Staatssekretär Lippold bei gemeinsamer Pflanzaktion für Agroforst in Lossatal
02.04.2022, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sachsens Umwelt-Staatssekretär Dr. Gerd Lippold hat am Sonnabend (2.4.) in Lossatal/Ortsteil Kleinzschepa gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde, Uwe Weigelt, und Mitgliedern der Rotary Clubs aus Dresden und Wurzen an einer gemeinsamen Pflanzaktion teilgenommen. Auf einer kommunalen Fläche an der Lossa soll in den kommenden Jahren ein multifunktionaler Agroforstbestand mit standortgerechten, heimischen, insektenfreundlichen und schnellwachsenden Gehölzen am Gewässerrand entstehen.
Als erstes Praxisbeispiel in Sachsen soll die Maßnahme aufzeigen, wie mit modernen Agrarholzbeständen die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die Versorgung mit erneuerbaren Energien sowie die Erhöhung der Biodiversität bei Beibehaltung einer angepassten landwirtschaftlichen Nutzung erreicht werden können. Umgesetzt wird die Maßnahme auf Basis von Ergebnissen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Verbundvorhabens »WERTvoll«.
Staatssekretär Dr. Lippold dankte allen an der Aktion Beteiligten und hob hervor: »Die heutige Pflanzung hat Modellcharakter für die Anlage eines neuen Typs von Nutzholzbeständen, die entlang von Fließgewässern auf Landwirtschaftsflächen angelegt werden können. Multifunktionale Agroforstsysteme erfüllen zahlreiche ökologische und ökonomische Funktionen: Sie dienen dem Erosionsschutz. Sie helfen, den ökologischen Zustand unserer Gewässer zu verbessern. Und sie liefern Energieholz für regionale Wertschöpfungsketten. Zudem bieten vielfältig gestaltete Agrarholzpflanzungen entlang von Bächen und Flüssen Lebensraum und Verbundkorridore für viele Tier- und Pflanzenarten. Das leistet einen wertvollen Beitrag zur biologischen Vielfalt, Klimaanpassung und nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum. Im Zusammenspiel mit dem kommunalen Engagement für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist dies ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Ziele des Sächsischen Energie- und Klimaprogramms.«
Im Rahmen der Maßnahme werden am Gewässerrand der Lossa verschiedene Gehölzarten nach dem »WERTvoll«-Renaturierungskonzept gepflanzt. Die neuen Holzbestände zeigen beispielhaft auf, wie landwirtschaftliche Stoffeinträge vermindert und der ökologische Zustand der Lossa verbessert werden können. Auf einem weiteren Teil der Fläche im Lossatal sollen darüber hinaus eine Streuobstwiese sowie ein Spielplatz der Kommune angelegt werden.
Vorbereitet und durchgeführt wurde die Pflanzaktion von Mitgliedern der Gemeinden Thallwitz und Lossatal, der Rotary Clubs aus Dresden und Wurzen, vom Landschaftspflegeverband »LeipzigGrün e.V.«, dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS), der Stiftung Wald für Sachsen unter Koordination des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.