Empfehlung für die sächsischen Bewerbungen zur Fortschreibung der deutschen Vorschlagsliste zum Welterbe

09.07.2021, 13:46 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Ende des Jahres beginnt das Verfahren zur Fortschreibung der deutschen Vorschlagsliste zum Welterbe. In Sachsen haben sich drei Kandidaten auf die zwei zur Verfügung stehenden Plätze beworben:

  • Stätten des Meissner Porzellans,
  • Hauptgestüt Graditz: Eine Gestütslandschaft des 19. Jahrhunderts,
  • Die Göltzschtalbrücke.

Zur Bewertung der eingereichten Vorschläge hat das Landesamt für Denkmalpflege eine interdisziplinär besetzte Kommission gebildet. In den vergangenen zwei Tagen hat diese getagt und die Kulturerbestätten vor Ort besichtigt. Die Kommission stellte einvernehmlich fest, dass alle Bewerbungen Potential für eine erfolgreiche Kandidatur erkennen lassen. Sie dankt den Bearbeitern, die mit großem Engagement die Bewerbungsunterlagen erstellt haben.

Unter Berücksichtigung der für das Welterbe relevanten Kriterien zur Darstellung des außergewöhnlichen universellen Wertes empfiehlt die Kommission dem Sächsischen Kabinett im Ergebnis der Sitzung folgende Rangfolge für die Weiterreichung an die Kulturministerkonferenz im Oktober 2021:

  1. Die Göltzschtalbrücke
  2. Stätten des Meissner Porzellans,
  3. Hauptgestüt Graditz: Eine Gestütslandschaft des 19. Jahrhunderts.

Die Bewertungskommission unter Vorsitz des Sächsischen Landeskonservators Alf Furkert umfasste folgende weitere Mitglieder:

  • Susann Harder, Referentin bei der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz;
  • Dr. Edeltraud Haß, Referatsleiterin für Kulturbetriebe im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus;
  • Friederike Koch-Heinrichs, Präsidentin des Sächsischen Kultursenats, Leiterin des Museums der Westlausitz, Kamenz;
  • Prof. Dr. Claudia Marx, Inhaberin der Professur für Denkmalpflege und Entwerfen am Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege der TU Dresden;
  • Prof. Dr. Gerd Weiß, Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz;
  • Dr. Thomas Westphalen, geschäftsführender Vorstand des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V.

Hintergrund

Aktuell verzeichnet die Welterbeliste 1121 Stätten in 167 Ländern. Mit derzeit 46 Welterbestätten gehört Deutschland zu den Ländern mit den meisten Eintragungen. In Sachsen befinden sich mit dem Muskauer Park/Park Mużakowski und der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zwei grenzübergreifende Welterbestätten. Mit der Anmeldung und der Anerkennung zum UNESCO-Welterbe ist die Verpflichtung verbunden, das Welterbe zu schützen, zu erhalten und an zukünftige Generationen weiterzugeben.

Der Freistaat Sachsen hatte für die Auswahl der sächsischen Vorschläge ein mehrstufiges Verfahren mit Interessenbekundungen, Beratungen sowie Prüfungen und einer abschließenden Bewertung initiiert.

Keine weitere Prüfung auf Landesebene ist für die Bewerbungen von »Hellerau« und »Görlitz: Ein Architekturensemble an der Via Regia« nötig. Diese Bewerbungen können unmittelbar der Kulturministerkonferenz zur Auswahl auf Bundesebene vorgelegt werden.

Nach der Evaluierung durch einen internationalen Fachbeirat im Jahr 2022, wird die Kulturministerkonferenz im Jahr 2023 die neue Tentativliste beschließen und zum 1. Februar 2024 bei der UNESCO vorlegen.


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Kontakt

Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Pressesprecherin Sabine Webersinke
Telefon: +49 351 48 430 403
Telefax: +49 351 48 430 488
E-Mail: sabine.webersinke@lfd.sachsen.de
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