»Auf dünnem Eis« - Klimawandel bedroht Archäologie der Arktis

19.10.2021, 09:47 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Internationale Tagung des smac - Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz - vom 20.10. bis 22.10.2021

In Vorbereitung auf die für Herbst 2023 geplante Ausstellung »Auf dünnem Eis« richtet das smac in Kooperation mit der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts vom 20. bis 22. Oktober 2021 eine internationale Tagung zum Thema Arktische Archäologie aus. Die Veranstaltung dient nicht nur der inhaltlichen Vorbereitung der Ausstellung, sondern wird erstmals in Deutschland den aktuellen Stand der archäologischen Forschung in der Arktis wiederspiegeln.

35 renommierte Wissenschaftler:innen aus aller Welt – von Anchorage bis Anadyr – werden vor Ort teilnehmen, mindestens 70 weitere schalten sich per Videokonferenz dazu. Tagungssprache ist Englisch mit Simultanübersetzung ins Russische.

Medienvertreter:innen sind eingeladen an der Tagung vor Ort oder virtuell teilzunehmen. Interessierte melden sich bitte bei der Organisatorin Frau Michel unter christina.michel@lfa.sachsen.de.

TAGUNGSINHALTE

Die Tagung gliedert sich in folgende Vortragssessions:
1) Mythos Polarkreis: Expeditionen ins Eis, Kolonialisierung, Missionierung
2) Erforschung des Naturraums, des Klimas und seiner Veränderungen
3a) Kulturgeschichtlicher Abriss: Kulturen im Eis
3b) Arktisches Kulturerbe-Management
4) Aktuelle archäologische Ausgrabungen der letzten 15 Jahre
5) Die Arktis in Museumssammlungen
Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie im Anhang (PDF)

Die Vorträge werden vor Eröffnung der Ausstellung als Tagungsband in einer Reihe des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) veröffentlicht.

AUSSTELLUNG »AUF DÜNNEM EIS«

Für Herbst 2023 plant das smac in Kooperation mit der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts eine große Sonderausstellung zur Arktischen Archäologie. Die Ausstellung »Auf dünnem Eis« möchte über die Vielfalt der Kulturen, die Widerstandsfähigkeit und den Einfallsreichtum der arktischen Völker zeigen und gleichzeitig auf die Gefährdung dieses einzigartigen Kulturraums hinweisen.
Trotz ihrer abgeschiedenen Lage weist die Arktis über 180.000 archäologische Fundstellen auf, die über Jahrtausende im kalten, feuchten Klima geschützt waren.
Infolge des Klimawandels drohen diese archäologischen Zeugnisse nun unwiederbringlich verloren zu gehen, denn hier machen sich die zunehmenden Luft- und Wassertemperaturen der letzten Jahrzehnte am dramatischsten bemerkbar.
Auch tauende Dauerfrostböden (Permafrost) und sich ausbreitende Tundrenvegetation bedrohen archäologische Zeugnisse: Dort wo heute Permafrost noch organische Materialien hervorragend erhält, sind in wenigen Jahren nur noch schlichte Verfärbungen im Boden vorhanden.
Dieses kostbare Kulturerbe, das vor allem in den russischen Sammlungen in Moskau, St. Petersburg und Anadyr schlummert, ist der Öffentlichkeit in Mitteleuropa kaum bekannt. Ausgesuchte Highlights – wie z.B. geschnitzte Kunstobjekte aus Elfenbein oder die ältesten Skier der Menschheit – werden in der geplanten Ausstellung des smac erstmalig dem Publikum gezeigt.

Mit besten Grüßen,
Jutta Boehme
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am smac

PRESSEKONTAKT
Jutta Boehme
mail: presse@smac.sachsen.de
tel: 0371. 911 999 65

ADRESSE | KONTAKT
smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz
Stefan-Heym-Platz 1
09111 Chemnitz
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tel: 0371. 911 999 0
web: www.smac.sachsen.de


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