Gemeinsame Medieninformation der Polizeidirektion Chemnitz und der Staatsanwaltschaft Chemnitz
14.10.2021, 11:26 Uhr — Erstveröffentlichung
Zweitägiger Großeinsatz zur Bekämpfung der Kinderpornografie
Mit einem Großeinsatz, in den am 06.10.2021 insgesamt 166 und am 13.10.2021 in Summe 62 Einsatzkräfte involviert waren, haben die Chemnitzer Kriminalpolizei mit Unterstützung der sächsischen Bereitschaftspolizei und die Staatsanwaltschaft Chemnitz dutzende Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt. Den Maßnahmen zugrunde lagen Ermittlungsverfahren wegen Besitzes, Erwerbes und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte sowie in Einzelfällen auch die Herstellung kinderpornografischer Inhalte (Fotos und Videos), welche strafrechtlich als sexueller Missbrauch von Kindern zu werten sind. Die Ermittlungsverfahren, die nicht im Zusammenhang stehen, richten sich überwiegend gegen deutsche Staatsangehörige im Alter von 16 Jahren bis 62 Jahren. Festnahmen gab es an beiden Einsatztagen nicht.
Sowohl am gestrigen Mittwoch als auch am 06.10.2021 führten die Einsatzkräfte jeweils zeitgleich in den frühen Morgenstunden die Wohnungs- und Hausdurchsuchungen bei den Tatverdächtigen in Chemnitz, im Landkreis Mittelsachsen und im Erzgebirgskreis durch. Während am 06.10.2021 insgesamt 30 der vorliegenden 37 Beschlüsse umgesetzt werden konnten, wurden gestern fünf der acht erlassenen Durchsuchungsbeschlüsse durch die Polizei realisiert. An beiden Einsatztagen wurde eine Vielzahl an Speichermedien (USB-Sticks, SD-Karten, Festplatten), Computertechnik, Laptops, Tablets, Spielekonsolen sowie Mobiltelefone sichergestellt bzw. beschlagnahmt. Das zuständige Fachkommissariat für Sexualdelikte der Kriminalpolizei muss diese Asservate nunmehr sichten und eingehend auswerten.
Bei den Durchsuchungen ergab sich auch eine Reihe von Funden abseits der Ermittlungen mit kinderpornografischem Bezug. So konnten die Beamten diverse Betäubungsmittel sicherstellen - aber auch drei scharfe Kurzwaffen mit knapp 800 Schuss Munition in einem Ortsteil von Thermalbad-Wiesenbad. Darüber hinaus machte der Einsatz in einer Chemnitzer Wohnung die Unterstützung des Jugendamtes notwendig. Die Beamten hatten völlig vermüllte und mit Fäkalien verunreinigte Wohnräume bei einer Familie festgestellt. Zwei Kinder (5, 13) aus der Familie kamen schließlich in die Obhut des Jugendamtes. (Ry)