Rückbau der Weinbergsgärtnerei in Pillnitz schreitet voran

28.03.2025, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Ursprünglicher Zustand im Mai 2021 (© ZFM)

Ursprünglicher Zustand im Mai 2021 (© ZFM)

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Baufeld mit provisorischer Feuerwehrzufahrt rechts (© ZFM)

Baufeld mit provisorischer Feuerwehrzufahrt rechts (© ZFM)

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Im März 2025 ist die Entsiegelung der Fläche bereits weit fortgeschritten (© ZFM)

Im März 2025 ist die Entsiegelung der Fläche bereits weit fortgeschritten (© ZFM)

Die staatliche Ökoflächenagentur Sachsen als Teil des Zentralen Flächenmanagements Sachsen (ZFM) koordiniert Kompensationsmaßnahmen im Freistaat. Dabei entstehen Vorteile für alle Beteiligten, wie derzeit beim Rückbau der ehemaligen Weinbergsgärtnerei in Dresden-Pillnitz.

Im Auftrag der Ökoflächenagentur werden hier das Heizhaus, Unterstände, Garagen und die Reste der Gewächshäuser abgebrochen, alle befestigten Flächen entsiegelt sowie die Altmaterialien und Ablagerungen fachgerecht entsorgt. Der Erschließungsweg von der Wünschendorfer Straße zur Weinbergkirche wird als wassergebundener Weg neu aufgebaut und erhält eine Beleuchtung für Veranstaltungen an der Kirche. Für die Bauzeit wurde eine südliche Umfahrung der Baustelle als temporäre Feuerwehrzufahrt angelegt. Neben der Instandsetzung der historischen Sandsteinmauer werden zudem Artenschutzmaßnahmen für Fledermäuse, Brutvögel und Zauneidechsen umgesetzt.

Die im Januar 2025 begonnenen Rückbauarbeiten auf dem ca. 6.400 m² großen Gelände sollen bis Ende Mai 2025 abgeschlossen sein. Die Fläche wird anschließend als Wiesenfläche gestaltet, die von einem ansässigen Landwirtschaftsbetrieb für die naturschutzgerechte Bewirtschaftung vorgesehen ist. Im Herbst 2025 erfolgt zusätzlich eine Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern. Entlang des neugestalteten Erschließungsweges entsteht eine Baumreihe nach historischem Vorbild.

Bei der Maßnahme handelt es sich um eine naturschutzrechtliche Kompensation für zwei Bebauungspläne der Landeshauptstadt Dresden sowie geplante Eingriffe des Freistaates, wie die Neugestaltung des Botanischen Gartens. Die Maßnahme der staatlichen Ökoflächenagentur Sachsen bündelt diese Eingriffe in den Naturhaushalt und refinanziert die Renaturierung der ehemaligen Gärtnereifläche. Die im Jahr 2024 beauftragten Planungs- und Baukosten liegen bei etwa 550.000 Euro. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Besonders aufwändig ist die Planung und Abstimmung der Ökokontomaßnahme durch die prominente Lage inmitten der historischen Weinberglandschaft zwischen Pillnitzer Schloss und der Weinbergkirche, so dass Interessen des Denkmalschutzes, der Schlösserverwaltung und der Landeshauptstadt Dresden zu berücksichtigen und zu koordinieren sind.

Neben der eigentlichen Ökokontomaßnahme übernimmt das ZFM auch die planerische Einbindung der Zuwegung sowie Elektro- und Wasserinstallation für eine Anzuchtfläche und des erneuerten Feuerwehr- und Erschließungsweges zur Weinbergkirche.

Über die Ökoflächenagentur Sachsen

Der fachlich eigenständige Geschäftsbereich Zentrales Flächenmanagement Sachsen (ZFM) ist dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) angegliedert. ZFM nimmt das zentrale Kompensationsmanagement für staatliche Eingriffsmaßnahmen wahr und ist staatliche Ökoflächenagentur Sachsen. Beide Aufgaben basieren auf der dauerhaften Sicherung öffentlicher und privater Flächen zum Zwecke des Natur- und Artenschutzes, der fachgerechten Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen sowie deren langfristigen Funktionssicherung.
Als Ökoflächenagentur kann ZFM die Kompensationsverpflichtung staatlicher und privater Eingreifer schuldbefreiend übernehmen. Bei privaten Vorhabensträgern erfolgt dies durch den Verkauf sogenannter Ökopunkte, die durch die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen entstehen und in einem Ökokonto bei den Unteren Naturschutzbehörden und Umweltämtern angerechnet werden.


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