Personeller Wechsel für die Wälder im oberen Vogtland

03.04.2023, 17:41 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Mit Dr. Markus Biernath übernimmt ein erfahrener Forstmann die Leitung des Forstbezirkes Adorf (© Archiv Sachsenforst)

Mit Dr. Markus Biernath übernimmt ein erfahrener Forstmann die Leitung des Forstbezirkes Adorf (© Archiv Sachsenforst)

Dr. Markus Biernath übernimmt die Leitung des Forstbezirkes Adorf

Zum 1. April 2023 hat Dr. Markus Biernath die Leitung des Forstbezirkes Adorf von Sachsenforst übernommen. Er folgt auf die langjährige Leiterin Hansi-Heike Lerche, die sich Ende März in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat. Der in Westfalen aufgewachsene und in Reichenbach/Vogtland wohnende Markus Biernath (Jahrgang 1966) hatte zuletzt den Forstbezirk Dresden geleitet. Durch seine familiäre Verankerung, aber auch seinen beruflichen Werdegang ist Markus Biernath dem Vogtland eng verbunden. Es sei eine besondere Motivation, sich im landschaftlich schönen und besonders waldreichen oberen Vogtland für den Wald in den herausfordernden Zeiten des Klimawandels einsetzen zu können und damit zu seinem Schutz und zum Erhalt seiner zahlreichen positiven Leistungen für die Gesellschaft beizutragen, begründet Markus Biernath seinen Wechsel.

»Mit Dr. Markus Biernath haben wir einen erfahrenen und kompetenten Forstmann für die Leitung des Forstbezirkes Adorf gewinnen können«, betont Utz Hempfling, Geschäftsführer von Sachsenforst, anlässlich des Dienstantritts. »Die personelle Kontinuität ist wichtig, um die vielfältigen Aufgaben in den Wäldern des Vogtlandes bewältigen zu können. Ich wünsche Dr. Markus Biernath und seinem Team im Forstbezirk viel Erfolg.«

Markus Biernath studierte Forstwissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er am Institut für Forstzoologie 1997 auch promovierte. Seit seinem Forstreferendariat beim Freistaat ist Markus Biernath in Sachsen zu Hause und in unterschiedlichen Funktionen für die sächsische Forstverwaltung im Einsatz, unter anderem auch für die Forstplanung in den damaligen Forstämtern Klingenthal und Adorf. Von 2003 bis 2011 war Markus Biernath im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft tätig. Den Forstbezirk Dresden leitete Biernath bereits seit 2012. Die nun vakante Leitungsposition im Forstbezirk Dresden wird im Rahmen einer öffentlichen Stellenausschreibung nachbesetzt.

Waldreich und vielseitig − der Forstbezirk Adorf

Der Forstbezirk Adorf liegt im südwestlichen Teil des Freistaates im Vogtlandkreis und umfasst im engeren Sinn das »Obere Vogtland«. Er erstreckt sich von Südwest nach Nordost über die Gemeinden Bad Brambach, Bad Elster, Adorf, Markneukirchen, Klingenthal, Schöneck, Grünbach, Teile von Falkenstein und Auerbach sowie die Gemeinde Muldenhammer. Nach Westen und Süden ist der Forstbezirk durch die Staatsgrenze zur Tschechischen Republik umschlossen.

Mit 69 % hat Adorf den höchsten Waldanteil aller zwölf Forstbezirke in Sachsen und damit deutlich mehr als der sächsische Durchschnitt (28 %). Fast zwei Drittel der Wälder im Forstbezirk Adorf sind Staatswald im Eigentum des Freistaates (Durchschnitt für ganz Sachsen: 39 %). Die übrigen Wälder sind in privater Hand (25 %), im Eigentum der Gemeinden und Städte (7 %) sowie zu geringen Anteilen der Kirchen, des Bundes und der Treuhand. Dominierende Baumart der Wälder im Forstbezirk Adorf ist die Fichte, die über 85 % der Fläche einnimmt (Sachsen: 35 %). Vor allem im Nordosten kommt sie überwiegend in Reinbeständen vor. Im Südwesten wächst die Fichte häufiger in Mischbeständen mit Kiefer und Lärche sowie auch Buche und Birke. Eine Besonderheit im Forstbezirk Adorf ist das Vorkommen der »vogtländischen Höhenkiefer«, eine genetische Unterart der gemeinen Kiefer, die sich durch eine auffallend schlanke Kronenform an die Klimabedingungen des Mittelgebirges angepasst hat.

Wichtige Aufgaben: Waldumbau, Rohstoffgewinnung, Erholung, Naturschutz

Eine wichtige Aufgabe von Dr. Markus Biernath und seinem Team mit 69 Beschäftigten im Forstbezirk Adorf ist der Waldumbau des Staatswaldes hin zu vielfältigen, struktur- und artenreichen Mischwäldern im Rahmen der integrativen naturgemäßen Waldbewirtschaftung. Der Forstbezirk hat in den vergangenen 30 Jahren bereits viel erreicht: Buchen, Weißtannen, Bergahorne und andere Laubbaumarten wachsen bereits auf der Hälfte der Fläche unter dem Schirm der alten Fichten heran, bereit die nächste Waldgeneration anzuführen. Sachsenforst bewirtschaftet den Staatswald hier in insgesamt zwölf Forstrevieren. In zwei zusätzlichen Revieren übernimmt der Forstbezirk Aufgaben der Beratung und Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes.

Die Schaffung stabiler Wälder im Vogtland in Zeiten des Klimawandels hat eine besondere Bedeutung: Die Wälder im oberen Vogtland erfüllen sehr viele Funktionen. Die nachhaltige Produktion von Holz schafft Arbeit für viele Beschäftigte im ländlichen Raum und versorgt die Menschen mit einem regionalen, wertvollen und klimafreundlichen Rohstoff. Von herausragender Bedeutung sind aber auch die Wasserschutz- und Naturschutzfunktionen des Waldes. Im Bereich der Erholung und des Tourismus ist ein Besuch im Forstbezirk nicht nur durch die alpinen Wintersportzentren Klingenthal, Schöneck und Erlbach, sondern auch durch die Langlaufzentren für Wintersport und die weit über Sachsen hinaus bekannte Kammloipe beliebt. Zu jeder Jahreszeit erfreuen sich auch zahlreiche Wandernde und zunehmend Fahrradfahrende an den Wundern und der Schönheit der vogtländischen Wälder.


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