Mehr als eine halbe Million Euro für Projekte im Themenfeld Antisemitismus und Jüdisches Leben

13.07.2021, 10:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Einem Aufruf zur Antragstellung für Projekte mit einem Fokus auf den Themen Antisemitismus, Antiziganismus und Jüdisches Leben folgten bis zum 31. Mai 2021 45 Antragsteller. Für eine Förderung ausgewählt wurden 26 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 579.000 Euro. Finanziert werden die Projekte durch das Landesprogramm »Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz«.

»Ich freue mich sehr, dass so viele Engagierte unserem Aufruf gefolgt sind und eine Projektidee eingereicht haben. Der Kampf gegen Antisemitismus und die Sichtbarmachung des Jüdischen Lebens im Freistaat Sachsen haben gerade mit Blick auf den Nahost-Konflikt und der Zunahme von Verschwörungserzählungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie besondere Relevanz erhalten. Weil es wichtig ist, jetzt zu handeln, haben wir im Rahmen des Förderaufrufs für die kommenden zwei Jahre rund 190.000 Euro mehr zur Verfügung stellen können, als ursprünglich im Doppelhaushalt 2021/2022 für den Kampf gegen Antisemitismus verankert waren«, betont Staatsministerin Petra Köpping.

Von den ausgewählten Projekten widmen sich 15 dem Kampf gegen Antisemitismus und zwei Vorhaben der Bekämpfung des Antiziganismus. Zwölf der Projekte finden im Kontext des »Festjahres 2021 – Jüdisches Leben in Deutschland« zum interkulturellen und interreligiösen Austausch sowie zur Förderung der Toleranz und Akzeptanz sowohl von Jüdinnen und Juden als auch von jüdischem Leben im Freistaat Sachsen statt. Die Auswahl der Projekte in den Bereichen Antisemitismus und Jüdisches Leben wurde im Benehmen mit dem Beauftragten der Staatsregierung für das Jüdische Leben, Dr. Thomas Feist, getroffen.

Dieser betont: »Antisemitismus hat leider eine lange Tradition. Die Hemmschwelle, ihn offen zu zeigen, hat sich in den letzten Jahren dramatisch gesenkt. Dazu kommt zunehmend eine über Codes transportierte, verdeckt operierende Variante. Hier braucht es zivilgesellschaftlich verankertes Wissen, um Antisemitismus zu erkennen; zum anderen braucht es Rückgrat, um ihm entschlossen entgegenzutreten. Vor diesem Hintergrund freut es mich, dass der Förderaufruf die große Bereitschaft der sächsischen Zivilgesellschaft verdeutlicht, sich gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben im Freistaat zu engagieren.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Pressesprecherin Juliane Morgenroth
Telefon: +49 351 564 55055
Telefax: +49 351 564 55060
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