Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Für eine zukunftsfähige starke sächsische Forschungslandschaft brauchen wir noch mehr Internationalität und Sichtbarkeit«
08.09.2022, 15:52 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Erste Zwischenbilanz im Weißbuch-Strategieprozess für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen
Um die Zukunft der Forschung in Sachsen ging es heute in Leipzig bei einer Konferenz des sächsischen Wissenschaftsministeriums: Etwa 150 Gäste diskutierten mit Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow erste Ergebnisse des Weißbuch-Strategieprozesses. Eine Projektschau der Landesforschungsförderung zeigte vor Ort die Bandbreite und thematische Vielfalt auf, die Forschende in Sachsen bedienen.
Der Weißbuch-Strategieprozess, ein Projekt des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK), beschäftigt sich seit etwa zehn Monaten mit aktuellen forschungspolitischen Fragen mit dem Ziel, bis Ende 2023 Leitlinien für eine zukunftsorientierte Forschungspolitik des Freistaates zu erarbeiten. Dafür wurden Stärken, Schwächen und Potenziale der Forschungslandschaft in Sachsen identifiziert (SWOT-Analyse). Einige Ergebnisse daraus, resultierend aus einer großangelegten Onlinebefragung, Workshops, Interviews sowie einer umfangreichen Dokumenten- und Datenanalyse, wurden jetzt präsentiert:
- Starke Forschungslandschaft – wissenschaftlich breit aufgestellt: Die Analyse hat bestätigt, dass Sachsen mit einer sehr hohen Forschungsdichte und einer exzellenten Wissenschaftslandschaft mit 14 staatlichen Hochschulen und mehr als 50 außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausgestattet ist. Sächsischen Forschenden gelingt es, ein sehr breites Themenspektrum abzudecken und sich insbesondere in einzelnen Bereichen der Ingenieurwissenschaften beim Einwerben von Drittmitteln deutlich von den Nachbarbundesländern, wie Bayern oder Thüringen, abzuheben.
- Interdisziplinarität weiter stärken: Fragt man sächsische Akteure der Wissenschaftscommunity, wo sie Nachholbedarf sehen, so fällt hier das Stichwort »Interdisziplinarität der Forschung«. Dabei ergab die Datenanalyse im Rahmen der SWOT, dass sich beispielsweise im Bereich der Sozialwissenschaften spannende Kooperationen insbesondere mit Ingenieurwissenschaften oder der Energieforschung durch gemeinsame Publikationen nachweisen lassen. Ein Spezifikum, das auf Bundesebene so nicht feststellbar ist und das als Anknüpfungspunkt für weitere strategische Überlegungen im Rahmen des Weißbuchprozesses aufgegriffen werden kann.
- Internationalisierung ausbauen: Immerhin sehen fast zwei Drittel der Befragten der Onlineumfrage den Grad der Internationalisierung der Forschung in Sachsen als »ausbaufähig« an. Um hier Fahrt aufzunehmen, muss es neben vielen anderen Maßnahmen gelingen, überregionale und internationale Sichtbarkeit für die hervorragenden Forschungsleistungen in Sachsen zu erzeugen. Und dies nicht nur, um den Forschungsstandort Sachsen bekannter zu machen, sondern auch, um so (internationale) Fachkräfte für Sachsen zu gewinnen.
- Sichtbarkeit der sächsischen Forschungsleistung erhöhen: Nicht nur im Rahmen der SWOT-Analyse, sondern auch im Rahmen der Evaluation der landeseigenen Förderrichtlinie RL TG 70, die Teil des Strategieprozesses ist, wurde deutlich, dass die Erfolge sächsischer Forschung stärker als bisher transportiert werden müssen. Insbesondere der Transfer von Projektergebnissen in die breite Öffentlichkeit erfolgt nur unzureichend. Dies bereits jetzt anzugehen war Anlass zur Einbettung einer Projektschau der Landesforschungsförderung im Rahmen der heutigen Konferenz. Fünf beispielhafte Forschungsprojekte zeigten eindrucksvoll die thematische Vielfalt und das Potenzial des themenoffenen Förderinstrumentes des SMWK zur Stärkung des Forschungsstandortes Sachsen.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Unsere Forschung steht ebenso wie die Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Wenn wir in diesem Wettbewerb auch in Zukunft bestehen wollen, müssen wir auch die Rahmenbedingungen weiterentwickeln, Nur so schaffen wir die Voraussetzungen, dass die Forschungslandschaft im internationalen Maßstab wettbewerbsfähig bleibt. Die ersten Analysen bestätigen: Auch wenn die sächsische Forschung schon sehr gut aufgestellt ist, gibt es ein großes Potenzial, um noch besser zu werden. Wir brauchen noch mehr Internationalität, Innovation und Sichtbarkeit! Mit dem Weißbuch-Prozess machen wir uns auf den Weg, die Forschungspolitik im Freistaat Sachsen noch stärker als bisher darauf auszurichten.«
Die vollständigen Ergebnisse der SWOT-Analyse sollen im vierten Quartal dieses Jahres vorgelegt werden.
Hintergrund zum »Weißbuch für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen«:
Mit der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung und Umsetzung des Weißbuchprozesses wurde die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH beauftragt.
Weitere Informationen zum Projekt sowie die Kontaktinformationen zum Projektbüro sind hier zu finden: https://www.forschung.sachsen.de/strategieprozess-fuer-die-forschung-in-sachsen-5022.html
Kontakt
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Pressesprecher Falk LangeTelefon: +49 351 564 60200E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.deMedienobjekte
- [Foto] Eröffnung der Konferenz am 8.9.2022
- [Foto] Erste Zwischenbilanz im Weißbuch-Strategieprozess für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen
- [Foto] Etwa 150 Gäste diskutierten mit Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow erste Ergebnisse des Weißbuch-Strategieprozesses.
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