12.761 Euro für den besten Stamm aus Sachsen

26.01.2023, 13:08 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Auch hochwertige Nadelhölzer – wie die Lärche hier im Bild – können bei der Submission erstanden werden, das Angebot wird aber vor allem von Laubhölzern dominiert. (© Hendrik Scholz, Sachsenforst)

Auch hochwertige Nadelhölzer – wie die Lärche hier im Bild – können bei der Submission erstanden werden, das Angebot wird aber vor allem von Laubhölzern dominiert. (© Hendrik Scholz, Sachsenforst)

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Sorgfältig vorbereitet: Auf dem Submissionsplatz in der Dresdner Heide konnten die zahlreichen Interessenten die besten Stämme aus Sachsens Wäldern von allen Seiten genau begutachten (© Susanne Hoffmann, Sachsenforst)

Sorgfältig vorbereitet: Auf dem Submissionsplatz in der Dresdner Heide konnten die zahlreichen Interessenten die besten Stämme aus Sachsens Wäldern von allen Seiten genau begutachten (© Susanne Hoffmann, Sachsenforst)

Sachsenforst bietet Bühne für Werthölzer / Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet

Wertvolle Bäume aus privaten, kommunalen, kirchlichen und staatlichen Wäldern Sachsens erzielen hohe Preise auf dem Holzmarkt: Bei der 24. Säge- und Wertholzsubmission − eine Art der Versteigerung − wurden heute (26. Januar) 569 hochwertige Stämme von insgesamt 65 privaten, kommunalen, kirchlichen und staatlichen Waldbesitzenden aus Sachsen verkauft. Die Nachfrage ist sehr groß: Aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland kamen Interessenten wie Furnier- und Sägewerke, Möbel-, Fass- oder Fußbodenhersteller auf den Submissionsplatz in die Dresdner Heide. Die Stämme werden nun zu hochwertigen und langlebigen Holzprodukten verarbeitet. Die Erlöse helfen den Waldbesitzenden, Kosten für die Pflege und den Umbau ihrer Wälder zu stemmen.

Forstminister Wolfram Günther: »Bäume sind nicht nur Klimaschützer, Landschaftsbildner und wichtiger Lebensraum, ihr Wachstum schafft auch den einzigartigen Rohstoff Holz. Aus den wertvollen Stämmen auf der Submission werden viele hochwertige und langlebige Dinge des Lebens gebaut – Möbel, Fußböden, aber auch ganze Häuser oder Musikinstrumente. Dabei bleibt CO2 gebunden, weshalb wir verstärkt auf den Rohstoff Holz setzen. Mit der integrativen naturgemäßen Waldbewirtschaftung integrieren wir Ökologie und Holznutzung. Wir wollen auch in Zukunft regional und nachhaltig produziertes Wertholz anbieten. Das hilft dem Klima, den Waldbesitzenden und den Wäldern in Sachsen.«

Der höchste Preis pro Kubikmeter wurde für eine Stiel-Eiche aus dem Forstbezirk Taura gezahlt: 3.289 Euro. Insgesamt war der Stamm mit seinen 3,88 Kubikmetern Holzvolumen somit 12.761 Euro teuer. Diese Eiche ist damit auch der wertvollste Stamm bei der diesjährigen Submission. Das gute Stück geht nach Franken und wird dort zu Furnier verarbeitet.

Durchschnittlich wurde für den Kubikmeter der hochwertigen Hölzer ein Preis von 633 Euro gezahlt. Das liegt 149 €/m³ über dem Preis des Vorjahres (484 Euro). 2021 hatte der Kubikmeter bei der jährlichen Wertholzsubmission noch 380 Euro gekostet. »Wir sehen am Holzmarkt allgemein, aber auch hier bei der Wertholzsubmission eine sehr hohe Nachfrage und ein hohes Preisniveau«, so Thomas Rother, der zuständige Abteilungsleiter bei Sachsenforst für die Landeswaldbewirtschaftung und den Holzverkauf. »Holz ist ohne Frage ein wertvoller und klimafreundlicher Rohstoff. Auch deshalb verstärken wir unsere Bemühungen um eine nachhaltige Holzproduktion und einen aktiven Waldumbau, der den Klimaveränderungen Rechnung trägt.« Gleichzeitig kann die wiederholte Preissteigerung ein Indiz dafür sein, dass insbesondere Laubholz verarbeitende Betriebe innerhalb Deutschlands durch die massiven Waldschäden und andere Einschränkungen immer weniger Wertholz angeboten bekommen.

Die erzielten Gesamteinnahmen in Höhe von ca. 543.000 Euro für die insgesamt 859 Kubikmeter Holz sind auch eine wichtige Einnahmequelle für die Waldbesitzenden, um Waldschäden zu bewältigen und den Waldumbau voranzutreiben. »Wir wollen mit der jährlichen Wertholzsubmission Waldbesitzende und Holzkäufer zusammenbringen«, so Rother. »Ohne diesen ‚Marktplatz‘ ist es schwer, wertvolles Holz zu verkaufen, zu kaufen und wertschöpfend weiterzuverarbeiten.«

Etwa die Hälfte der Angebotsmenge (52 %) stammt aus sächsischen Privatwäldern. Ergänzt wird das Angebot durch Stämme aus dem Körperschafts- (16 %), Kirchen- (8 %) und Staatswald (24 %). 20 Holzarten waren im Angebot – vor allem Eiche (52 %), Roteiche (10 %) und Ahorn (2 %) sowie Lärche (11 %), Fichte (9 %) oder Kiefer (2 %). Vor allem Eichen erzielen bei diesen Märkten immer wieder hohe Preise. Mit durchschnittlich 888 Euro stieg der durchschnittliche Erlös je Kubikmeter Stiel-Eiche im Vergleich zu den Vorjahren weiter an. Andere nachgefragte Holzarten sind Roteiche, Lärche, Fichte, Esche und Bergahorn. Bei den Nadelhölzern, die grundsätzlich weniger hohe Preise erzielen, liegt unter anderem die Lärche mit 339 Euro je Kubikmeter vorn.

Die Käuferinnen und Käufer sind vielfältig: Sägewerke, Furnierwerke, Handwerksbetriebe und Holzhändler, aber auch Instrumentenbauer, Fass- und Fußbodenhersteller aus Deutschland, Frankreich, Tschechien und Österreich nahmen die Gelegenheit war. Auch für sie ist es eine gute Möglichkeit, eine große Anzahl besonders wertvoller Baumstämme genau in Augenschein nehmen und auswählen zu können.

Hintergrund

Die meisten der insgesamt rund 85.000 Waldbesitzenden in Sachsen haben nur recht kleine Flächen. Somit fehlt ihnen in der Regel der Marktzugang – also die Möglichkeit, besondere Stämme einem breiten Publikum zu präsentieren und gute Preise zu erzielen. Diese Markt-Lücke schließt Sachsenforst mit der jährlichen Submission, bei der Waldbesitzende aus Sachsen und Holzinteressierte aus ganz Deutschland und angrenzenden Ländern zusammengebracht werden.

Bei der Submission erhält das höchste Gebot nach Auswertung aller Angebote den Zuschlag für einen Stamm. Potenzielle Kunden hatten seit Dezember vergangenen Jahres die Möglichkeit, die angebotenen Stämme in der Dresdener Heide zu begutachten und Angebote einzureichen.


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