Leinen los am »Berzi«: Sachsen setzt die Segel für Schifffahrt auf dem Berzdorfer See bei Görlitz
06.05.2022, 08:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Verkehrsminister Martin Dulig: »Bootsausflüge mit Blick zur Landeskrone werden schon bald Wirklichkeit«
Das Lausitzer Seenland erhält eine neue touristische Attraktion. Der rund 960 Hektar große Berzdorfer See, ein von 2002 bis 2013 geflutetes Restloch des Braunkohlebergbaus, kann noch dieses Jahr von der Schifffahrt durch jedermann genutzt werden. Das vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) moderierte Verfahren zur sogenannten Schiffbarmachung wurde jetzt grundsätzlich abgeschlossen. Der an der südlichen Stadtgrenze von Görlitz gelegene See soll sowohl für Ausflugsschiffe als auch für den individuellen Sport- und Freizeitverkehr geöffnet werden. Die Schiffbarmachung weiterer Seen soll folgen.
»Mit der Öffnung des Berzdorfer Sees für die Schifffahrt erreichen wir einen immens wichtigen Meilenstein in der weiteren touristischen Nutzung dieses ehemaligen Tagebaus. Bootsauflüge mit herrlichem Blick zur Landeskrone werden schon bald Wirklichkeit«, sagt Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig und betont: »In einer gemeinsamen Kraftanstrengung haben mein Ministerium, die LMBV und die Landesdirektion Sachsen die Schiffbarkeit des Sees vorangetrieben. Mein besonderer Dank gilt hier ausdrücklich der LMBV, die als Saniererin und Gewässereigentümerin diese neue Nutzung ausdrücklich unterstützt – auch wenn noch nicht alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind.«
Zur Schiffbarmachung sagt der Görlitzer Landtagsabgeordnete Dr. Stephan Meyer: »Der Berzdorfer See ist ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt Görlitz und ihr Umland. Ich freue mich, dass mit der Öffnung für die Schifffahrt ein kräftiger Schub für die weitere touristische Erschließung erfolgt. Diese Entscheidung zeigt, dass bei der Entwicklung der Tagebaufolgelandschaft der Ausgleich zwischen touristischer sowie sportlicher Nutzung mit den Naturschutzbelangen gelingen kann. Damit besteht jetzt auch eine positive Perspektive für die touristischen Unternehmen und die Wassersportler am Berzdorfer See, die einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität der Region leisten.«
Aktuell stimmen die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) und die Landesdirektion Sachsen (LDS) die notwendigen Details für einen rechtssicheren Verfahrensabschluss ab. Ab 2023 wird dann die verkehrsrechtliche Unterhaltungspflicht der schiffbaren Wasserfläche beim Freistaat Sachsen bzw. der LDS liegen. Die LDS wird ein Merkblatt für die weitere Nutzung des Sees erarbeiten.
Weiterhin ist vorgesehen, die Schiffbarmachung des Sees feierlich zu würdigen. Der Freistaat Sachsen und die LMBV werden sich dazu kurzfristig mit der Stadt Görlitz in Verbindung setzen.