Dresden: Einweihung des neuen Hochwasserlehrpfades an der Vereinigten Weißeritz
09.09.2022, 14:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sieben Tafeln auf acht Kilometern
Der neue Hochwasserlehrpfad an der Vereinigten Weißeritz in Dresden wurde heute (Freitag, 9. September 2022) durch Vertreter des sächsischen Umweltministeriums, der Landestalsperrenverwaltung und der Landeshauptstadt Dresden eingeweiht. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung, Eckehard Bielitz, und Abteilungsleiterin Technischer Hochwasserschutz und Wasser des sächsischen Umweltministeriums, Dr. Regina Heinecke-Schmitt, enthüllten dabei die Tafel 6 am Heinz-Steyer-Stadion. Insgesamt informieren sieben Tafeln über die Hochwassergefahr und den Hochwasserschutz an Dresdens gefährlichstem Fluss. Der Lehrpfad ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landestalsperrenverwaltung Sachsen und des Dresdner Umweltamtes.
Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung, Eckehard Bielitz: »Die Eröffnung des Hochwasserlehrpfades 20 Jahre nach dem Augusthochwasser 2002 ist natürlich kein Zufall. Wir wollen damit an dieses einschneidende Ereignis für Sachsen und Dresden erinnern, das Gefahrenbewusstsein der Menschen stärken und gleichzeitig zeigen, was seitdem an der Vereinigten Weißeritz durch die Landestalsperrenverwaltung gemeinsam mit der Stadt Dresden gemacht worden ist. Durch die Umgestaltung kann der Fluss heute ein Hochwasser wie 2002 ableiten, ohne dass es zu großflächigen Überschwemmungen kommt.«
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen: »Der Hochwasserlehrpfad steht auch dafür, wie es durch enge Zusammenarbeit zwischen Freistaat und Stadt Dresden gelungen ist, Vorsorge gegen Extremwetterlagen zu schaffen. Einerseits wird nach dem gemeinsamen Ausbau des Gewässers nun ein extremes Hochwasser in der Größenordnung des Ereignisses vom August 2002 ohne Überflutung bewältigt werden können. Dazu hat die Stadtverwaltung parallel zum gemeinsamen Gewässerausbau den Großteil aller Brücken über die Weißeritz an extreme Pegelstände angepasst. Andererseits ist das Gewässerbett jetzt so umgestaltet, dass auch bei extremer Hitze eine natürliche Vegetation im Gewässerbett möglich ist und die biologischen Funktionen des Gewässers gestärkt werden.«
Der Lehrpfad ist rund acht Kilometer lang und verläuft zwischen Dresden-Plauen und dem Weißeritzknick entlang der Vereinigten Weißeritz (Tafeln 1 bis 5). Ab Weißeritzknick folgt der Lehrpfad dem historischen Flussverlauf und endet in der Nähe der alten Weißeritzmündung in die Elbe (Tafel 6). Die letzte Tafel steht an der heutigen Elbemündung in Dresden Cotta. Wer die Tour erkunden möchte, findet hier die Route: www.komoot.de/tour/832070728.
Tafelstandorte Hochwasserlehrpfad
Tafel 1 Dresden Plauen, Bienertwehr: Hochwasser an der Vereinigten Weißeritz
Tafel 2 Altplauen: Hochwasserschutz zwischen Würzburger Straße und Bienertwehr
Tafel 3 Hofmühlenstraße: Historische Weißeritz-Hochwasser / Das Hochwasser 2002
Tafel 4 Hofmühlenpark: Hochwasserschutz zwischen Oederaner Straße und Hofmühlenstraße
Tafel 5 Weißeritzknick: Der Weißeritzknick / Ökologische Aufwertung
Tafel 6 Heinz-Steyer-Stadion: Geschichte der Weißeritz
Tafel 7 Weißeritzmündung in die Elbe: Hochwasserschutz zwischen Elbemündung bis Brücke Wernerstraße
Hintergrundinformation
Die Weißeritz ist Dresdens gefährlichster Fluss. Er hat ein starkes Gefälle, was zu hohen Fließgeschwindigkeiten führt. Bei Hochwasser gibt es Vorwarnzeiten von nur zwei bis drei Stunden. Die Wassermassen führen außerdem viel Treibgut und Geschiebe mit sich. Das kann bei Überschwemmungen zu erheblichen Schäden führen. Nach dem Hochwasser 2002 wurde die Weißeritz so umgestaltet, dass nicht nur der Hoch¬wasserschutz, sondern auch die ökologische Struktur des Flusses verbessert wurde. Der Freistaat Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden investierten dafür rund 37 Millionen Euro. Fördermittel gab es zudem vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).