Polder Dautzschen: Grundwassermessnetz fertig - Grundwasserdaten fließen in die Polderplanung ein
24.03.2022, 12:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der Bau des neuen Grundwassermessnetzes im künftigen Poldergebiet Dautzschen (Landkreis Nordsachsen) ist abgeschlossen. Es besteht aus 19 Messstellen, die die Grundwasserstände fortlaufend erfassen sollen. Das ist nötig, um weitere Grundlagen für die Planung des Polders zu gewinnen. Der Messstellenbau begann im Dezember 2021 und kostete rund 250.000 Euro. Der geplante Polder Dautzschen ist Teil des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes des Bundes.
Die gewonnenen Daten fließen in die Planung des Polders Dautzschen ein, für die unter anderem eine Grundwassermodellierung vorgesehen ist. Im Rahmen der bisherigen Planung wurde bereits eine erste geohydraulische Modellierung erstellt, die durch die Messungen des neuen Grundwassermessnetzes nun präzisiert werden soll. Damit ist es möglich, die Auswirkungen einer Polderflutung auf die Grundwasserstände der betroffenen Gemeinden noch besser einschätzen zu können. Im nächsten Schritt können dann zielgerichtete Maßnahmen geplant werden, die Gefährdungen durch aufsteigendes Grundwasser verhindern. Außerdem ist zwischen Oktober 2022 und März 2023 eine Untersuchung des Baugrundes vorgesehen.
Hintergrundinformation
Der Polder Dautzschen ist Teil einer geplanten Polderkette. Zusammen mit fünf weiteren Poldern soll er den Hochwasserscheitel der Elbe um 40 Zentimeter senken. Damit ist die Region künftig vor Hochwasser geschützt, wie sie statistisch einmal in 100 Jahren vorkommen kann (HQ100). Die riesigen Retentionsräume, die durch die Polder entstehen, sind von überregionaler Bedeutung. Sie sollen Kommunen in Nordsachsen aber auch in Sachsen-Anhalt und Brandenburg vor Überschwemmungen schützen.