Knapp sechs Millionen Euro für sächsische Carbonfaser-Pioniere

01.12.2022, 14:11 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)

Minister Schmidt: »Weichen für den Weg zu Sachsens Führungsrolle in der Carbonfaser-Forschung sind gestellt«

Das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat einen Förderbescheid über 5,87 Millionen Euro für das Projekt »InnoCarbEnergy« erlassen. Die Technische Universität Chemnitz kann damit in Personal und auch in Infrastruktur für den Aufbau des Projekts investieren. Die konsumtiven Mittel kommen aus dem Bundesprogramm STARK, mit dem der Bund den Transformationsprozess zu einer innovativen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen unterstützt.

»Der Freistaat Sachsen wird so in die weltweite Oberliga in der Carbonfaser-Forschung aufsteigen. Vergleichbare Pilotanlagen sind bisher nur im australischen Victoria und in North Carolina in den USA in Betrieb. Ich freue mich für die Lausitz und die Gemeinde Boxberg, dass nun ein weiterer Schritt auf dem Weg in den Carbonfaser-Leichtbau der Zukunft möglich wird«, erklärte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt. »Für die Zukunft der Arbeitsplätze in der Lausitz ist der Aufbau von anwendungsnaher Forschung entscheidend. In Boxberg entsteht ein europaweit einzigartiges Forschungszentrum für ‚grüne‘, kostengünstige, maßgeschneiderte und nachhaltige Carbonfasern. Ich gratuliere dem Team um Professor Lothar Kroll für das Erreichen dieses wichtigen Zwischenziels und wünsche allen Beteiligten für die weitere Entwicklung viel Erfolg.«

Hintergrund:
Am Standort in Boxberg sollen mit Hilfe von Forschungs- und Pilotlinien neue Wege für die Leichtbaustrukturen und -produkte der Zukunft sowie deren nachgeschaltete Prozesse erforscht und in flankierenden Kooperationen mit Unternehmensgründungen, Startups und neuen Niederlassungen am Standort zur Marktreife entwickelt werden. Durch Einbeziehung von erneuerbaren Energien und eines nachhaltigen Energiemanagements ist im partnerschaftlichen Schulterschuss mit dem Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) im Nachbarbundesland Brandenburg geplant, die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung und Aufbereitung über Werkstoffe und Verfahren bis zu Strukturen und Systemen treibhausgasneutral zu gestalten und in eine industrielle Fertigung zu überführen. Zur Etablierung des Forschungsstandortes als Außenstelle der Technischen Universität Chemnitz in Boxberg, der sogenannten Carbon LabFactory, sind insgesamt investive Kosten von rund 60 Millionen Euro veranschlagt. Sie sollen über das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) gefördert werden. Die Mittel aus dem Bundesprogramm STARK ergänzen diese Förderung.


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