Europa, Bund und Sachsen wollen Chiptechnologie der Zukunft mit weiteren rund 39 Millionen Euro fördern
17.03.2023, 14:40 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sächsischer Wirtschaftsminister unterzeichnet Verwaltungsabkommen für »Key Digital Technologies«. | Dulig: »Wir dürfen die Entwicklung der nächsten Chip-Generationen nicht den USA und Asien überlassen.«
Ab 2023 beteiligt sich Sachsen mit bis zu 9,7 Millionen Euro am europäischen Forschungs- und Entwicklungsprogramm »Key Digital Technologies« (digitale Schlüsseltechnologien). Grundlage für die Teilnahme des Freistaates ist der Abschluss eines Verwaltungsabkommens mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Wirtschaftsminister Martin Dulig jetzt unterzeichnet hat. Damit hat die Staatsregierung die Grundlagen geschaffen, dass in den nächsten Jahren weitere bis zu 38,8 Millionen Euro von EU, Bund und Land für die Entwicklung noch leistungsfähigerer, kleinerer und energieeffizienterer Mikrochips und Sensoren in Sachsen zur Verfügung stehen.
Staatsminister Martin Dulig: »Wir dürfen die Entwicklung der nächsten Chip-Generationen für das Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz nicht den USA und Asien überlassen. Wir müssen hier in Sachsen unsere Verantwortung für die technologische Souveränität Europas wahrnehmen und Wertschöpfung im Freistaat halten. Deshalb leisten wir einen nennenswerten finanziellen Beitrag, um weitere EU- und Bundesmittel für die Entwicklung bei zentralen Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, 6G und Quantencomputing nach Sachsen zu holen.«
Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung:
»Die Mikroelektronik und die Entwicklung von leistungsstarken Mikrochips sind wichtige Schlüsseltechnologien, bei denen wir uns in Deutschland und Europa nicht abhängig von anderen Staaten machen sollten. Ein wesentlicher Beitrag ist die Beteiligung an der europäischen Partnerschaft ‚Key Digital Technologies‘ (KDT), die für das Mikroelektronik-Programm der Bundesregierung zentral ist. Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern fördern wir hierdurch die Entwicklung von Chips und weiteren modernen, digitaltechnologischen Anwendungen der Zukunft. Mit der nun zwischen dem Bundesforschungsministerium und Sachsen vereinbarten Zusammenarbeit bei KDT stärken wir gemeinsam die Mikroelektronikforschung und Entwicklung sowohl in Sachsen als auch in ganz Deutschland.«
Mit der Teilnahme an dem EU-Programm stärkt die Sächsische Staatsregierung das »Silicon Saxony« – Europas leistungsfähigstes Mikroelektronik-Cluster – bei Forschung und Entwicklung. Die Branche beschäftigt in Sachsen ca. 70.000 Mitarbeiter (davon 45 Prozent im Softwarebereich) in 2.500 Unternehmen (davon 70 Prozent im Softwarebereich). Jeder dritte in Europa produzierte Chip ist »made in Saxony«. Globalfoundries, Infineon und Bosch betreiben in Dresden modernste und höchstautomatisierte Halbleiter-Fabriken.
Hintergrund
Das Gemeinsame Unternehmen für digitale Schlüsseltechnologien (Key Digital Technologies Joint Undertaking – KDT JU) ist eine öffentlich-private Partnerschaft aus Europäischer Union, 29 Teilnehmerstaaten und drei europäischen Branchenverbänden der Mikro- und Nanoelektronik (EPoSS, AENEAS und INSIDE). Es knüpft an das – ebenfalls von Sachsen unterstützte – Gemeinsame Unternehmen ECSEL an und finanziert Projekte, die die technologische Souveränität der EU im Sektor Elektronikkomponenten und -systeme stärken sollen.
Die Förderaufrufe des KDT Joint Undertaking für das Jahr 2023 sind am 7. Februar 2023 auf der Internetseite des KDT veröffentlicht worden:
https://www.kdt-ju.europa.eu/current-call
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