Schutzsuchende aus der Ukraine verlassen die Messe Leipzig
28.03.2022, 15:44 Uhr — Erstveröffentlichung
Unterkünfte in Mockau werden zur zentralen Anlauf- und Ankunftsstelle für die Erstaufnahme ukrainischer Vertriebener
Die Halle 4 Messe Leipzig wird ab 1. April 2022 zunächst nicht mehr als Erstunterkunft für Vertriebene aus der Ukraine zur Verfügung stehen. Die Unterkunft wird deshalb in den nächsten Tagen freigezogen. Die dort augenblicklich noch untergebrachten 622 Flüchtlinge erhalten bis zum 30. März 2022 in anderen Erstunterkünften des Freistaates Platz oder werden in kommunale Quartiere verteilt. 150 der in der Messehalle befindlichen Ukrainerinnen und Ukrainer werden vom Freistaat Thüringen für die weitere Unterbringung und Betreuung übernommen.
Die Funktion als zentrale Anlauf- und Ankunftsstelle unter den Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge aus der Ukraine übernehmen ab dem 30. März 2022 die Unterkünfte Mockau II und Mockau III. Registrierungen werden nach dem Freizug der Messe für die Leipziger Unterkünfte vorrangig am Standort des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in der Delitzscher Straße in Leipzig durchgeführt, da in den Mockauer Unterkünften die notwendigen technischen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind.
Um die Zahl der Erstaufnahmekapazitäten nach dem Wegfall der Messe Leipzig weiterhin aufrechtzuerhalten, wurden bereits in den vergangenen Tagen Ersatzkapazitäten – u.a. in Hotels – in Betrieb genommen. Um die wegfallenden Kapazitäten – 1700 Plätze – möglichst bald wieder zu erreichen, arbeitet der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement weiter intensiv daran, zusätzlich Quartiere für ukrainische Flüchtlinge verfügbar zu machen. Damit sollen auch weiter Reserven für den nicht berechenbaren Zustrom der Kriegsvertriebenen vorgehalten werden können.
In der 13. Kalenderwoche ist die planmäßige Verteilung von 470 Flüchtlingen aus der Ukraine an die Landkreise und Kreisfreien Städte in Sachsen vorgesehen. Dabei sollen jeweils 70 Geflüchtete in den Landkreisen Görlitz, Leipzig und Nordsachsen sowie im Landkreis Erzgebirge 35, im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 150 und im Vogtlandkreis 50 ukrainische Vertriebene untergebracht werden. Außerdem sollen die Städte Leipzig und Chemnitz kleine Kontingente von aus der Ukraine Vertriebenen aufnehmen.