Kreislaufwirtschaft und Carbonbeton: Sächsisches Wirtschaftsministerium fördert weitere Innovationscluster

07.07.2022, 12:30 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Martin Dulig: »Circular Saxony und C³ Saxony erfüllen den Green Deal der EU mit Leben«

Die Branchennetzwerke »Circular Saxony« (Kreislaufwirtschaft) und »C³ Saxony« (Leichtbau mit Carbonbeton) gehören ab sofort zu den vom Freistaat unterstützten Innovationsclustern. Circular Saxony erhält bis 2025 einen Zuschuss in Höhe von 1,48 Millionen Euro, C³ Saxony in Höhe von 2,15 Millionen Euro. Der Fördersatz beträgt jeweils 50 Prozent. Beide Vorhaben sind aus der zweiten Runde des 2021 durchgeführten Förderwettbewerbs »Innovationscluster« hervorgegangen.

Den Förderbescheid für das Projekt »Circular Saxony – Aufbau eines Innovationsclusters für die Kreislaufwirtschaft in Sachsen« hat Wirtschaftsminister Martin Dulig heute an den Trägerverein Circular MTC e. V. im Institut für Holztechnologie Dresden übergeben. »Das Netzwerk forciert nachhaltige Lösungen für die Industrie der Zukunft. Es will Veränderungen in einer Vielzahl von Sektoren vorantreiben. Dabei geht es um den stärkeren Einsatz umweltschonender Technologien sowie die Wiederverwertung und Reparatur von Materialien und Systemen. So trägt Circular Saxony dazu bei, dass die sächsische Wirtschaft klimaneutral und die Rohstoffversorgung langfristig gesichert wird. Mit dem Energy Saxony e.V. hat die Kreislaufwirtschaft einen starken Partner gefunden, der bereits im etablierten Innovationscluster ,Wasserstoffland Sachsen‘ seine Kompetenz bewiesen hat«, so Dulig.

Der Dresdner Verein C³ – Carbon Concrete Composite e.V., Träger des Clusters C³ Saxony, erhält seinen Förderbescheid in diesen Tagen von der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB). Der Verbund vernetzt die herausragenden sächsischen Akteure auf dem Gebiet der Materialforschung. Carbonbeton gilt als Schlüsseltechnologie im Bauwesen, um die Klimaziele zu erreichen. Bislang ist für die langfristige Tragfähigkeit von Betonbauwerken eine Bewehrung aus Stahl einzubauen. Carbon kann die CO2-intensive Stahlbauweise ersetzen: Es ist leichter, nicht rostend, recycelbar und somit ressourcenschonender. Ursprünglich aus Erdöl hergestellt, kann Carbon mittlerweile aus dem pflanzlich nachwachsenden Rohstoff Lignin erzeugt werden. Vielversprechend sind zudem Technologieansätze, Carbon als Produkt aus Recyclingprozessen zu gewinnen.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Im Bereich Carbonbeton besitzt Sachsen einen Wissens- und Technologievorsprung. Den wollen wir ausbauen. Bereits ab Ende der 1990er-Jahre wurde in Sachsen der Einsatz von Carbonbeton als Alternative zu Stahlbeton untersucht. Die TU Dresden hat dafür wichtige Grundlagenforschung betrieben. Bei der Sanierung der Dresdner Carolabrücke und beim Ersatzneubau der Brücke der Staatsstraße S 111 bei Wurschen im Landkreis Bautzen hat sich Carbonbeton bewährt. C³ Saxony wird nun die wertvolle Expertise bündeln und praxisnahe Industrieanwendungen vorantreiben. Damit verbunden ist die Vision, C³ Saxony als globalen Technologieführer im Segment Carbonbeton zu etablieren.«

Hintergrund: Innovationscluster in Sachsen

Der Förderwettbewerb »Innovationscluster« wurde im Juli 2017 gestartet. Mit dem Wettbewerbsaufruf setzte das Wirtschaftsministerium den zweiten Baustein der neuen Richtlinie Clusterförderung um, die im November 2016 vorgestellt worden war. 2021 fand eine zweite Wettbewerbsrunde statt.

Gesucht wurden jeweils anspruchsvolle, innovative und branchenübergreifende Zukunftsideen, die von Unternehmen, Wissenschaftlern und weiteren Akteuren gemeinsam in einem Innovationscluster umgesetzt werden. Der Freistaat unterstützt die ausgewählten Netzwerke mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro, die in einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren eingesetzt werden können.

Zu den Clustern, die aus der ersten Wettbewerbsrunde hervorgegangen sind, zählen »Wasserstoffland Sachsen« (damals »HZwo – Antrieb für Sachsen«), »SET4FUTURE« (regionaler Schienenverkehr) und die Verwertungsoffensive »Smart Medical Devices« (intelligente Medizinprodukte).

»Wasserstoffland Sachsen« hat in dieser Woche als erstes Innovationscluster vom Freistaat eine Anschlussförderung für die zweite Projektphase erhalten. Martin Dulig weiter: »Unser Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Netzwerk zeigt, wie erfolgreich sich ein sächsisches Cluster entwickeln kann. Es ist bundesweit ein bedeutender Player im Wasserstoffsektor geworden.«


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
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