320.000 Euro für das Damast- und Frottiermuseum in Großschönau

02.07.2021, 10:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau erhält eine Förderung in Höhe von rund 320.000 Euro für die Erneuerung der Dauerausstellung im Erdgeschoss. Die Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und der ihnen verbundenen Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO).

»Ich freue mich sehr, dass wir mit den Geldern das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau unterstützen können. Das Museum bewahrt und vermittelt diese einzigarte Textilkunst und dessen Geschichte bis heute. Es gehört ohne Zweifel auch zu den touristischen Highlights der Region«, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch.

»Nachdem wir in den letzten Jahren mit der Umsetzung unserer neuen Konzeption für die Dauerausstellung im Kupferhaus mit der einmaligen Damastschatzkammer, den repräsentativen Themenräumen zu den »Großschönauer Größen« und zur Orts- und Kirchengeschichte sehr gut vorangekommen sind, haben wir dank dieser großzügigen Förderung nun die einmalige Chance die Ausstellung für große und kleine Besucher zu vollenden und im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. So können wir die Geschichte der Sternstunden Großschönaus neu erzählen«, freut sich Bürgermeister Frank Peuker.

Im Damast- und Frottiermuseum Großschönau erhalten Besucher anhand des letzten funktionsfähigen Damastzugwebstuhls Deutschlands einen Eindruck von der Komplexität dieser besonderen Webkunst. Im Museum ist zudem der einzige noch funktionstüchtige Frottierhandwebstuhl in Deutschland zu sehen.
In der lebendigen Schauwerkstatt des Museums, die vom Förderverein des Museums betrieben wird, werden die Themen Jacquard- und Frottiergewebe in Verbindung mit der Industriegeschichte vertieft. Von Großschönau ausgehend verbreiteten sich zwei besondere textile Herstellungsverfahren in ganz Deutschland: 1666 wurde hier die kunstvolle Damastweberei eingeführt, 1856 kam die Frottierweberei in den Ort – beides bis heute aktiv betrieben.

Nach der Corona bedingten Schließzeit lädt das Deutsche Damast- und Frottiermuseum seit dem 1. Juli 2021 wieder zum Besuch ein. Weitere Infos unter: https://www.ddfm.de/

Hintergrund zu den PMO- Mitteln:

Nach der deutschen Wiedervereinigung verwaltete die Treuhandanstalt das Vermögen von SED und anderen Massenorganisationen der DDR. Die SED aber auch andere Parteien hatten Teile ihres Vermögens über Scheinfirmen auf Banken in der Schweiz transferiert. In jahrelangen Rechtsstreitigkeiten gegen verschiedene Banken, zuletzt unter der Regie der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS), die vom Bundesfinanzministerium als Treuhandnachfolge eingesetzt worden war, wurde auf die Herausgabe dieser Vermögenswerte geklagt. Das verfügbare Vermögen wird auf Basis der Einwohnerzahl zum 31.12.1991 auf die ostdeutschen Bundesländer verteilt. Der Einigungsvertrag legt zur Mittelverwendung fest: Die ostdeutschen Länder müssen das Geld für Maßnahmen der wirtschaftlichen Umstrukturierung oder für investive oder investitionsfördernde Maßnahmen im sozialen und kulturellen Bereich einsetzen.


Kontakt

Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus

Pressesprecher Jörg Förster
Telefon: +49 351 564 60620
E-Mail: presse.kt@smwk.sachsen.de
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