Wildwest im Südosten: Eine Fanganlage für Weidetiere in Bockwitz
14.03.2023, 14:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) hat jetzt die Einrichtung einer Fanganlage auf ihren Flächen am Bockwitzer See südöstlich von Leipzig abgeschlossen. Sie gehört zu einer großflächig eingezäunten und kürzlich nochmals erweiterten Beweidungsfläche für Koniks (polnische Robustrasse) und Taurusrinder und dient der veterinärmedizinischen Kontrolle der Tiere.
Bernd Dietmar Kammerschen, Stiftungsdirektor der LaNU, erklärt den Sinn der Anlage: »Um Krankheitsausbrüche unter den Weidetieren zu schnell einzudämmen, sind ggf. medizinische Behandlungen der weitestgehend wild lebenden Weidetiere notwendig. Da sich die Tiere nicht einfach einfangen lassen, benötigt man eine Fanganlage.«
Am Bockwitzer See unterhält die LaNU gemeinsam mit Partnern wie der Ökostation Borna Birkenhain und der Landschaftspflege Bockwitz weitläufige Weideflächen. Die Weidetiere verhindern das Verbuschen der Landschaft und letztendlich die Entstehung von Wald. Denn hier sollen Offenlandflächen erhalten bleiben, die als Lebensraum für viele selten gewordenen Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten dienen. Hierzu gehören der kleine Feuerfalter, eine Schmetterlingsart, oder die Heidelerche, ein selten gewordener Wiesenvogel.
Die Landschaft rund um den Bockwitzer See ist eine Bergbaufolgelandschaft, die weitestgehend ihrer natürlichen Entwicklung überlassen bleibt. Ein besonderes Highlight ist der See für Vogelliebhaber, die hier so manche Art wie Sturmmöwe oder Flußregenpfeifer beobachten können.
Der See und die umliegende Landschaft lassen sich gut auf einem ausgedehnten Spaziergang oder auf einer Radtour von Borna aus erkunden.
Unterstützung für die Naturschutzarbeit der LaNU am See ist auf www.lanu.de/spenden möglich.