Landestalsperrenverwaltung Sachsen: Rückblick 2024 und Ausblick 2025 - Funktionsfähigkeit vorhandener Infrastruktur im Fokus!

27.12.2024, 12:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen investierte im Jahr 2024 insgesamt rund 117 Millionen Euro. Das umfasste unter anderem den Aus- und Neubau sowie die Unterhaltung und Instandsetzung der wasserwirtschaftlichen Anlagen, die Pflege und naturnahe Entwicklung der sächsischen Fließgewässer I. Ordnung sowie die Beseitigung von Hochwasserschäden und den präventiven Hochwasserschutz. Die Mittel dafür wurden vom Freistaat Sachsen sowie aus verschiedenen Finanzierungsprogrammen des Bundes und der EU bereitgestellt.

Nach dem Weihnachtshochwasser 2023 gab es im Jahr 2024 in Sachsen zwei weitere Hochwasserwarnungen: Ende Mai / Anfang Juni 2024 und im September 2024. »Auch wenn wir hier in Sachsen in diesem Jahr mehrfach Glück gehabt haben, wissen wir, dass auch wir jederzeit mit einem Extremhochwasser rechnen müssen. Deshalb ist allen Verantwortlichen bei uns klar: Die Frage ist nicht ob, sondern wann dies eintritt«, sagte Eckehard Bielitz, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung Sachsen. Deshalb investiert die Landestalsperrenverwaltung auch weiter in den präventiven Hochwasserschutz.

Ein weiteres sehr wichtiges Handlungsfeld der Landestalsperrenverwaltung ist der Betrieb und die Instandhaltung vorhandener Hochwasserschutzanlagen und anderer wasserwirtschaftlicher Anlagen. Denn auch die Anlagen, die direkt nach dem Hochwasser 2002 gebaut wurden, sind mittlerweile zwanzig Jahre alt. »Um die geschaffene wasserwirtschaftliche Infrastruktur in Sachsen dauerhaft funktionstüchtig zu halten, braucht es qualifiziertes und erfahrenes Personal sowie finanzielle Mittel«, so Bielitz.

Aus hydrologischer Sicht was das Jahr 2024 im Vergleich der letzten dreißig Jahre leicht überdurchschnittlich feucht. Sowohl die mittleren Niederschläge in den Einzugsgebieten als auch die daraus resultierenden Zuflüsse zu den Stauanlagen lagen 2024 mit 112 Prozent bzw. 103 Prozent etwas über dem langjährigen Mittel.

»Das ist eher selten geworden. Wir sehen seit 2014 eine Entwicklung hin zu eher trockenen Abflussjahren mit sehr trockenen Sommer- und Herbstmonaten und Starkniederschlägen zwischen Juni und September«, so Bielitz. Bei der Planung von Sanierungs- und Unterhaltungsarbeiten an den sächsischen Stauanlagen gewinnt deshalb auch die Anpassung an den Klimawandel eine immer größere Bedeutung. So startete in diesem Jahr beispielsweise die Komplexsanierung der Talsperre Lichtenberg. Außerdem wurden an der Talsperre Pirk Sedimente aus dem Stauraum entfernt und die neue Hochwasserentlastung des Hochwasserrückhaltebeckens Göda fertiggestellt – um nur einige Projekte zu nennen.

Auch die gezielte naturnahe Gewässerentwicklung im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie wurde 2024 weiter vorangebracht. So wurden unter anderem weitere Gewässerentwicklungskonzepte erarbeitet und die daraus abgeleiteten Maßnahmen umgesetzt, wie der Rückbau funktionsloser Wehre oder der Wiederanschluss von Altarmen. »Der Rückhalt von Hochwasser in den Auen ist im Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen ein wichtiger Baustein, um Hochwasserschäden zu vermeiden oder zu vermindern. Noch wichtiger ist es jedoch, dass bisher freie Flächen in Überschwemmungsgebieten nicht weiter bebaut und versiegelt werden«, sagte Bielitz. »Der sicherste Weg, größere Probleme bei Hochwasser auszuschließen ist es, das Schadenspotential in gefährdeten Gebieten nicht weiter zu erhöhen, sondern zu verringern.« Jeder, der in Flussnähe wohnt habe dafür auch eine gewisse Eigenverantwortung.

Informationen zu den konkreten Hochwassergefahren und –risiken in Sachsen enthalten spezielle Karten. Diese Hochwassergefahren- und -risikokarten werden von der Landestalsperrenverwaltung erstellt, veröffentlicht und bei Bedarf aktualisiert. Sie liegen den Gemeinden, Behörden und Planern vor.

An die Redaktionen
Im Anhang finden Sie ausgewählte Projekte der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, geordnet nach Landkreisen. Die Hochwassergefahren- und
–risikokarten sind auf folgender Webseite veröffentlicht: https://luis.sachsen.de/wasser/hw/hochwassergefahrenkarte.html.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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