Hochwasserfrühwarnung wird verbessert
27.12.2022, 11:39 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Forschungsprojekt wird vom Bund mit 1,4 Millionen Euro gefördert
Hochwasserfrühwarnungen sollen in Zukunft auch bei lokal auftretenden Extremregenereignissen möglich sein. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Verwaltung hat das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) jetzt das Forschungsprojekt HoWa-PRO gestartet.
HoWa-PRO steht für »Innovative Methoden der Niederschlagsmessung und -vorhersage im Einsatz für die Hochwasserfrühwarnung in kleinen Flusseinzugsgebieten« und setzt auf das Vorgängerprojekt HoWa-Innovativ auf. Dabei wurde in drei Testregionen die Methode erprobt, mit Hilfe von Mobilfunkmast-Signalen und Radardaten des Deutschen Wetterdienstes quasi in Echtzeit Niederschlagsmengen für kleine Gebiete präziser zu bestimmen. Daraus lassen sich die zu erwartenden Abflussmengen in den Gewässern genauer berechnen als Basis für die Hochwasserfrühwarnung.
Ziel von HoWa-PRO ist es, diese erprobte Methode weiterzuentwickeln, mögliche Fehlerquellen zu minimieren und Erfahrungswerte aus der Praxis der Katastrophenschutz- und Wasserbehörden aus den drei Testregionen im Vogtland, im Osterzgebirge und in der Oberlausitz in das Modell einfließen zu lassen. Die verbesserte Niederschlagsbestimmung und -vorhersage ist im Zuge des Klimawandels und der zunehmenden Extremwettersituationen notwendig, insbesondere bei Sturzfluten. Die bisherigen Niederschlags- und Abflussvorhersagen für kleine Flusseinzugsgebiete sind räumlich und zeitlich oftmals zu ungenau. Je kleinräumiger die Niederschläge bestimmt und vorhergesagt werden können, umso genauer die Hochwasserfrühwarnung und umso effektiver die Hochwasserbekämpfung bei lokal auftretenden extremen Regenereignissen.
Das Projekt HoWa-PRO wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,43 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Weitere Projektpartner neben dem LfULG sind der Deutsche Wetterdienst, die Universität Augsburg (Lehrstuhl für regionales Klima und Hydrologie), die Technische Universität Dresden (Professur Hydrologie) und die Pikobytes GmbH. Als assoziierte Partner am Projekt beteiligt sind die Landestalsperrenverwaltung Sachsen, das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz, das Bayerische Landesamt für Umwelt, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg sowie das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.