Rotbauchunke und Kammmolch sollen in den Kulkwitzer Lachen wieder ein zu Hause finden
29.01.2025, 19:35 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Große Holzerntemaschinen sind vor Ort im Einsatz, um die natürliche Sukzession zurückzudrängen
Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) hat in der vergangenen Woche eines ihrer größten Biotopgestaltungsprojekte der letzten Jahre gestartet. In den Kulkwitzer Lachen (Landkreis Leipzig) nahe der Stadt Leipzig wird aktuell mit spezialisierten Holzerntemaschinen der Gehölzjungwuchs auf über sieben Hektar zurückgedrängt. Damit sollen offene Lebensräume für die streng geschützte Rotbauchunke, den Kammmolch und für Vögel der Röhrichtzone reaktiviert werden. Die Maßnahme wird in zwei Phasen über zwei Jahre umgesetzt. Damit werden nicht alle Gehölze auf einmal beräumt und überwinternde Amphibien geschützt. Eine ökologische Baubegleitung hilft bei der naturschutzgerechten Umsetzung der Baumaßnahme.
Aufgrund des extremen Wassermangels der letzten Jahre sind die Wasserflächen der Kulkwitzer Lachen stark zurückgegangen. Nur wenige kleine Restlachen blieben übrig. Dem Wassermangel folgte der Gehölzaufwuchs. Die lebensnotwendigen offenen Gewässerstrukturen gingen für viele seltene Arten damit verloren. Die jetzt durchgeführte Intervention war also dringend notwendig.
»Der Erhalt von feuchten Lebensräumen in der gewachsenen Kulturlandschaft ist unserer Stiftung ein sehr wichtiges Anliegen«, so Dr. David Greve, Leiter des Naturschutzfonds der LaNU. Greve weiter: »Klimawandel, Sukzession und veränderte Wasserregime stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Feuchte Lebensräume sind nicht nur ein wichtiges Klimaregularium in Hitzeperioden. Hier leben zahlreiche bedrohte Tier – und Pflanzenarten.«
Hintergrund
Die Kulkwitzer Lachen befinden sich in einem Bergbausenkungsgebiet eines ehemaligen Braunkohleabbaus, der unter Tage stattfand. Hier entwickelte sich eine mosaikartige Landschaftsstruktur mit Gewässerkomplexen und einer ausgedehnten Röhrichtstruktur. Viele gefährdete Amphibienarten und röhrichtbewohnende Vogelarten wie Zwergdommel und Drosselrohrsänger fanden hier ihren Lebensraum.
Die LaNU hat 2003 die Flächen mit einer Größe von 32,11 Hektar aufgrund ihres hohen Biotoppotentials erworben. Sie bewirtschaftet die Lachen heute naturschutzgerecht mit ihren Kooperationspartnern.
Weitere Informationen zu den Kulkwitzer Lachen finden Sie auf:
www.lanu.de/de/themen/natur-landschaft/uebersicht/flaechen/kulkwitz-kulkwitzer-lachen~dbo-nt1f.html
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