Landwirtschaftsminister Günther startet FlurTOUR: Neues Dialogformat für Landwirtschaft, Naturschutz und Landschaftspflege

Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther hat am Mittwoch (28.9.) ein neues Dialogformat für Verbände, Praktikerinnen und Praktiker aus den Bereichen Landwirtschaft, Naturschutz, Landschaftspflege, Wasser und Klimaschutz gestartet. Beim Format FlurTOUR diskutieren Akteurinnen und Akteure vor Ort auf Einladung des Ministers Zielkonflikte, entwickeln Verständnis für konträre Ansichten und finden Lösungen.

Zum Auftakt der FlurTOUR im Radeburger Ortsteil Großdittmannsdorf sagte Günther: »Im dicht besiedelten Sachsen gibt es wiederkehrend Zielkonflikte und Konkurrenzen bei der Nutzung von Flächen, häufig im Zusammenhang mit der Landwirtschaft, denn sie ist die größte Flächennutzerin. Mit der FlurTOUR bringen wir Akteurinnen und Akteure vor Ort zusammen, um solche Zielkonflikte zu lösen. Vor Ort, das kann am Feldrand sein wie heute in Radeburg, das kann aber auch an einer Talsperre oder in einem Biotop sein. Als Ministerium setzen wir den Ordnungsrahmen und geben Anreize. Sehr oft sind es jedoch Akteurinnen und Akteure vor Ort, die die jeweils beste Lösung für einen Zielkonflikt finden, indem sie miteinander diskutieren. Genauso solche Diskussionen möchte ich fördern. Artenschutz und Naturschutz gelingen nicht allein und isoliert in streng abgezirkelten Schutzgebieten. Vielmehr brauchen wir neben rechtlich geschützten Gebieten die Integration von Artenschutz und Naturschutz in andere Formen der Flächennutzung. Der Rückgang biologischer Vielfalt ist so drängend, dass wir bei jeder Flächennutzung mitdenken müssen, wie wir sie überwinden. Viele sächsische Landwirtschaftsbetriebe, ökologische wie konventionelle, zeigen, wie man Naturschutz und landwirtschaftliche Nutzung miteinander verzahnen kann. Auf den Fluren rund um Radeburg und Moritzburg haben wir uns das heute angeschaut. Übrigens: Der Schutz der Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen ist auch dringend notwendig, um die Leistungsfähigkeit unserer Ernährungssysteme zu sichern. Das ist elementar in Krisenzeiten.«

Die Auftakt-Veranstaltung der FlurTOUR fand in der Moritzburger Kleinkuppenlandschaft statt. Charakteristisch für das Gebiet ist das Miteinander von Kulturlandschaft, Biotopen, Vogelschutzgebieten und landwirtschaftlicher Nutzung. Während der Exkursion wurden Beispiele besonders gelungener Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft vorgestellt. An der FlurTOUR nahmen teil: Vertreterinnen und Vertreter des Sächsischen Landesbauernverbands, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, des Bündnisses Ökolandbau, des BUND und des NABU sowie des Deutschen Verbands für Landschaftspflege.