiftungsrates der Sächsischen Gedenkstättenstiftung Barbara Klepsch.

Die Gedenkstätte wird Teil der Städtebaumaßnahme der Stadt Stollberg sein, die die Errichtung einer breit gefächerten Gedenk- und Bildungsstätte »Areal Stalburc/Hoheneck« anstrebt. Bekannt ist die »Phänomenia« - interaktive Lern- und Erlebniswelt für Kinder und naturwissenschaftlich interessierte Erwachsene. Geplant sind der Einzug des Stollberger Kinder- und Jugendtheaters »Burattino« sowie auch eine experimental-archäologische Ausstellung, das ABORA Science Center.

Als einschneidender Anstoß für die Gedenkstätte gilt der Besuch des ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Christian Wulff am 13. Mai 2011. Seinerzeit würdigt das Staatsoberhaupt die Frauen, die aus politischen Gründen zu Unrecht zwischen 1950 und 1989 in den Mauern eingesperrt, drangsaliert, gefoltert und auch zu Tode gekommen waren. Seine Anregung, »diesen Ort zu einer Gedenkstätte« zu machen, wurde bei der Novellierung des Sächsischen Gedenkstättenstiftungsgesetzes aufgegriffen, womit auch die spätere Finanzierung des Betriebs über die Stiftung Sächsische Gedenkstätten gesichert ist.

Nachdem die Stadt 2014 den Gebäudekomplex erwarb, wurde die Errichtung eines Ge-denkortes systematisch vorangetrieben.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen zur Fördermittelübergabe mit Staatsministerin Barbara Klepsch:

  • Termin: Freitag, 16. Oktober 2020
  • Zeit: 14:30 Uhr
  • Ort: Areal Stalburc/Hoheneck, An der Stalburg 6, 09366 Stollberg.

Über Ihr Kommen freuen wir uns!

Bitte bringen Sie zum Termin eine Mund-Nasenbedeckung mit und achten Sie vor Ort auf die entsprechenden Mindestabstände.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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