Höchste Waldbrandgefahrenstufe in Teilen Sachsens vorhergesagt

Für diesen Sonntag (11.06.) wird nach Prognose des Deutschen Wetterdienstes erstmalig in diesem Jahr die höchste Waldbrandgefahrenstufe (Stufe 5) nach dem Waldbrandgefahrenindex in Sachsen ausgerufen. Dies betrifft den nördlichen Teil des Landkreises Nordsachsen und den Norden im Landkreis Görlitz. Aber auch in den anderen nördlichen Regionen von Sachsen ist die Waldbrandgefahr hoch.

Sachsens Forstminister Wolfram Günther bittet aus diesem Anlass alle Besucherinnen und Besucher, die Regeln zu respektieren und so Waldbrände zu verhüten. Günther: »Die Klimakrise und ihre Folgen sind in unseren Wäldern derzeit für alle spürbar. Zu den historischen Borkenkäferschäden kommen trockene Böden und trockene Wälder. Die Gefahr von Waldbränden steigt. Selbst kleine Funken können große Brände wie die im Vorjahr auslösen. Deshalb meine dringende Bitte, sich verantwortungsvoll zu verhalten, im Wald nicht zu rauchen, kein Feuer zu machen und nur auf ausgewiesenen Parkplätzen zu parken.«

Der Minister weist zudem darauf hin, dass die Landkreise bei den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 Einschränkungen für das Betreten des Waldes verfügen können.

Neben einem umsichtigen Verhalten der Waldbesucherinnen und Waldbesucher beugen Forstbehörden und Waldbesitzende Waldbränden durch verschiedene Maßnahmen, unter anderem mit einem kameragestützten automatischen Überwachungssystem, vor.

Informationen zur aktuellen Waldbrandgefahr in Sachsen sowie zum richtigen Verhalten im Wald sind im Internet unter https://www.sachsenforst.de zu finden. Für unterwegs und für zusätzliche Informationen und Funktionen kann die mobile App »Waldbrandgefahr Sachsen« kostenfrei in allen gut sortierten App-Stores heruntergeladen werden.

Hintergrund:
Waldbrände werden meist durch fahrlässiges Verhalten verursacht. Deshalb ist achtsames Verhalten im und in der Nähe von Wald besonders wichtig. Rauchen ist im Wald ganzjährig verboten. Der Umgang mit offenem Feuer im Wald oder in einer Nähe von 100 Metern – wie beim Grillen oder bei einem Lagerfeuer – ist zum Schutz des Waldes grundsätzlich untersagt. Auch aufgeheizte Katalysatoren von abgestellten Fahrzeugen auf trockener Bodenvegetation können Waldbrände auslösen. Zufahrtswege zu Waldgebieten müssen für Rettungsfahrzeuge freigehalten werden.
Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen 215 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 782 Hektar gemeldet. Das waren deutlich mehr als im niederschlagsreicheren Jahr 2021 mit 34 Waldbränden auf insgesamt 3,2 Hektar. Einen erheblichen Anteil an der Waldbrandfläche haben im vergangenen Jahr die drei Großbrände in der Gohrischheide mit rund 550 Hektar, im Nationalpark Sächsische Schweiz mit 115 Hektar und bei Arzberg mit 47 Hektar eingenommen.