Minister Günther: »Gemeinsame Verantwortung für den biologischen Hotspot Leipziger Auwald«

07.10.2021, 13:33 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Am Donnerstag (7.10.) hat Sachsens Umweltminister Wolfram Günther beim 4. Internationalen Auenökologiesymposium in Leipzig auf die Notwendigkeit hingewiesen, mit Blick auf die Revitalisierung des Leipziger Auwalds Interessen zu bündeln und kooperativ vorzugehen.

Günther: »Der Klimawandel ist im Leipziger Auwald in den letzten Jahren immer sichtbarer geworden. Und auch der Rückgang der Artenvielfalt muss uns Sorgen machen. Insgesamt zeigen sich hier die Folgen der massiven Eingriffe vergangener Jahrzehnte. Zugleich ist der Auwald noch immer ein Hotspot an biologischer Vielfalt. Vor diesem Hintergrund haben alle Beteiligten in der Region die gemeinsame Verantwortung, den Auwald ökologisch zu revitalisieren und dabei unterschiedliche Sichtweisen und Ansprüche zu vereinen. Ich freue mich, dass wir immer mehr ins Gespräch kommen und Strukturen aufbauen. Seitens des Landes besetzen wir zwei neue Stellen, um die verschiedenen Aufgaben und Beteiligten zu koordinieren.«

Der Minister nannte verschiedene praktische Maßnahmen, die bereits auf die ökologische Entwicklung zielen: »Stadt und Freistaat sind übereingekommen, alte Bäume zu erhalten und mehr Totholz im Wald zu lassen. Wir sorgen für mehr auwaldtypische Überflutungen in Teilen des Waldes und nehmen insgesamt 200 Hektar komplett aus der forstlichen Nutzung. Außerdem schreiben wir gemeinsam die Maßnahmenpläne für die Natura 2000-Gebiete im Leipziger Auwald fort. Dies sind gute und wichtige Ansätze. Darüber hinaus arbeiten wir an einem Gesamtkonzept für die Flussauenlandschaft der Weißen Elster, in dem unterschiedliche Ansprüche sowie Behörden und verschiedene regionale Akteure einbezogen werden. Das wird die Basis für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen sein.«

Der Leipziger Auwald hat aufgrund seiner Größe, Lage und biologischen Vielfalt eine besondere ökologische Bedeutung. Das Vorkommen der Wildkatze und zahlreicher weiterer Tier- und Pflanzenarten im Leipziger Auwald haben einen herausgehobenen Stellenwert. Es sind Arten nationaler Verantwortung. Viele dort lebende Tier- und Pflanzenarten sind an eine intakte Flussaue und einen naturnahen Auwald gebunden. Das Waldgebiet ist außerdem wichtig für das Stadtklima in Leipzig und ein Naherholungsgebiet der Region.

Das vierte Auenökologiesymposium wurde vom Verein Natur und Kunst im Leipziger Auwald e.V. (NuKLA) und in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt LaNU veranstaltet.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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