Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden erhalten neue molekulargenetische Labore

01.12.2022, 12:25 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Investitionen mit insgesamt 4,5 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaats unterstützt

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hat heute neue Laborräume der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden (SNSD) offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Räume sind mit besonders hochwertigen Geräten ausgestattet, die es den Sammlungen erlauben, ihre Forschungsarbeit auf internationalem Niveau zum Arten- und Umweltschutz und der schonenden Gewinnung von Rohstoffen weiter voranzubringen. Insgesamt standen für das Vorhaben 4,5 Mio. € zur Verfügung, wobei der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) die Investitionen mit 3,3 Millionen Euro unterstützte.

Die SNSD besitzen eine der europaweit größten Gewebeproben- und DNA-Sammlungen. Hierfür wurden neue Kühlkapazitäten geschaffen. Außerdem entstanden neue Reinräume, in denen Jahrhunderte alte Tierpräparate untersucht werden können. Der Bereich Geowissenschaften erhielt ein neues Geochronologie- und Isotopenlabor mit modernsten Geräten, die es ermöglichen, in der Erforschung des Erzgebirges und der dort vorhandenen Rohstoffe neue Wege zu gehen.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow freute sich, die neuen Räume eröffnen zu können:
»Die Forscherinnen und Forscher der Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden widmen sich u. a. Themen wie dem Artensterben und der Rohstoffknappheit. Mit den neuen Räumen und Geräten zählt das Institut und damit die sächsische Forschungslandschaft zur Spitze auf diesem Gebiet. Für den Freistaat können die Ergebnisse dieser Forschung auch über den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekt hinaus Vorteile bringen, wenn es zum Beispiel gelingt, neue heimische Ressourcen im Erzgebirge umweltfreundlich zu erschließen. Die europäischen Fördermittel haben entscheidend dazu beigetragen, dieses Projekt zu ermöglichen und ich freue mich, dass auch wir als Freistaat Sachsen unseren Teil dazu beitragen konnten.«

Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ergänzt:
»Die uns zuteil gewordene und ausgesprochen unterstützende Förderung durch den Freistaat Sachsen und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung ist für die naturwissenschaftliche Erschließung des »Systems Erde« von herausragender Bedeutung und macht Senckenberg und den Forschungsstandort Dresden noch zukunftsfähiger. Das neue aDNA-Labor, die Kryo-Sammlung »Wink«, der mikro-Computertomograph sowie das neue Geochronologie- und Isotopenlabor ermöglichen sammlungsbasierte Spitzenforschung auf Weltniveau. Zugleich können wir das Wissen in konkrete Handlungsoptionen und Lösungen umwandeln, um den aktuell dringendsten Herausforderungen unserer Zeit –Biodiversitätsverlust und Klimawandel – zu begegnen.«

Hintergrund:
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das »System Erde« – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Sie betreibt bundes-weit an 12 Standorten integrative »Geobiodiversitätsforschung« mit dem Ziel die Natur mit ihrer einzigartigen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise – insbesondere in den drei Naturmuse-en in Frankfurt, Görlitz und Dresden, die Orte des Dialogs sind. Die umfangreichen geo- und biowissenschaftlichen Sammlungen sind mit mehr als 40 Millionen Objekten eine der umfangreichsten Sammlungen weltweit und unersetzbare »Archive der Natur«. Allein 7,5 Millionen Objekte dieses einmaligen Schatzes an Mineralen, Fossilien, Gesteinen, heute lebender und ausgestorbener Tiere befinden sich im Sammlungs- und Laborgebäude der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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