Auf Exkursion im Daubaner Wald: Umweltminister Wolfram Günther und DBU Naturerbe stellen Moorvernässungs-Projekt vor
05.04.2023, 12:11 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wald und Moore im DBU Naturerbe sollen mehr Wasser in der Landschaft halten
Am Mittwoch (5.4.) haben Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, und der Generalsekretär der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, die Wiedervernässungsmaßnahmen auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft besucht.
Das Projekt, das der Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes dient, wurde durch das SMEKUL mit 64.000 Euro aus der Mehrwert-Initiative »Nachhaltig aus der Krise« gefördert. Die gemeinnützige Tochtergesellschaft der DBU, das DBU Naturerbe, setzte die Maßnahmen mit Unterstützung des UNESCO-Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft in den vergangenen Monaten um.
Umweltminister Wolfram Günther: »Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben der Natur in der Oberlausitz stark zugesetzt. Die Moore sind ausgetrocknet. Viele Teiche mussten notabgefischt werden. Und viele Bäume sind abgestorben. In Zeiten der Klimakrise ist es so wichtig wie nie, das kostbare Gut Wasser in der Fläche zu halten. Das gemeinsame Moorvernässungs-Projekt von DBU und SMEKUL sorgt dafür, dass Wasser in der Fläche bleibt. Das dient dem Erhalt der Feuchtlebensräume von Arten wie Bekassine, Kranich und Seeadler. Intakte Moore binden aber auch CO2 und haben einen großen Wert für den Klimaschutz. Mit der Wiedervernässung von Mooren fördern wir zudem naturverträglichen Tourismus und entwickeln Schutzgebietssysteme. Ich danke der DBU für die Umsetzung des Projektes.«
Alexander Bonde, DBU-Generalsekretär und Geschäftsführer im DBU Naturerbe: »Als DBU Naturerbe leisten wir auf unseren 71 Flächen sowohl einen Beitrag zum Klima- als auch zum Naturschutz. Auf vielen Flächen setzen wir Wiedervernässungsmaßnahmen ähnlich wie hier im Daubaner Wald um und flankieren damit die Pläne des Bundes zum natürlichen Klimaschutz. Obwohl wir das Thema seit Jahren auf der Agenda haben, sind wir vielerorts noch nicht so weit wie hier im Daubaner Wald, auch weil die festgelegten Genehmigungsverfahren äußerst umfangreich und langwierig sind. Das Thema Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung steht derzeit ganz oben auf der politischen Agenda. Wir würden es begrüßen, wenn auch Naturschutzmaßnahmen in Schutzgebieten und anderen Naturschutzflächen beschleunigt und vereinfacht werden, um keine Zeit mehr bei der Bewältigung von Biodiversitäts- und Klimakrise zu verlieren.«
Im Fokus der heutigen Exkursion standen vor allem die Entwässerungsgräben, die auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz über Jahrzehnte Wasser aus der Fläche leiteten. An rund 50 Punkten auf der insgesamt rund 3.200 Hektar großen Fläche wurden im Rahmen des Pilotprojektes Gräben mit lokalem Bodenmaterial verfüllt und Grabenquerschnitte verringert, um wieder mehr Wasser in der Landschaft zu halten.
Hintergrundinformationen:
Die DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald gehört zum UNESCO-Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und ist Teil des Nationalen Naturerbe. Das DBU Naturerbe übernahm die Fläche 2013 vom Bund und widmete sie dem Naturschutz. Bis 1967 wurde die Fläche rein forstwirtschaftlich genutzt. Anschließend diente das Gelände der Nationalen Volksarmee als Truppenübungsplatz und dabei vor allem als Schießplatz und zur Fahrerausbildung. Von 1990 bis 1993 nutzte die Bundeswehr die Liegenschaft.