Geithain: Naturnahe Gestaltung der Eula - Einweihung durch Umweltminister Wolfram Günther

20.06.2022, 15:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Eula fließt seit Juni 2022 naturnah durch in der Altstadt von Geithain (Lkr. Leipzig). Dafür legte die Landestalsperrenverwaltung Sachsen auf einer Länge von 375 Metern einen geschwungenen Flussverlauf an. Der Fluss kann sich auf einer Breite von 10 bis 15 Metern hier künftig eigendynamisch entwickeln. Durch die Schaffung von zusätzlichem Retentionsraum konnte das Abflussvermögen der Eula bei Hochwasser verbessert werden. Die Arbeiten begannen im März 2022 und kosteten insgesamt rund 600.000 Euro, finanziert aus dem Sofortprogramm »Start 2020« des Freistaates Sachsen.

Der Flussverlauf der Eula in Geithain war bis zum Beginn der Baumaßnahme begradigt. Sie floss durch ein einheitliches Trapezprofil, welches mit Rasengitterplatten befestigt war. Die Eula war stark verkrautet, weil eine Beschattung durch Bäume entlang des Flusses fehlte. Direkt am Ufer der Eula befand sich eine Kleingartenanlage, die sowohl beim Augusthochwasser 2002 als auch beim Junihochwasser 2013 überflutet und danach aufgegeben wurde. Zusammen mit der Stadt Geithain baute die Landestalsperrenverwaltung Sachsen die verlassenen Lauben und Gärten zurück. Damit wurde auch der Forderung des Hochwasserschutzmaßnahmenkonzeptes aus dem Jahr 2004 nachgekommen.

Umweltminister Wolfram Günther besuchte in der vergangenen Woche Geithain und weihte die naturnahe Eula ein. Dabei betonte er, wie wichtig es ist, Flüssen und Flussauen mehr Platz und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. »Dass dies hier mitten in der Stadt möglich war, ist eine Besonderheit, auf die Geithain stolz sein kann. Möglich war dies nur durch die enge Zusammenarbeit und den starken Willen aller Beteiligten, das Projekt umzusetzen.« Genau für solche Maßnahmen sei das Sofortprogramm »Start 2020« gedacht gewesen, so der Minister.

Hintergrundinformation
Südlich der Stadt Geithain wurde bereits vor dem Jahr 1209 ein Teich angelegt, der von der Dammmühle bis weit in die Flächen des Stadions hineinreichte. Ein natürlicher Felsvorsprung im Bereich der Nikolaikirche wurde dabei als Damm genutzt. Durch den Anstau konnte eine Mühle betrieben werden, die unter dem Namen Dammmühle bekannt wurde. Um das Jahr 1499 wurde das Wasser des Teiches dann auch in einer Baderei genutzt, woher der Baderteich vermutlich auch seinen Namen bekam. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts verlor die Dammmühle durch die Dampfkraft ihre Bedeutung. Im Jahr 1867 ließ die Stadt Geithain den Baderteich trockenlegen. Für die Anlage des Günther-Sport-Platzes ab 1925 wurde die Eula verlegt. Das ermöglichte Spielflächen und Kleingärten auf dem Gelände des ehemaligen Baderteiches.

Beim Augusthochwasser 2002 und Junihochwasser 2013 führte die Eula so viel Wasser, dass der alte Damm an der Dammmühle einen Rückstau in der damaligen Gartenanlage bis in das »Henning-Frenzel-Stadion« erzeugte. Dadurch verlor das Gelände »Alte Heimat« erheblich an Attraktivität und wurde aufgegeben.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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